Amely Bölte

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Amely Bölte

Amely Bölte (* 6. Oktober 1811 in Rehna; † 15. November 1891 in Wiesbaden), eigentl. Amalie (Charlotte Elise Marianne) Bölte war eine deutsche Schriftstellerin.

Leben

Amalie (Charlotte Elise Marianne) Bölte wurde als Tochter des Advokaten und Bürgermeisters Johann Christoph Bölte († 1831) und dessen aus Güstrow stammender Frau Amalia Louisa, geb. Tarnow (* 1785)[1] , in der nordwestmecklenburgischen Kleinstadt Rehna geboren und am 13. Oktober 1811 in der dortigen Stadtkirche getauft.

Seit 1825 erfolgten wiederholte Aufenthalte in (Bad) Doberan bei der Schriftstellerin Fanny Tarnow, ihrer Tante mütterlicherseits, welche auf Bölte einen großen Eindruck machte.

Amely Bölte wird zunächst Erzieherin. Aber diese Aufgabe füllt sie auf die Dauer nicht aus. 1839 begibt sie sich nach England, wo sie Englisch studiert und für deutsche Zeitschriften literarisch tätig wird. In London verkehrt sie im Haus des Schriftstellers Thomas Carlyle. Für ihren Lebensunterhalt übersetzt sie zunächst Romane. Sie beginnt aber auch selbst zu schreiben, zunächst unter einem männlichen Pseudonym. 1848 veröffentlichte sie von London aus in Leipzig ihr erstes Werk "Erzählungen aus der Mappe einer Deutschen in London". Diese Erzählung macht sie bekannt.[2]

Im Jahr 1852 kehrte sie nach Deutschland zurück, ließ sich in Dresden nieder und begann mit der Veröffentlichung zahlreicher Werke. Es sind vor allem biographische Romane und historische Zeitbilder, aber auch der Frauenfrage gewidmete Themen. 1866 unternahm sie Reisen nach Paris und Rom. Anschließend nahm sie ihren Aufenthalt in Karlsruhe und dann in Wiesbaden, wo sie am 15. November 1891 starb.

Werke (Auswahl)

  • Luise oder Die Deutsche in England. Erzählung. 1846
  • Erzählungen aus der Mappe einer Deutschen in London, Leipzig 1848
  • Visitenbuch eines deutschen Arztes in London. Zwei Bände. Berlin 1852 (Digitalisat bereitgestellt von der Bayerischen Staatsbibliothek unter: http://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10124385_00001.html)
  • Eine deutsche Palette in London. Erzählung. 1853
  • Männer und Frauen. Novellen. Zwei Bände. 1854
  • Das Forsthaus. Roman. 1855
  • Eine gute Versorgung. Roman. Zwei Bände. 1856
  • Liebe und Ehe. Erzählungen. Hamburg 1857
  • Frau von Staël. Roman. Drei Bände. 1859
  • Maria Antonia oder Dresden vor 100 Jahren. Zeitbild. 1860
  • Winkelmann oder: Von Stendal nach Rom. Kulturhistorischer Roman. Drei Bände. Berlin 1861
  • Juliane von Krüdener und Kaiser Alexander. Zeitbild. 1861
  • Vittorio Alfieri und seine vierte Liebe oder: Turin und Florenz. Historisches Zeitbild. Zwei Bände. Berlin 1862
  • Frauenbrevier. 1862
  • Harriet Wilson. Roman. 1862
  • Moderne Charakterköpfe. Drei Bände. Wien 1863
  • Franziska von Hohenheim. Eine morganatische Ehe. Roman. Zwei Bände. 1863
  • Die Mantelkinder. Roman. Zwei Bände. 1864
  • Der Edelhof. Schauspiel. 1865
  • Fanny Tarnow . Ein Lebensbild. Berlin 1865
  • Weiter und weiter. Roman. 1867
  • Die Welfenbraut. Roman. 1867
  • Streben ist Leben. Drei Bände. 1868
  • Prinzessin Wilhelmine von Preußen . Historischer Roman. 1868
  • Ein Thron und kein Geld. Roman. Zwei Bände. 1869
  • Sonnenblume. Novelle. 1869
  • Die Töchter des Obersten. Roman. Zwei Bände. 1872
  • Elisabeth oder Eine deutsche Jane Eyre . Roman. Zwei Bände. Wien 1873
  • Wohin führt es?. Roman. Zwei Bände. 1874
  • Neues Frauenbrevier. 1876 (2. Auflage. Leipzig 1877)
  • Die Gefallene. Erzählung. 1882

Literatur

  • Ludwig Julius Fränkel: Bölte, Amalie Charlotte Elise Marianne. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 47, Duncker & Humblot, Leipzig 1903, S. 92–95.
  • Bölte, Amely. In: Meyers Konversations-Lexikon. Band 3: Blattkäfer – Chimbote. 4., gänzlich umgearbeitete Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig u. a. 1886, S. 173 f.
  • Arnaldo Di Benedetto: Genio o talento forzato? Vittorio Alfieri da autore a personaggio. In: Arnaldo Di Benedetto: Il dandy e il sublime. Nuovi studi su Vittorio Alfieri (= Lettere italiane. Saggi. 58). Olschki, Firenze 2003, ISBN 88-222-5206-3, S. 137–160.
Wikisource: Amely Bölte  – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise

  1. Taufeintrag im Kirchenbuch Rehna.
  2. Zu ihrer Zeit in England siehe Ursula Schmidt-Brümmer: Zwischen Gouvernantentum und Schriftstellerei: Amalie Bölte in England. In: Peter Alter, Rudolf Muhs (Hrsg.): Exilanten und andere Deutsche in Fontanes London. (Charlotte Jolles zum 85. Geburtstag) (= Stuttgarter Arbeiten zur Germanistik. Nr. 331 = Publications of the Institute of Germanic Studies, University of London. Bd. 66). Heinz, Stuttgart 1996, ISBN 3-88099-335-1, S. 198–224.
Personendaten
NAME Bölte, Amely
ALTERNATIVNAMEN Bölte, Amalie
KURZBESCHREIBUNG deutsche Schriftstellerin
GEBURTSDATUM 6. Oktober 1811
GEBURTSORT Rehna
STERBEDATUM 15. November 1891
STERBEORT Wiesbaden
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