Meuterei am Schlangenfluß

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Film
Titel Meuterei am Schlangenfluß
Originaltitel Bend of the River
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1952
Länge 91 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Anthony Mann
Drehbuch Borden Chase
Produktion Aaron Rosenberg
Musik Hans J. Salter
Kamera Irving Glassberg
Schnitt Russell F. Schoengarth
Besetzung
Synchronisation

Meuterei am Schlangenfluß ist ein US-amerikanischer Western unter Regie von Anthony Mann aus dem Jahre 1952.

Handlung

Die Vereinigten Staaten in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Es ist die Zeit der großen Trecks nach Oregon. Der ehemalige Bandit Glyn McLyntock aus Missouri wird von einem religiösen Siedlertreck als Führer angeheuert. Auf dem Weg nach Westen trifft McLyntock auf den Banditen Emerson Cole und rettet ihm das Leben vor anderen Leuten, die ihn wegen eines Pferdediebstahles lynchen wollen. Cole erkennt McLyntock schnell und ist der einzige im Treck, der das Geheimnis McLyntocks kennt. Cole schließt sich dem Treck an und zeigt sich als große Hilfe für McLyntock und seine Leute, als der Treck von Indianern angegriffen wird. Laura Baile, die Tochter des Treckchefs Jeremy Baile, wird bei dem Angriff der Indianer von einem Pfeil verletzt. Als der Treck das beschauliche Städtchen Portland erreicht, bleiben sie, damit die junge Frau sich erholen kann. Cole verlässt in Portland den Treck. Von der aufblühenden Stadt verspricht er sich Reichtum und Nähe zur schönen Laura. Während der Genesung Lauras bemüht sich der Treck um Verpflegung und sucht nach geeignetem Siedlerland in Oregon. Sie bestellen und bezahlen die lebensnotwendigen Essenslieferungen für den Winter bei Mr. Tom Hendricks, der auch zunächst vertrauenswürdig erscheint. Auf einer großen Feier lernen McLyntock und die anderen auch den professionellen Glücksspieler Trey Wilson kennen, in den sich die zweite Baile-Tochter Marjie verliebt. Auf der Feier erschießt Cole einen Mann namens Tom Grundy, der betrügerisch spielt, aber gleichzeitig auch etwas über Coles Vergangenheit wusste.

Die Siedler kommen endlich an ihrem gewünschten Platz an und beginnen, das Dorf zu errichten. Doch gleichzeitig naht der Winter, und die bestellte Verpflegung wird lebensnotwendig. Die Lieferungen bleiben aus, da ein Goldrausch in Oregon die Preise für Lebensmittel drastisch erhöht hat und der geldgierige Hendricks sie nun nicht mehr für den alten Preis ausliefern will. Jeremy Baile und McLyntock reiten nach Portland, um zu sehen, warum die Lieferungen nicht kommen. Die wieder genesene Laura hat sich inzwischen in Cole verliebt und will in der Stadt bleiben, zwischen den beiden bahnt sich eine mögliche Hochzeit an. Baile und McLyntock schaffen es, die Lebensmittel gegen den Willen von Hendricks zu verladen. Es kommt zu einer Schießerei, wobei die Männer jedoch mit dem Raddampfer von Kapitän Mello Richtung Siedlung abfahren können. Cole, Laura und Wilson – da sie McLyntock und Baile bei der Verladung geholfen haben – bleibt nichts anderes übrig, als sich ihnen anzuschließen. Später kommt es zu einer zweiten Schießerei, bei der Hendricks und einige seiner Männer, die das Schiff zu Lande überholt haben, getötet werden können.

Auf dem Weg zur Siedlung erscheinen Goldsucher, die Jeremy Baile einen extrem hohen Preis für seine Essenslieferung anbieten wollen, weil sie ebenfalls mit dem Problem mangelnder Nahrung im Winter zu kämpfen haben. Baile lehnt mit dem Verweis auf seine Siedler ab, doch bei anderen ist die Gier geweckt: Während des anschließenden Trecks über die Berge wechselt Cole die Seiten und versucht zusammen mit den zwielichtigen Gestalten, die als Tagelöhner für den Transport angeheuert wurden, die Lebensmittel zu den Goldsuchern zu bringen und dort teuer zu verkaufen. Laura wendet sich daraufhin enttäuscht von Cole ab. McLyntock will den Lebensmittelverkauf verhindern, wird jedoch von den Tagelöhnern niedergeschlagen, während sein ehemaliger Freund Cole zusieht. McLyntock folgt dennoch weiter dem Wagenzug und kann die Banditen Schritt für Schritt überwältigen. Beim finalen Duell zwischen Cole und McLyntock ertrinkt Cole nach langem Kampf im Fluss. Gemeinsam mit Laura, Wilson und Baile schafft McLyntock es, die Lebensmittel rechtzeitig vor dem nahenden Winter zur Siedlung zu bringen. Vater Baile ändert seine Meinung und sieht in Bezug auf den ehemaligen Banditen McLyntock ein, dass jeder Mensch sich ändern kann. Zum Schluss werden Laura und Glyn offensichtlich ein Paar.

Hintergrund

Meuterei am Schlangenfluss ist der zweite Western von insgesamt fünf, die Anthony Mann mit James Stewart in der Hauptrolle gedreht hat. Gefilmt wurde an Originalschauplätzen in Oregon. Nur die Stadtaufnahmen von Portland entstanden im Studio. Der Film hatte seine amerikanische Kinopremiere am 22. Februar 1952. In Deutschland kam er im Dezember 1952 in die Kinos.

