Rotes Quecksilber
Rotes Quecksilber oder Red Mercury[1] ist ein spekulativer Begriff zur Bezeichnung verschiedener chemischer Substanzen, die tatsächlich oder hypothetisch existieren könnten oder lediglich fantastischen oder mysteriösen Spekulationen entstammen. Es gibt keine chemische Substanz, die damit korrekt bezeichnet wird. Das Element Quecksilber kommt in reiner Form nur in einer silbergrauen Modifikation vor. In der Natur kommt es meist in Verbindung mit Schwefel vor (HgS). Dieses Mineral mit dem Namen Cinnabarit bzw. Zinnober hat eine rote Farbe.
Nach einer Veröffentlichung in „Nucleonics Week" aus dem Jahr 1993 wurde der Begriff „Красная ртуть" („Red Mercury" oder „Rotes Quecksilber") zu Zeiten der Sowjetunion als Code für das Lithiumisotop 6Li („Lithium-6") verwendet. 6Li wird als Bestandteil des Fusionsbrennstoffs 6Li-Deuterid (ein Isotopomer von Lithiumhydrid) für den Fusionsteil einer Teller-Ulam-Bombe („Sacharows dritte Idee") benötigt.[2] Zur Erzeugung von Lithium-6 werden große Mengen Quecksilber verwendet, die im weiteren Verlauf das Lithium-Endprodukt – eine gelartige Substanz von leuchtend roter Farbe – in einem gewissen Maße verunreinigen, ohne dessen Verwendungszweck negativ zu beeinflussen.
Bezüge im Film
- Im Film R.E.D. 2 existiert in Moskau, versteckt unter dem Roten Platz, eine Bombe aus rotem Quecksilber.
- Im Film Mega Shark vs. Kolossos wird der humanoide Roboter „Kolossos" mit „Red Mercury" betrieben.
- In der Serie Spooks , Staffel 3, Folge 2, verfolgt der MI5 angeblich existierendes „Red Mercury", welches ein verschuldeter Wissenschaftler an eine kriminelle Organisation verkauft hatte.
- Der Supercop mit Terence Hill hat einen Verweis auf rotes Plutonium.
Weblinks
- Sam Cohen, Joe Douglass: @1 @2 Vorlage:Toter Link/www.financialsense.com The Nuclear Threat That Doesn't Exist – or Does It? (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Januar 2021. Suche in Webarchiven) In: Financial Sense, 11. März 2003 (engl.)
- About.Com: What is Red Mercury? (engl.)
- BBC News: What is red mercury? (engl.)
- Hans Brandt: Das gefährlichste Gerücht.
Einzelnachweise
- ↑ „Killefit und Kappes". Schwindel-Geschäfte mit dem Phantomstoff Red Mercury. In: Der Spiegel . Nr. 6, 1994, S. 79–81 (online [PDF]).
- ↑ N. N.: 'Red Mercury' is 6Lithium, Russian Weaponsmiths Say. Nucleonics Week, 22. Juli 1993, S. 10, NTI