Mordfall Susanna F.
Im Mordfall Susanna F. wurde das vierzehnjährige Mädchen aus Mainz, das am 22. Mai 2018 von der Mutter als vermisst gemeldet geworden war, etwa zwei Wochen später in Wiesbaden-Erbenheim tot aufgefunden. Das Opfer wurde vergewaltigt und ermordet.
Tatverdächtig ist der 20 Jahre alter Iraker Ali B. Nach der Tat flüchtete der Tatverdächtige mit seiner Familie über die Türkei in den Irak.[1] Ein weiterer verdächtiger türkischer Staatsbürger, der ebenfalls in einer Asylunterkunft lebte, wurde zunächst festgenommen, dann jedoch wieder freigelassen.[2]
Laut Auskunft von Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) wurde Ali B. in der Nacht des 8. Juni 2018 durch kurdische Sicherheitskräfte im Nordirak festgenommen.[3] [4]
Tathergang
Das Mädchen starb durch „Gewalteinwirkung auf den Hals". Ihr Leichnam wurde an einem Bahngleis nahe einem Gewerbegebiet im Süden Wiesbadens aufgefunden. Der Fundort ist nicht der Tatort.[1]
Ermittlungen
Bis zu 400 Polizisten beteiligten sich an der Suche nach Susanna F.[5] Auch die Mutter suchte über das Internet nach ihr.
Laut Auskunft von Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) wurde Ali B. in der Nacht des 8. Juni 2018 durch kurdische Sicherheitskräfte im Nordirak festgenommen.[4]
Täter
Der mutmaßliche Täter Ali B. kam 2015 nach Deutschland und beantragte Asyl. Das Gesuchen wurde im Dezember 2016 abgelehnt; er klagte dagegen. B. wurde dann durch den Hinweis eines 13-jährigen Flüchtlings identifiziert, der auf ein Polizeirevier in der Wiesbadener Innenstadt kam. B. war zuvor Beschuldigter in etlichen weiteren Kriminalfällen gewesen, darunter Körperverletzung, Raub, Verstoß gegen das Waffenbesitzverbot sowie die mutmaßliche Vergewaltigung eines elfjährigen Mädchens in einer Flüchtlingsunterkunft, wobei letzterer Verdacht bislang nicht erhärtet werden konnte.[5]
Reaktionen
Zahlreiche Politiker äußerten sich zu dem Mordfall. Grünen-Chefin Annalena Baerbock sagte: „Der oder die Täter müssen mit der ganzen Härte des Rechtsstaats bestraft werden. Niemand sollte sich aber anmaßen, den Tod dieses Mädchens zu missbrauchen, um Hass zu säen." FDP-Chef Christian Lindner fragte: „Wieso werden abgelehnte Asylbewerber nicht konsequenter zurückgeführt? Warum konnte der Täter samt Familie offenbar unter falschem Namen ausreisen?" Alexander Graf Lambsdorff (FDP) äußerte sich folgendermaßen: „Das ist typisch für unsere deutschen Sicherheitsbehörden. Es gibt einfach zu viele Lücken in diesem System." AfD-Chefin Alice Weidel sagte, Susannas Tod sei „kein blinder Schicksalsschlag". „Susanna ist ein weiteres Opfer der heuchlerischen und egoistischen Willkommenspolitik von Bundeskanzlerin Angela Merkel." Sie forderte den Rücktritt der gesamten Bundesregierung.[6]
Susanna F. gehörte der jüdischen Gemeinde Mainz an, was durch den Zentralrat der Juden bestätigt wurde. Vertreter des Zentralrats und der jüdischen Gemeinde äußerten sich schockiert. „Einem jungen Leben wurde auf grausame Weise ein Ende gesetzt." so das Statement des Zentralrats. „Unser tiefes Mitgefühl gilt den Angehörigen und Freunden."[7]
Einzelnachweise
- ↑ a b Jean-Pierre Ziegler, Matthias Bartsch, Arno Frank: "Barzahlung, one way". In: Spiegel Online. 7. Juni 2018, abgerufen am 8. Juni 2018.
- ↑ 14-jährige Vermisste tot aufgefunden, Verdächtiger wieder frei. In: Zeit Online. 7. Juni 2018, abgerufen am 8. Juni 2018.
- ↑ Innenministerpressekonferenz, n-tv, 8. Juni 2018
- ↑ a b Bundesinnenministerium: Mordfall Susanna – Verdächtiger im Irak festgenommen. In: Spiegel Online. 8. Juni 2018, abgerufen am 8. Juni 2018.
- ↑ a b Gewalt, Betrug, Raub - die brisante Akte des Ali B., Stern
- ↑ Politiker zum Fall Susanna F.: „Warum konnte der Täter offenbar unter falschem Namen ausreisen?" In: welt.de. 8. Juni 2018, abgerufen am 8. Juni 2018.
- ↑ Pressemitteilung 07.06.18: Entsetzen über die Ermordung der 14-jährigen Susanna. Zentralrat der Juden, 7. Juni 2018, abgerufen am 8. Juni 2018.
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