Tellurtetraiodid
Kristallstruktur | |
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Kristallstruktur von Magnesiumiodid | |
_ Te 4+ 0 _ I − Te4I16-Einheit in der Kristallstruktur von TeI4 | |
Allgemeines | |
Name | Tellurtetraiodid |
Andere Namen |
Tellur(IV)-iodid |
Verhältnisformel | TeI4 |
Kurzbeschreibung |
grauer bis schwarzer Feststoff mit beißendem Geruch[1] |
Externe Identifikatoren/Datenbanken | |
EG-Nummer
232-210-5
ECHA-InfoCard
100.029.282
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Eigenschaften | |
Molare Masse | 635,22 g·mol −1 |
Aggregatzustand |
fest[1] |
Dichte |
5,403 g·cm−3[1] |
Schmelzpunkt | |
Löslichkeit |
Zersetzung in Wasser[1] |
Sicherheitshinweise | |
H- und P-Sätze | H: 301‐314‐318 |
P: 260‐301+310‐303+361+353‐305+351+338‐405‐501 [1] |
Tellurtetraiodid ist eine anorganische chemische Verbindung des Tellurs aus der Gruppe der Iodide.
Gewinnung und Darstellung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Tellurtetraiodid kann durch Reaktion von Tellursäure mit Iodwasserstoff gewonnen werden.[2]
- {\displaystyle \mathrm {Te(OH)_{6}+6\ HI\longrightarrow TeI_{4}+I_{2}+6\ H_{2}O} }
Es kann auch durch Reaktion von Tellur und Iod gewonnen werden, wobei je nach Reaktionsbedingungen auch Tellurdiiodid und Tellurmonoiodid entstehen können.[3]
- {\displaystyle \mathrm {Te+2\ I_{2}\longrightarrow TeI_{4}\rightleftharpoons TeI_{2}+I_{2}} }
Eigenschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Tellurtetraiodid ist ein eisengrauer Feststoff, der sich in kaltem Wasser langsam, in warmem Wasser rasch zu Tellurdioxid und Iodwasserstoff zersetzt.[1] Er ist beständig auch an feuchter Luft und zersetzt sich beim Erhitzen unter Iod-Abgabe. Er ist löslich in Iodwasserstoffsäure unter Bildung von H[TeI5] und etwas löslich in Aceton.[2] Von Tellurtetraiodid sind fünf Modifikationen bekannt, die alle aus tetrameren Molekülen aufgebaut sind.[4] Die δ-Form ist die thermodynamisch stabilste Form. Diese leitet sich (wie auch die α-,β- und γ-Form) strukturell von der ε-Form ab. Diese besitzt eine Struktur vom Kuban-Typ, die sich als aus vier über Halogenidbrücken verknüpften TeI3+I−-Einheiten zusammengesetzt beschreiben lässt. Die Formen unterscheiden sich dadurch, dass eine TeI3-Ecke des Würfels verschoben ist.[5]
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- ↑ a b c d e f g h Datenblatt Tellurium(IV) iodide, 99% (metals basis) bei Alfa Aesar, abgerufen am 17. Dezember 2013 (Seite nicht mehr abrufbar).
- ↑ a b Georg Brauer, unter Mitarbeit von Marianne Baudler u. a. (Hrsg.): Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band 1. Ferdinand Enke, Stuttgart 1975, ISBN 3-432-02328-6, S. 435.
- ↑ J. J. Zuckerman: Inorganic Reactions and Methods, The Formation of Bonds to Halogens. John Wiley & Sons, 2009, ISBN 0-470-14538-2, S. 59 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Erwin Riedel, Christoph Janiak: Anorganische Chemie. Walter de Gruyter, 2011, ISBN 3-11-022567-0, S. 461 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ A. F. Holleman, E. Wiberg, N. Wiberg: Lehrbuch der Anorganischen Chemie. 101. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin 1995, ISBN 3-11-012641-9, S. 632.