Manfred Clemenz

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Manfred Clemenz (* 6. Dezember 1938 in Stuttgart) ist ein deutscher Soziologe, Sozialpsychologe, Psychotherapeut und Kunsthistoriker.


Werdegang

Manfred Clemenz studierte ab 1958 Volkswirtschaft, Philosophie und Psychologie in Freiburg (u.a. bei M. Heidegger) und Köln, Ökonomie und amerikanische Literatur (Brandeis University Massachusetts USA), Soziologie und Philosophie in Frankfurt a.M. (u.a. bei Th.W. Adorno und M. Horkheimer) sowie Soziologie und Psychosomatik in Gießen (u.a. bei Helge Pross und Horst-Eberhard Richter). Ab 1964 war er Stipendiat der Studienstiftung des Deutschen Volkes.

Er promovierte 1969 in den Fächern Soziologie und Psychosomatik, habilitierte sich 1971 (kumuliert) mit dem Thema „Gesellschaftliche Ursprünge des Faschismus" und wurde 1972 Professor für „Soziologie der Erziehung" (J.W. Goethe-Universität Frankfurt). 1989 wurde er Professor für „Soziologie mit dem Schwerpunkt Sozialpsychologie", 1999 Professor für „Soziologie mit dem Schwerpunkt Klinische Sozialpsychologie". Seine Forschungs- und Lehrschwerpunkte lagen zunächst in den Bereichen Wissenschaftstheorie, Faschismus- und Rechtsradikalismusforschung, Bildungs- und Sozialisationstheorie, Psychotherapieforschung.


Ab 1978 familientherapeutische Arbeit, ab 1982 folgte der Aufbau von Kooperationen mit zahlreichen sozial-therapeutischen, psychotherapeutischen und psychiatrischen Einrichtungen (Erziehungsberatungsstellen Frankfurt und Höchst, Sigmund-Freud-Institut, Frankfurter Psycho-analytisches Institut e.V.,  Sigmund-Freud-Institut etc.),

Von 1981-1985 erfolgte die gruppenanalytische Weiterbildung am „Institut für Gruppenanalyse Heidelberg e.V., Abschluss als „Gruppenanalytiker", seit 1986 ist er Gruppen- und Einzeltherapeut in eigener Praxis.

Von 1984-1995 leitete er zusammen mit Prof. Dr. Arno Combe das „Zentrum für psychosoziale Forschung und Beratung" in Frankfurt a. M.

Von 1990-1994 war er Projektleiter des Forschungs- und Weiterbildungsprojekts „Psychoanalyse in der Weiterbildung" (1990-1994) im Auftrag des Sozialfonds der Europäischen Gemeinschaft, Leitung des Gesamtprojekts zusammen mit Prof. Dr. Arno Combe (in Kooperation mit dem Sigmund-Freud-Institut Frankfurt).

Ab 1990 Forschungsschwerpunkt „Soziologie gesellschaftlicher Transformationen". Langzeituntersuchungen auf der Basis von Tiefeninterviews zum sozialen Wandel in den neuen Bundesländern (seit 1990), sowie „Changing Life Styles in Russia", in Kooperation mit der Akademie der Wissenschaften in Moskau (Co-Leiterin Prof. Dr.Victoria Semenova, Moskau).

1999 erfolgte die fachspezifische Approbation zur „Ausübung des Berufs eines psychologischen Psychotherapeuten", Fachkundenachweis für „tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie" gemäß den Neuregelungen des Psych.Th.G.

Nach seiner Emeritierung im Jahr 2004 folgte ein Studium der Kunstgeschichte an der J.W. Goethe-Universität Frankfurt a.M. (Abschluss M.A. 2009 „mit Auszeichnung"). Seither erfolgten zahlreiche Publikationen im Bereich Kunstgeschichte und Kunsttheorie.


Lehrtätigkeit im Ausland:

1991-1998 Gastprofessor an der Universität Santiago de Compostela (Spanien), Fakultät für Soziologie der Erziehung

seit 1998 Gastprofessor an der Universidad Complutense de Madrid, Fakultät für Soziologie der Erziehung („Programa Doctorada")


Buchveröffentlichungen:

  1. Soziologische Reflexion und sozialwissenschaftliche Methode, Frankfurt 1970
  2. zus.mit J.Beck u.a., Erziehung in der Klassengesellschaft, München 1970
  3. Gesellschaftliche Ursprünge des Faschismus, Frankfurt 1972, 2.Aufl.1976
  4. Soziale Codierung des Körpers. Zum Verhältnis von Psychoanalyse und Systemtheorie, Opladen 1986
  5. Soziale Krise, Institution und Familiendynamik. Konflikstrukturen und Chancen therapeutischer Arbeit mit Multiproblemfamilien, Opladen 199O (zus. mit Combe u.a.)
  6. Psychoanalyse in der Weiterbildung. Zur Professionalisierung sozialer Arbeit, Opladen 1992 (zus. mit S. Buchen, Ch.Beier, A.Combe, H. Deserno u.a.)
  7. Psychoanalytische Sozialpsychologie. Grundlagen und Probleme, Gießen 1998
  8. Wir können nicht besser klagen. Ostdeutsche Lebensläufe im Wandel, Berlin 2001
  9. Freud und Leonardo. Eine Kritik psychoanalytischer Kunstinterpretation. Frankfurt 2003
  10. Affekt und Form. Ästhetische Erfahrung und künstlerische Kreativität, Gießen 2010
  11. Der Mythos Paul Klee. Eine biographische und kulturgeschichtliche Untersuchung, Köln  2016
  12. Van Gogh: Manie und Melancholie. Ein Portrait. Köln, Böhlau-Verlag 2019


Zahlreiche Aufsätze (Zeitschriften, Sammelbände) und Vorträge in den Bereichen Faschismus- und Rechtsradikalismusforschung, Sozialpsychologie, psychosoziale Interventionsforschung und Kunstgeschichte.


Künstlerische Tätigkeit

Ausstellungen von Bildern und Objekten seit 2000

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