Verena Bahlsen

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Begründung: Enzyklopädische Relevanz weder durch den Miniskandal im Mai 2019 noch als kurzzeitige Restaurantbetreiberin vorhanden. --Reinhold Dieckmann (Diskussion) 13:06, 27. Okt. 2020 (CET)

Verena Bahlsen (* 30. Januar 1993) ist eine deutsche Restaurant-Betreiberin und Mitinhaberin des Bahlsen-Konzerns. Seit April 2020 ist sie Aktive Gesellschafterin des Unternehmens.[1] In dieser Rolle ist sie laut Bahlsen-CEO Phil Rumbol für Markenentwicklung, Innovation, Unternehmenskultur und Unternehmensverantwortung verantwortlich.[2]

Leben

Verena Bahlsen ist Urenkelin des Bahlsen-Gründers Hermann Bahlsen, ihr Vater ist Werner Michael Bahlsen. Werner Bahlsen war von 1987 bis 2018 Mitglied der Geschäftsführung der Bahlsen GmbH & Co KG.

Kurz nach ihrem Abitur in Hannover zog Verena Bahlsen für ihr Bachelorstudium ins Ausland. Sie studierte Kommunikation und Management in London und New York, brach das Studium jedoch ohne Abschluss ab.[3] Als 20-Jährige erhielt sie knapp ein Viertel der Anteile des Familienunternehmens, ebenso wie ihre drei Geschwister.[4] Mit ihren Geschwistern gibt es eine komplexe Nachfolgeregel für das Unternehmen. Damit sollen frühere Probleme bei vorherigen Generationswechseln vermieden werden.[5] Bahlsen lebt derzeit in Berlin.

Unternehmen „Stupidly Simple"

Sie ist seit 2015 Geschäftsführerin des Unternehmens Stupidly Simple mit Sitz in Hannover. Das Unternehmen betreibt seit 2017 das Berliner Restaurant „Hermann's" und ist eine 100-%-Tochter der Bahlsen GmbH & Co. KG.[6] [7] Der Name Hermann’s ist auf den Vornamen von Verena Bahlsens Urgroßvater Hermann Bahlsen zurückzuführen.[8] [9] [10] Ab 2020 ändert sich die Rolle von Hermann's, das Restaurant wird geschlossen und das Startup als Innovationsschmiede in das Gesamtunternehmen Bahlsen eingegliedert.[11]

Medienauftritte und Folgen

Im Hinblick auf kapitalismuskritische Äußerungen von Kevin Kühnert (SPD) sagte Verena Bahlsen im Mai 2019 in einer öffentlichen Rede im Beisein Kühnerts: „Ich bin Kapitalist. Ich will Geld verdienen und mir Segeljachten kaufen von meinen Dividenden und sowas".[12] Für diese Aussage wurde sie heftig kritisiert. Auf Hinweise von Kritikern, dass das Bahlsen-Unternehmen einen erheblichen Teil seiner Einnahmen zur Zeit des Zweiten Weltkriegs erwirtschaftete, während der rund 200 Zwangsarbeiter im Unternehmen beschäftigt wurden, entgegnete Bahlsen: „Das war vor meiner Zeit und wir haben die Zwangsarbeiter genauso bezahlt wie die Deutschen und sie gut behandelt". Nach dieser Aussage sah sich Bahlsen noch heftigerer Kritik ausgesetzt. Infolgedessen hat sie über die Bahlsen-Internetseite erklärt, dass ihr die „unbedachten Äußerungen" leid täten. Sie bezeichnete sie als „Fehler" und entschuldigte sich bei denen, deren Gefühle sie verletzt habe.[13] [14]

In Folge der Äußerungen Verena Bahlsens wurde die Unternehmensgeschichte durch das Nachrichtenmagazin Der Spiegel näher untersucht. Diese Recherchen haben eine noch tiefere Verstrickung des Unternehmens in das Nazi-Regime zu Tage gefördert als bislang bekannt. So waren die damaligen Unternehmensleiter Hans, Werner und Klaus Bahlsen allesamt Mitglieder der NSDAP und förderten die SS.[15]

Im Zuge von Recherchen der Wochenzeitung Die Zeit stellte sich heraus, dass die Aussage Verena Bahlsens über die Höhe der Zwangsarbeiter-Entlohnung nicht den Tatsachen entspricht. Der zu damaliger Zeit übliche durchschnittliche Bruttowochenlohn eines deutschen Arbeiters betrug 44 Reichsmark. Den Bahlsen-Zwangsarbeitern wurden laut Auswertung von Bahlsen-Lohnkarten jedoch lediglich fünf bis zehn Reichsmark pro Woche ausgezahlt.[16]

Einzelnachweise

  1. Keks- Hersteller Bahlsen: Verena Bahlsen übernimmt Schlüsselposition. Abgerufen am 19. August 2020. 
  2. Bahlsen-CEO im Interview: "Wir werden Trends bestimmen". Abgerufen am 23. Oktober 2020. 
  3. Verena Bahlsen: LinkedIn. In: LinkedIn. Abgerufen am 26. Oktober 2020 (englisch). 
  4. Ich will das System Lebensmittelwirtschaft verändern. HR Info, abgerufen am 20. Mai 2019. 
  5. Hermann & Ich-der Podcast für alle Nachfolger*innen & Vorgeher*innen in Familienunternehmen!: Hermann & Ich – der Podcast für alle Nachfolger*innen & Vorgeher*innen in Familienunternehmen! - #4 CRUNCHtime mit Verena Bahlsen. Abgerufen am 27. Oktober 2020. 
  6. Verena Bahlsen - die nächste Unternehmer-Generation, capital.de, 1. April 2019
  7. vgl. Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2017 der Bahlsen GmbH & Co. KG
  8. Christoph Kapalschinski, Anja Müller: Diese 24-Jährige will den Leibnizkeks neu erfinden. Orange by Handelsblatt, 21. August 2018, abgerufen am 20. Mai 2019 (Interview mit Verena und Werner Bahlsen). 
  9. Stefanie Hofeditz: "Hermann‘s" will nicht nur Café, sondern auch innovativer Treffpunkt sein. 28. August 2017, abgerufen am 20. Oktober 2020. 
  10. [1]
  11. Bahlsen-CEO im Interview: „Wir werden Trends bestimmen". 4. September 2019, abgerufen am 23. Oktober 2020. 
  12. OMR (Online Marketing Rockstars): Verena Bahlsen #OMR19 Keynote – Über die Zukunft der Kekse. 15. Mai 2019, abgerufen am 29. Mai 2019. 
  13. Verena Bahlsen: Wer ist diese Millionen-Erbin eigentlich? news38.de, abgerufen am 20. Mai 2019. 
  14. Erklärung Verena Bahlsen / Statement Verena Bahlsen. Unternehmenswebsite: The Bahlsen Family, abgerufen am 20. Mai 2019. 
  15. Felix Bohr, Jürgen Dahlkamp, Jörg Schmitt: Die Bahlsens und die SS. In: Spiegel Online. Abgerufen am 18. Mai 2019. 
  16. Alexander Preker: So schlecht bezahlte Bahlsen seine Zwangsarbeiter. In: Spiegel Online. 22. Mai 2019, abgerufen am 18. Mai 2019. 
Normdaten (Person): Wikipedia-Personensuche  | Kein GND-Personendatensatz. Letzte Überprüfung: 31. Mai 2019.
Personendaten
NAME Bahlsen, Verena
KURZBESCHREIBUNG deutsche Unternehmerin
GEBURTSDATUM 30. Januar 1993
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