Jutta Zoff
Jutta Zoff (* 14. Januar 1928 in Bautzen, † 28. Oktober 2019 [1] ) war eine deutsche Konzertharfenistin, Pianistin, Gitarristin, Saxophonistin, Klarinettistin, Harmonikaspielerin und Instrumentalistin.[2] [3] Sie ist vor allem als 1. Soloharfenistin der Staatskapelle Dresden international bekannt geworden.[2]
Leben
Die im sächsischen Bautzen geborene Zoff bekam bereits im Alter von 5 Jahren Klavier-Unterricht. Unterrichtet wurde sie dabei von ihrem Vater, welcher das musikalische Talent seiner Tochter recht bald erkannte. Zunächst mit Akkordeon, Gitarre und Saxophon vertraut, kam sie im Alter von 13 Jahren durch ein Geschenk zum Harfespielen. Um ihr Harfespiel zu verbessern, reiste sie in jenen Jahren eigens nach München, um dort bei Eduard Niedermayr Musikunterricht auf der Harfe zu nehmen. Außerdem unterrichtete sie der seit 1929 an der Staatskapelle Dresden tätige Harfenist Heinrich Schlie († 1945)[4] .[5] Nach dem kriegsbedingten Ende dieser Ausbildung, war Zoff bis zum Jahre 1967 als freiberufliche Künstlerin tätig.[6]
Schon 1939 hatte sie im Alter von 11 Jahren in Henry Oebels-Oebströms Kurzfilm „Wenn ein kleines Mädel spielt" als Akkordeonvirtuosin mitgewirkt. 1955 wirkte sie schließlich in Konrad Wolfs Film „Einmal ist keinmal" als Akkordeonsolistin mit.[7] In Joachim Kunerts Film „Das zweite Gleis" war 1962 ihre Musik zu hören.[7] [8]
Sie bekam schließlich im Jahre 1967 ein Engagement an der Staatskapelle Dresden und wurde bald zum gefeierten Star. Auftritte gab es auf nahezu allen Kontinenten. Dabei spielte sie unter anderem in der Royal Festival Hall in London, in München, in Indien, in Japan und in mehreren arabischen Ländern.[6]
Im Alter von 63 Jahren beendete sie 1991 schließlich ihre Karriere als Soloharfenistin bei der Dresdner Staatskapelle und verließ das Orchester. Ihr letztes öffentliches Konzert gab die Künstlerin im September 2007 anlässlich eines Festgottesdienstes zur Wiedergründung der Dr.-Gregorius-Mättig-Stiftung im Bautzener Dom.[6] Im September 2017 erhielt sie die Stifter-Medaille, welche in jenem Jahr erstmals durch die Dr.-Gregorius-Mättig-Stiftung vergeben wurde.[9]
Die Musik Jutta Zoffs ist bis in die Gegenwart auf zahlreichen Schallplatten- und CD-Produktionen erhalten geblieben. Der Schwarzenberger Konzertharfenbau Riedel benannte eines seiner Modellreihen als Ehrung nach der Künstlerin „Jutta Zoff".[10] Der Künstler Friedrich Krause-Osten schuf 1950 das Gemälde „Bildnis der Musikerin Jutta Zoff". Es befindet sich heute im Stadtmuseum Bautzen, dem es 2004 durch Jutta Zoff als Geschenk übergeben wurde.[11] Außerdem ist sie heute Ehrenmitglied der Sächsischen Staatsoper.
Ehrungen (Auswahl)
- 1967: Kunstpreis der DDR [5]
- 1983: Nationalpreis der DDR [12]
- 2017: Stifter-Medaille der Dr.-Gregorius-Mättig-Stiftung[9]
- Ehrenmitglied der Sächsischen Staatsoper
Diskographie (Auswahl)
- 1973: „Harfenkonzerte"
- 1977: „Strauss, Richard: Das Instrumentalwerk"
- 1977: „Concerto grosso (1966)"
- 1980: „Späte Sonaten"
- 1982: „Kindersinfonie"
- 1984: „Konzert B-Dur op. 4 Nr. 6 für Harfe und Orchester"
- 1984: „Harfenkonzerte"
- 1992: „Virtuose Harfenmusik"
- 1994: „Harp concertos"
- 1996: „Virtuose Flötenmusik"
- 1996: „Kammermusik"
- 1996: „Harfenkonzerte"
- 1996: „Bassoon concerto KV 191"
- 1998: „Meditation"
- 1998: „Liebestraum : romantische klassische Melodien"
- 1998: „Harfenklänge"
- 2001: „Classics for urban people"
- 2002: „Abendstimmung"
- 2007: „Pure joy"
- 2008: „4 elements: classical music of fire, water, air & earth"
Filmografie (Auswahl)
- 1939: Wenn ein kleines Mädel spielt[7]
- 1955: Einmal ist keinmal [7]
- 1962: Das zweite Gleis (Musik)[7] [8]
Weblinks
- Literatur von und über Jutta Zoff im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Foto von Jutta Zoff in Bautzen auf der Homepage der Deutschen Fotothek (1956)
Einzelnachweise
- ↑ https://www.sz-trauer.de/traueranzeige/jutta-zoff/55974966
- ↑ a b VEB Bibliographische Institut Leipzig (Hrsg.): BI-Elementarlexikon. Band 1. Leipzig 1985, S. 650.
- ↑ Eintrag Jutta Zoffs im Bayerischen Musiker-Lexikon Online (BMLO), abgerufen am 1. September 2018
- ↑ Historisches Namensverzeichnis der Staatskapelle Dresden, S. 23 (PDF-Datei)
- ↑ a b Eintrag Jutta Zoffs in der „Discogs", abgerufen am 1. September 2018
- ↑ a b c Miriam Schönbach: „Neun Jahrzehnte Musik" in Sächsische Zeitung, 13. Januar 2018
- ↑ a b c d e Eintrag Jutta Zoffs in der „Internet-Filmdatenbank" (IMDb), abgerufen am 1. September 2018
- ↑ a b Der Film „Das zweite Gleis" auf www.filmportal.de, abgerufen am 1. September 2018
- ↑ a b „Mättig-Stiftung ehrt Jutta Zoff" in Sächsische Zeitung, 18. September 2017
- ↑ Das Modell Jutta Zoff auf der Homepage des Konzertharfenbau Riedel, abgerufen am 1. September 2018
- ↑ Stadtchronik von Bautzen des Jahres 2004 (PDF-Datei)
- ↑ Siehe auch:Liste der Träger des Nationalpreises der DDR III. Klasse für Kunst und Literatur (1980–1989)
Personendaten | |
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NAME | Zoff, Jutta |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Harfenspielerin |
GEBURTSDATUM | 14. Januar 1928 |
GEBURTSORT | Bautzen |
STERBEDATUM | 28: Oktober 2019 |