Synchronisation

Die erste deutsche Synchronfassung entstand 1952 nach dem Dialogbuch und unter der Regie von Albert Baumeister bei der Berliner Synchron.[2] [3] James Stewart wird darin von Siegmar Schneider synchronisiert, seiner häufigsten[4] deutschen Stimme.

Für die DVD-Veröffentlichung 2004 ließ Universal eine neue Synchronfassung[5] anfertigen, die auch von den ARD-Fernsehprogrammen und Arte übernommen wurde. In dieser Fassung lieh dem Hauptdarsteller Stephan Schwartz seine Stimme. Diesen Sprecher assoziiert man insbesondere mit Andy Garcia.[6]

Die 2017 erschienenen DVD- und Blu-ray-Versionen enthalten sowohl die ursprüngliche als auch die neue Synchronfassung.

Rolle Darsteller Sprecher Kinosynchronisation Sprecher Neusynchronisation
Glyn McLyntock James Stewart Siegmar Schneider Stephan Schwartz
Emerson Cole Arthur Kennedy Paul Edwin Roth Martin Umbach
Laura Baile Julie Adams Bettina Schön Irina Wanka
Trey Wilson Rock Hudson Sebastian Fischer Pascal Breuer
Jeremy Baile Jay C. Flippen Robert Klupp Hartmut Neugebauer
Marjie Baile Lori Nelson Margot Leonard
Kapitän Mello Chubby Johnson Hans Hessling Axel Scholtz
Adam, erster Maat Stepin Fetchit Clemens Hasse Gudo Hoegel
Mr. Hendricks Howard Petrie Siegfried Schürenberg Horst Raspe
Shorty Harry Morgan Fritz Tillmann Tobias Lelle
Red Jack Lambert Manfred Meurer Manfred Trilling
Mrs. Prentiss Frances Bavier Erna Sellmer
Tom Grundy Frank Ferguson Martin Held Michael Schwarzmaier
Wullie Cliff Lyons Eduard Wandrey

Kritiken

„Überdurchschnittlicher Western, der sich ernsthaft bemüht, die Rückkehr eines Banditen ins bürgerliche Leben zu schildern."

„Ein überdurchschnittlicher Western [...] vom bewährten Team Regisseur Anthony Mann, Hauptdarsteller James Stewart und Drehbuchautor Borden Chase. Hier wurde weniger Wert auf effektreiche Knallerei-Action, denn auf psychologische Charakterisierung der Hauptfiguren gelegt."

Prisma Online[8]

„Bemüht sich ernsthaft, die Rückkehr eines Banditen ins bürgerliche Leben zu schildern. Glaubwürdige Lösung, künstlerisch und ethisch über dem Durchschnitt."

Handbuch der katholischen Filmkritik[9]

„[...] ein Film, dessen Timing mit geprägt wird vom Kampf gegen die Macht der Naturgewalten. Wertung 3 Sterne sehr gut."

„Anthony Mann drehte einen herrlichen Film."

Süddeutsche Zeitung, München

„Ein handwerklich solide gemachter Film mit interessanten und vielschichtigen Charakteren und wunderschönen Aufnahmen des amerikanischen Nordwestens."

Thomas Jeier : Der Western-Film[11]

„Mit Schießereien, Kinnhaken und Messerwerfen ein echter Wildweststreifen, doch rückt der Film bis zu einem gewissen Grade von der gewöhnlichen Schwarzweiß-Malerei ab."

Literatur

Einzelnachweise

  1. Freigabebescheinigung für Meuterei am Schlangenfluß. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, Juni 2009 (PDF; Prüf­nummer: 43 03D DVD).
  2. Meuterei am Schlangenfluß, 1. Synchro (Kino). In: Deutsche Synchronkartei. Abgerufen am 21. Februar 2018. 
  3. Meuterei am Schlangenfluß (1951). In: Synchrondatenbank , abgerufen am 21. Februar 2018.
  4. James Stewart. In: Synchronkartei, abgerufen am 21. Februar 2018.
  5. Meuterei am Schlangenfluß, 2. Synchro (DVD). In: Deutsche Synchronkartei. Abgerufen am 21. Februar 2018. 
  6. Stephan Schwartz.. In: Synchronkartei, abgerufen am 21. Februar 2018.
  7. Meuterei am Schlangenfluß. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 2. Februar 2017. 
  8. Meuterei am Schlangenfluss. In: Prisma.de. Abgerufen am 2. Februar 2017. 
  9. 6000 Filme. Kritische Notizen aus den Kinojahren 1945 bis 1958. Handbuch V der katholischen Filmkritik, 3. Auflage. Verlag Haus Altenberg, Düsseldorf 1963, S. 303.
  10. Adolf Heinzlmeier, Berndt Schulz: Lexikon Filme im Fernsehen (erw. Neuausgabe). Rasch und Röhring, Hamburg 1990, ISBN 3-89136-392-3, S. 566.
  11. Thomas Jeier: Der Western-Film (= Heyne Filmbibliothek . Nr. 32/102). Heyne, München 1987, ISBN 3-453-86104-3, S. 100.
  12. Evangelischer Presseverband München, Kritik Nr. 163/1953.
Filme von Anthony Mann

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