Nerve (Film)

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Film
Titel Nerve
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 2016
Länge 96 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Henry Joost
Ariel Schulman
Drehbuch Jessica Sharzer
Produktion Anthony Katagas
Allison Shearmur
Musik Rob Simonsen
Kamera Michael Simmonds
Schnitt Madeleine Gavin
Jeff McEvoy
Besetzung

Nerve ist ein Thriller der Regisseure Henry Joost und Ariel Schulman aus dem Jahr 2016. Der Film basiert auf dem Roman Nerve – Das Spiel ist aus, wenn wir es sagen von Jeanne Ryan. Nerve kam am 27. Juli 2016 in die nordamerikanischen Kinos. Der Kinostart in Deutschland war am 8. September 2016.

Handlung

An der Highschool von Venus Delmonico, die kurz Vee genannt wird, auf Staten Island gibt es einen neuen Gaming-Trend. Bei diesem Spiel, Nerve genannt, werden die Schüler via Social-Media-Anwendungen zur Erledigung von peinlichen oder manchmal auch äußerst riskanten Aufgaben aufgefordert, aber mit dem Spiel kann man auch Geld verdienen. Je riskanter die Aufgabe, desto mehr Geld kann man verdienen, je mehr Watcher man als Player hat, desto riskanter werden die Aufgaben und höher die Summen des zu gewinnenden Geldes. Vees Freundin Sydney, kurz Syd, ist Player bei Nerveund sehr erfolgreich. In einem Diner fordert sie Vee auf, etwas mehr zu wagen und ihren Schwarm zu küssen, was sie sich nicht traut. Als er Syds Frage für Vee abblitzen lässt, verlässt Vee das Diner und beschließt, Syd zu beweisen, dass sie auch jemand ist, die sich was traut. Auch weil sie aus eher bescheidenen Verhältnissen kommt und ihre Mutter Nancy auf ihren Beitrag in die Haushaltskasse angewiesen ist, entschließt sie sich trotz anfänglicher Skepsis dazu, mitzuspielen, um so an Geld für ein Kunstcollege in Kalifornien zu kommen.

Vee sucht einen fremden Jungen in einem Restaurant um diesen zu zu küssen, und ihre Wahl fällt auf Ian, der in einem Restaurant wiederum die Aufgabe erhalten hatte, dort den Roman To the Lighthouse von Virginia Woolf zu lesen, bei dem es sich um Vees Lieblingsbuch handelt. Spätere Challenges sind deutlich gefährlicher. So soll Ian gemeinsam mit Vee mit verbundenen Augen auf einem Motorrad mit über 100 km/h fahren. Syd bekommt ein Angebot von Ty, ebenfalls als Paar zu spielen, versucht aber Vee durch das Überqueren einer Häuserschlucht auf einer Leiter zu übertrumpfen, muss aber aufgeben. Während immer mehr Player ausscheiden, kommt es zum Streit zwischen Vee und Syd aufgrund der Definition ihrer Freundschaft. Syd beleidigt Vee, weshalb sie Syds Aufgabe erledigt. Über ihren Freund Tommy wird sie informiert, dass es Ians Aufgabe war, einen Streit zu provozieren. Weil sie die Gefahr im Spiel sieht, versucht sie, die Polizei zu informieren, wodurch sie gegen die 3. Regel des Spiels verstößt.

Vee ist dadurch, wie Ty und Ian, Prisoner und muss, um dem Spiel zu entkommen, das Finale gewinnen. Ihr Bankkonto wurde geplündert und andere Probleme könnten laut Ian folgen. Sie informiert Syd und Tommy über ihren Verbleib, und bittet, das Open Source-basierte Spiel zu manipulieren, sodass es zusammenbricht und alle Prisoner freikommen. Im Finale im Fort Wadsworth auf Staten Island sollen sich die beiden Finalisten Vee und Ian erschießen. Der Gewinner erhält die Freiheit. Da Vee absichtlich daneben schießt, fordert Ty Vee zum Duell auf, worüber abgestimmt wird. Die Mehrheit stimmt dafür dass Ty Vee erschiesst. Vee wird von Ty augenscheinlich erschossen. Tommy und seine Hackerkollegin H.K. können das System umgehen und legen die Identitäten offen mit dem Hinweis, dass sie Beihilfe zum Mord begangen haben. Dadurch melden sich alle Nutzer ab und das System bricht zusammen.

Vee überlebt und klärt auf, dass sie Ty mittels Syd um das Duell mit Platzpatronen bat. Alle Prisoner kommen frei. Vee und Ian, der sich nun als Sam vorstellt, sowie Syd und Tommy werden Paare. H.K. kann das Geld zurückholen.

Produktion

Literarische Vorlage und Stab

Der Film basiert auf dem Roman Nerve – Das Spiel ist aus, wenn wir es sagen von Jeanne Ryan, die Computerspiele entwickelte und im Bereich Jugendentwicklung forschte, bevor sie Schriftstellerin wurde.[2] Jessica Sharzer übernahm die Drehbuchadaption der literarischen Vorlage für den Film, Henry Joost und Ariel Schulman führten Regie.

Filmmusik

Die Filmmusik wurde von Rob Simonsen komponiert. Der Soundtrack zum Film umfasst 20 Lieder und wurde am 29. Juli 2016 veröffentlicht.[3]

Marketing und Veröffentlichung

Am Rande der San Diego Comic-Con International 2016 sagte Dave Franco, wer Pokémon Go mag, werde Nerve lieben.[4]

Der Film kam am 27. Juli 2016 in die nordamerikanischen Kinos. Der Kinostart in Deutschland erfolgte am 8. September 2016.

