Hans-Heiling-Felsen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 21. Januar 2021 um 01:00 Uhr durch KUI (Diskussion | Beiträge) (Lage: Plural bei Aufzählung ...). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Eine gesichtete Version dieser Seite, die am 21. Januar 2021 freigegeben wurde, basiert auf dieser Version.

Der Hans-Heiling-Felsen (tschechisch Jan Svatoš, Svatošské skály) ist ein sagenumwobenes Naturdenkmal an der Eger bei Hory und Doubí (Aich) westlich von Karlsbad.

Lage

Zwischen Loket (Elbogen) und Karlsbad fließt die Eger durch das tief eingeschnittene Hans-Heiling-Tal. Mehrere meist durch Gebüsch und Hochwald verborgene Felsgruppen aus Granit hat der Fluss auf seinem gewundenen Weg im Laufe der Jahrtausende freigelegt. Die bekannteste Felsformation ist der Hans-Heiling-Felsen am nördlichen Flussufer kurz vor Aich. Diese Felsen wurden im 19. Jahrhundert zu einem beliebten Ausflugsziel für die Gäste von Karlsbad. Noch vor 1900 entstand auf dem gegenüberliegenden Flussufer eine Gaststätte, die heute den Namen Lesní trägt. Von hier aus waren früher Bootsfahrten hinüber zur Felsgruppe möglich. Heute führt eine hölzerne Hängebrücke auf das gegenüber liegende Flussufer, über die der Wander- und Radweg zwischen Loket und Karlovy Vary führt.

Mit dem Hans-Heiling-Felsen ist die Sage von Hans Heiling und dem versteinerten Hochzeitszug verbunden, die bereits von Theodor Körner 1811 dichterisch verarbeitet wurde und später von den Brüdern Grimm aufgegriffen wurde. Heinrich Marschner weilte 1823 zur Kur in Karlsbad und verarbeitete diese böhmische Sage in seiner Oper Hans Heiling.

1933 wurden das Felsmassiv und dessen nähere Umgebung (insgesamt 1,95 ha) unter Naturschutz gestellt. Seit 1978 gibt es einen Naturlehrpfad von Aich zum Hans-Heiling-Felsen, der 12 km lang ist und über 12 Informationstafeln verfügt.

Zitat

Hans-Heiling-Felsen an der Eger bei Aich (vor 1900)
Hans-Heiling-Felsen (um 2004)

Hans Heiling spazierte am Egerstrand,
Da zischt's, es brausen die Wellen.
Empor steigt die Nixe und reicht die Hand
Dem Hans, dem schmucken Gesellen.
Entzückt schwur der Treue, dem schönen Weib,
Doch kaum war ein Jahr verflossen
Da hatte er sich, so zum Zeitvertreib,
In eine Grete verschossen,
Er wollte sie führen zum Traualtar.
Das brachte die Nixe in Wut.
Sie fluchte mit Donnerstimme dem Paar
Und tauchte hinab in die Flut. –
Die Nixe umgab dich mit Glanz und Pracht,
Sie hatte dich ganz verfeinert.
Hans, Hans, du hast eine Dummheit gemacht!
Stehst da nun zur Strafe versteinert.
So muss nun Hans Heiling voll bitterer Reu’
Als Steinbild das Ufer zieren.
Drum besser: man bleibt seiner Alten treu,
Da kann das gar nicht passieren.

(Eduard Dietrich)

Siehe auch

Commons: Hans-Heiling-Felsen  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Hans Heilings Felsen  – Quellen und Volltexte

50.19344444444412.813472222222Koordinaten: 50° 11′ 36,4′′ N, 12° 48′ 48,5′′ O

Abgerufen von „https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Hans-Heiling-Felsen&oldid=207887822"