Memtest86

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Memtest86
Screenshot von memtest86
Bildschirmfoto von Memtest86-Version 8.3
Basisdaten
Entwickler Chris Brady (bis Version 3), PassMark Software (aktuell)
Erscheinungsjahr 1994[1]
Aktuelle Version 11.2 (Build 1000)[2]
(4. Februar 2025)
Betriebssystem Keines (wird direkt gestartet)
Programmier­sprache C, Assemblersprache
Kategorie Systemsoftware
Lizenz GPL (bis 4.x), proprietär (ab 5.0)
deutschsprachig nein
memtest86.com

Memtest86 ist eine Software, mit der man den Arbeitsspeicher eines Computers auf Fehler überprüfen kann. Es wurde von Chris Brady ursprünglich als freie Software geschrieben und stand bis Version 4 unter der GNU General Public License.

Das Programm überprüft Arbeitsspeicher mittels eines Stresstests auf Fehler und zeigt gegebenenfalls die Speicheradresse von fehlerhaften Speicherzellen in einer Liste an. Die Software wird gleich nach dem Systemstart geladen und ausgeführt; ein Betriebssystem ist nicht erforderlich.

Die freien älteren Versionen von Memtest86 oder die freie Abspaltung Memtest86+ sind im Bootmenü vieler Linux-Distributionen enthalten bzw. können einfach nachinstalliert werden.

Arbeitsweise

Gefundene Speicherfehler mit Memtest86+ v5.01

Memtest86 schreibt eine Reihe von Testmustern in jede Speicheradresse, liest diese wieder aus und vergleicht sie. Nur wenn das ausgelesene Muster mit dem ursprünglich geschriebenen übereinstimmt, ist die betreffende Speicheradresse fehlerfrei. Dieser Vorgang wird für jede Speicheradresse wiederholt; sind alle fehlerfrei, so ist auch das Speichermodul mit größter Wahrscheinlichkeit fehlerfrei. Ein Memtest-Durchlauf („Pass") dauert je nach CPU-Geschwindigkeit und Speichergröße mehrere Stunden. Insgesamt werden neun verschiedene Tests durchgeführt.

Aufgrund der Arbeitsweise von Memtest bedeuten gefundene Defekte nicht zwangsläufig einen defekten Arbeitsspeicher. Es kann sich auch um einen Defekt der CPU oder des Mainboards handeln, wobei der Arbeitsspeicher die bei weitem häufigste Fehlerquelle darstellt.

Memtest86 arbeitet ohne Betriebssystem direkt auf der Hardware und kann von USB-Stick, über das Netzwerk mittels Preboot Execution Environment (PXE) oder, so die Laufwerke dafür vorhanden sind, bis zu Version 7 auch von einer CD-ROM gestartet werden.[3] Ältere Versionen bis 4.x konnten auch von einer bootfähigen Diskette gestartet werden. Bis zur Version 4 erfolgte das Booten im Modus legacy-BIOS, spätere Versionen setzen zum Booten das Unified Extensible Firmware Interface (UEFI) voraus.

Zusätzlich zu der kostenlosen Free-Version von Memtest86 gibt es noch eine kostenpflichtige Pro-Version.[4] [5] Diese enthält neben den Funktionen der kostenlosen Version noch speziellere Funktionen, wie ECC-Fehler-Injection, also die Möglichkeit, bei ECC-Speicher absichtliche Fehler einzubringen, um die Fehlerkorrektur und die Loggingfunktion hierfür zu prüfen, außerdem gibt es hier noch zusätzliche 64-Bit-SIM-Tests, und die Reports sind speicherbar. Die Pro-Version erlaubt weiters mittels UEFI-PXE über das Netzwerk zu booten.

Memtest86 in der Version 8.x (Free- und Pro-Version) wird von der australischen Firma PassMark weiterentwickelt. Mit Erscheinen der Version 5 wurde die GPL zugunsten einer proprietären Lizenz aufgegeben. Memtest86 ist kompatibel mit allen aktuellen Chipsätzen für sämtliche Intel- und AMD-Mehrkernprozessoren.

Memtest86+

Memtest86+, geschrieben von Samuel Demeulemeester, ist eine Abspaltung auf Basis der Version 3.0 von Chris Bradys Memtest86. Das Projekt entstand, da das Original von Mai 2002 bis März 2004 nicht aktualisiert worden war. Memtest86+ steht wie seine Vorlage unter der GNU General Public License. Ab Version 4.10 wird Memtest86+ mit Installer für Speicherkarten, USB-Sticks und für das Booten im Netzwerk (PXE) im Modus legacy-BIOS angeboten. Der Funktionsumfang von Memtest86+ ist geringer als der von Memtest86.

Die neueste Version ist V5.31b (12/04/2020).[6]

Memtest für Grafikkarten/GPUs

Mit „CUDA GPU memtest" gibt es ein Speichertestprogramm für den Speicher auf Nvidia-Grafikkarten.

Commons: Memtest86  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. MemTest86 History. (abgerufen am 9. Februar 2018).
  2. MemTest86 What's New? (English) (English).
  3. MemTest86 Version History. Abgerufen am 3. Februar 2020. 
  4. PassMark MemTest86 - Memory Diagnostic Tool. In: www.memtest86.com. Abgerufen am 2. Januar 2017. 
  5. Purchase MemTest86 online. In: www.memtest86.com. Abgerufen am 2. Januar 2017. 
  6. https://www.memtest.org/#downiso
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