Paläoserologie

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Paläoserologie oder Seroarchäologie bezeichnet serologische Untersuchungen an historischen und prähistorischen Skeletten oder Weichgeweben und deren Auswertung.[1] Dabei wurden ab 1933[2] vor allem Blutgruppeneigenschaften untersucht, wobei die Möglichkeit des Nachweises im Knochengewebe erst seit 1963[3] bestätigt ist.

Es wurden seroarchäologische Befunde erhoben, denen zufolge es zwischen 1889 und 1893 zu einem durch das Influenzavirus A/H3N8 verursachten größeren Influenza-Ausbruch unter Menschen kam.[4]

Viele Fehlerquellen haben jedoch die Aussagekraft solcher Untersuchungen relativiert. So sind die Ergebnisse von Blutgruppenbestimmungen an alten Knochen 1983[5] als unzuverlässig eingestuft worden. Versuche von Ursula Schaper[6] ergaben ebenfalls keine hinreichend sichere Aussagekraft solcher Untersuchungen.

  • Gottfried Kellermann: Eine methodologische Untersuchung zum Problem der Paläoserologie. Dissertation Mainz 1971.
  • Ursula Schaper: Blutgruppenbestimmung am historischen Knochenmaterial. Zur Problematik der Paläoserologie. In: Würzburger medizinhistorische Mitteilungen. Band 5, 1987, S. 209–243.

Einzelnachweise

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  1. Bernd Herrmann: Prähistorische Anthropologie: Leitfaden der Feld- und Labormethoden. S. 224 [1].
  2. G. Albin Matson: Unexpected differences in distribution of blood groups among American Indians. In: Proc. soc. exper. Biol. Band 30, 1933, S. 1380–1382.
  3. E. Yunis, J. Yunis: Cell antigens and cell spezialisation. III. On the H antigen receptors of human epidermal cells. In: Blood. Band 22, 1963, S. 750–756.
  4. Michael Worobey et al.: Genesis and pathogenesis of the 1918 pandemic H1N1. In: PNAS . Online-Vorabveröffentlichung vom 28. April 2014, doi:10.1073/pnas.1324197111.
  5. Steffen Berg, B. Bertozzi, R. Meier, S. Mendritzki: Vergleichend-methodologischer Beitrag und kritische Bemerkungen zur Interpretation von Blutgruppenbestimmungen an Mumienrelikten und Skelettfunden. In: Anthropologischer Anzeiger. Band 41, Nr. 1, 1983, S. 1–19.
  6. Ursula Schaper: Blutgruppenbestimmung am historischen Knochenmaterial. 1987, S. 222 ff.
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