Kurzwellenzentrum Jülich
Kurzwellenzentrum Jülich
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Basisdaten | |
Ort: | Jülich |
Land: | Nordrhein-Westfalen |
Staat: | Deutschland |
Höhenlage: | 106 m ü. NHN |
50.9486.363Koordinaten: 50° 56′ 52,8′′ N, 6° 21′ 46,8′′ O | |
Verwendung: | Rundfunksender |
Abriss: | 2010 |
Daten zur Sendeanlage | |
Anzahl an Türmen/Masten: | 34 |
Bauzeit: | 1956 |
Betriebszeit: | 1956–2009 |
Wellenbereiche: | MW-Sender, KW-Sender |
Rundfunk: | MW-Rundfunk, KW-Rundfunk |
Positionskarte | |
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Das Kurzwellenzentrum Jülich war ein Standort mehrerer Sendeanlagen in den Bereichen Kurzwelle und Mittelwelle zwischen Jülich und Mersch.
Im Jahre 1956 errichtete der Westdeutsche Rundfunk auf der Merscher Höhe den ersten Kurzwellensender. In den Folgejahren wurde diese Anlage stark ausgebaut. Am 1. September 1961 wurde sie im Zuge der Gründung der Deutschen Welle an die damalige Deutsche Bundespost übergeben. Im Laufe der Zeit wurden zehn Sender mit Leistungen von 100 Kilowatt installiert, wobei als Sendeantennen riesige Dipolwände zwischen freistehenden Stahlfachwerktürmen mit bis zu 103 Meter Höhe gespannt wurden. Zeitweise wurden diese Sender an ausländische Anbieter vermietet.
In den 1990er Jahren wurde auf dem Areal des Kurzwellenzentrums Jülich auch eine Sendeanlage für Mittelwelle installiert, bestehend aus an einer an einem Turm der Sendestation abgespannten Langdrahtantenne. Sie sollte zur Verbreitung des Programms von Radio Viva auf 702 Kilohertz genutzt werden, allerdings wurde diese Anlage nie für die reguläre Ausstrahlung des Programms von Radio Viva benutzt.
Von Dezember 2004 bis zu seiner Einstellung Mitte Mai 2008 sendete der kommerzielle deutsche Rundfunksender Truckradio über diese Anlage sein Programm auf 702 Kilohertz aus.
2006 erwarb der britische Multimillionär Bob Edmiston aus West Bromwich die gesamte Sendeanlage. Der Autohändler und Gründer des Missionswerks Christian Vision gilt als Kreationist und hatte u. a. sechs Jahre zuvor eine Sendeanlage im australischen Darwin gekauft.[1] Zum 1. Januar 2008 wurde die Sendeanlage von T-Systems an die religiöse Sendeanstalt CVC/Christian Vision übergeben. Nachdem der Sendebetrieb am 24. Oktober 2009 eingestellt wurde, soll dort ein Freizeitgelände mit Campingplatz und Hotels entstehen. Eigentümer ist jetzt eine Firma aus dem Ruhrgebiet.[2] [3]
Am 21. September 2010 wurden 32 der 34 Sendemasten abgerissen.[4] Zuerst war geplant gewesen, zwei der Masten als Denkmal zu erhalten, diese wurden jedoch am 8. November 2010 ebenfalls abgerissen, da ihre Erhaltung zu kostspielig gewesen wäre.[3]
Wasserstoffproduktion auf der Merscher Höhe
Ab 2023 soll auf der Merscher Höhe Wasserstoff produziert werden. An diesem Projekt sind neben dem Kreis Düren, Siemens, die RWE-Tochter Generation und das Gas-Logistik Unternehmen Messer-Group beteiligt. Als Voraussetzung errichtet die Euskirchner Firma F&S Solar dort zunächst eine 10 MW Photovoltaikanlage.[5]
Weblinks
- Historisches Pausenzeichen der Deutschen Welle auf Kurzwelle bis 1984. Archiviert vom Original am 29. August 2018; abgerufen am 6. August 2019.
Einzelnachweise
- ↑ „Fundamentale Visionen aus Jülicher Sendemasten?" in den Aachener Nachrichten vom 7. März 2007
- ↑ Volker Uerlings: Investor plant Freizeitpark auf der Merscher Höhe. In: Jülicher Zeitung. 12. März 2010, archiviert vom Original am 27. Juli 2011; abgerufen am 23. Oktober 2010.
- ↑ a b Die Jülicher Wahrzeichen werden verschrottet. In: Aachener Nachrichten. 8. November 2010, archiviert vom Original am 12. November 2010; abgerufen am 27. Juni 2011.
- ↑ Sendemasten auf Merscher Höhe werden verschrottet, Aachener Nachrichten, 21. September 2010; abgerufen am 23. Oktober 2010
- ↑ Aachener Nachrichten "Grüner Wasserstoff - made in Jülich", 19.02.2021