Rezeption

Altersfreigabe

In Deutschland, wo der Film FSK 12 ist, heißt es in der Freigabebescheinigung: „Der Film verzichtet praktisch völlig auf Szenen mit körperlicher Gewalt. Die einzelnen Mutproben und Konflikte sind zwar emotional durchaus intensiv, bewegen sich aber in einem Rahmen, den Kinder ab 12 Jahren ohne Überforderung verarbeiten können."[5]

Kritiken

Der Film konnte 65 Prozent der Kritiker bei Rotten Tomatoes überzeugen (von 111 Kritikern insgesamt, Stand 9. September 2016).[6]

Bettina Peulecke von NDR Info nennt den Film einen mitreißenden, temporeichen Technothriller, der in Zeiten, in denen weltweit Jagd auf virtuelle Taschenmonster gemacht wird, zielsicher einen Zeitgeist-Nerv treffe. Auch wenn andere Regisseure den Film sicher sozialkritischer inszeniert hätten, so Peulecke, gehe es darin um soziale Verrohung und Verantwortungslosigkeit im Schutz der Anonymität im Internet, was die großen Themen unserer Zeit seien.[7]

Anke Westphal von der Berliner Zeitung meint, im Kern handelte der Film von einer hochaktuellen Illusion, in der Menschen glauben, Akteure ihres Lebens zu sein, obwohl sie in ihrem Denken und Tun von anderen gelenkt werden. Der Film, so Westphal, vermittele diese Erkenntnis überaus spannend und dehne sie zudem auf die Meta-Ebene gesellschaftlicher Verfasstheit aus.[2]

Barbara Schweizerhof von der taz sagt, der Film kritisiere Online-Games und die Mobstruktur von Social Media, und diese würden aus der Perspektive des Films als Drogenvarianten dargestellt. Schweizerhof erklärt die visuelle Einbindung dieser Medien in den Film: „Die am Bildrand eingeblendeten Social-Media-Kommentare zeigen Vee auf einmal als Mittelpunkt einer ‘Konversation’, Luftaufnahmen vom nächtlichen New York mit farbigen Leucht-'Stecknadeln’ markieren die Standorte der Player und lassen die Stadt als zu eroberndes Spielfeld erscheinen, und die ebenfalls am Rand eingeblendeten, stets steigenden ‘Watcher’-Zahlen vermitteln das Machtgefühl der Popularität."[8]

Von der Deutschen Film- und Medienbewertung erhielt Nerve das Prädikat besonders wertvoll. In der Begründung heißt es: „Die visuelle Umsetzung der Internetkommunikation wird zum stilprägenden Inszenierungsprinzip, das mit grafischen Markierungen, Inserts und Displayumkehrung arbeitet. Dabei ist der Film dramaturgisch sehr schlüssig gerahmt, auch wenn das Ende möglicherweise etwas zu versöhnlich ausfällt."[9]

Einspielergebnis

In Deutschland landete der Film nach seinem Start auf Platz 1 der Kino-Charts[10] und verzeichnete an dem Wochenende 179.496 Besucher. Insgesamt konnte der Film bislang in den deutschen Kinos 738.400 Besucher verzeichnen.[11] Das weltweite Einspielergebnis des Films liegt derzeit bei 83,7 Millionen US-Dollar.[12]

Auszeichnungen

International Film Music Critics Association Awards 2016

  • Nominierung als Beste Musik für einen Actionfilm, einen Abenteuerfilm oder einen Thriller (Rob Simonsen)[13]

People’s Choice Awards 2017

  • Nominierung als Beliebtester Thriller für den People’s Choice Award[14]

Einzelnachweise

  1. Freigabebescheinigung für Nerve. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (PDF; Prüf­nummer: 161687/K).Vorlage:FSK/Wartung/typ nicht gesetzt und Par. 1 länger als 4 Zeichen
  2. a b Anke Westphal: Filmkritik ‘Nerve’. Gefangene des Spiels In: Berliner Zeitung, 7. September 2016.
  3. ‘Nerve’ Soundtrack Details In: filmmusicreporter.com, 27. Juli 2016.
  4. Adam Lujan: Dave Franco says new movie is cautionary tale for ‘Pokémon Go’ fans In: Entertainment Weekly, 21. Juli 2016.
  5. Nerve. Freigabebegründung In: Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft. Abgerufen am 9. September 2016.
  6. Nerve In: Rotten Tomatoes. Abgerufen am 9. September 2016.
  7. Bettina Peulecke: ‘Nerve’ – ein packender Technothriller In: NDR Info, 7. September 2016.
  8. Barbara Schweizerhof: Highschoolfilm mit Social Media. Du traust dich wohl nicht? In: taz.de, 8. September 2016.
  9. Nerve In: fbw-filmbewertung.com. Deutsche Film- und Medienbewertung. Abgerufen am 17. Oktober 2015.
  10. Maren Koetsier: Deutsche Kinocharts: Neueinsteiger ‘Nerve’ stößt ‘Suicide Squad’ vom Thron In: filmstarts.de, 12. September 2016.
  11. Top 100 Deutschland 2016 In: insidekino.com. Abgerufen am 6. April 2017.
  12. Nerve In: boxofficemojo.com. Abgerufen am 6. April 2017.
  13. IFMCA Award Nominations 2016 In: filmmusiccritics.org, 9. Februar 2017.
  14. Hilary Lewis: People’s Choice Awards: ‘Captain America: Civil War’, Kevin Hart Lead Nominations In: The Hollywood Reporter, 15. November 2016.
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