Gab (Netzwerk)

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Dieser Artikel beschreibt den Twitter-Klon "Gab", für das Chat-Protokoll Jabber, siehe Extensible Messaging and Presence Protocol.
Gab
Mikroblogging-Dienst
Registrierung Ja
https://gab.ai/

Gab (englisch für das Mundwerk) ist ein soziales Netzwerk, welches seinen angemeldeten Benutzern erlaubt, Nachrichten zu schreiben („to gab" heißt im Deutschen quatschen). Das Netzwerk ist eine Mischung aus Twitter und Reddit. Bei „gabs" handelt es sich um kurze Nachrichten von bis zu 300 Zeichen. Die Website bietet auch begrenzte Multimedia-Funktionalität. Die Firmenzentrale ist in Austin (Texas), Vereinigte Staaten.[1] Gab möchte „die freie Rede für Jedermann" fördern und lehnt Zensur ab. Verboten sind folgende Inhalte: illegale Pornographie, Werbung für Terrorismus und Gewalt sowie die Veröffentlichung vertraulicher Informationen.[2] Im Mai 2017 wurde die Registrierung für die Öffentlichkeit eröffnet.

Gab hat ungefähr 180.500 Benutzer.[3] Das Logo von Gab zeigt einen Frosch, der zwar angeblich von der Bibel inspiriert sei (2. Buch Mose 8:1-8:12 "laß Frösche über Ägyptenland kommen" und Psalm 78:45, "Frösche, die ihnen Verderben brachten"), aber eben auch stark an Pepe den Frosch erinnert, welcher als beliebtes Hass-Symbol der Alt-Right gilt.[4]

In den Medien ist Gab als "Twitter für Rassisten"[5] und "Echokammer der Alt-Right" verrufen, da es zahlreichen bekannten Ultrarechten wie Milo Yiannopoulos eine Plattform bietet, die auf anderen Plattformen wie Twitter gesperrt sind. Ein Großteil der Nachrichten enthält Rassismus, Verschwörungstheorien, Waffenkult und Trump-Verherrlichung.[6] [7] Der Justizminister Heiko Mass möchte mit einem „Netzdurchsetzungsgesetz" (NetzDG) gegen „Hate Speech" und „Fake News" in sozialen Netzwerken vorgehen. Das Gesetz wird von verschiedenen Seiten kritisiert, unter anderem vom UN-Sonderberichterstatter, der die Meinungsfreiheit und das Recht auf Privatsphäre gefährdet sieht [8] Einige Nutzer vermuten dieses Gesetz hinter einer „Sperrwelle auf Twitter", die auch die Sperrung von dem Twitter-Benutzerkonto des Autors Kolja Bonke betraf. Bonke veröffentlichte überwiegend Tweets zu Polizei- und Lokalzeitungsmeldungen über Kriminalität von Migranten, die er vorwiegend mit sarkastischen Bemerkungen versah.[9]

Einzelnachweise

  1. Interview with Andrew Torba from Gab.ai. In: youtube.com. Abgerufen am 22. Mai 2017. 
  2. Felix Krautkrämer: Kommunikationsplattform Gab — „Wer Meinungen reguliert, will Gedanken kontrollieren". 10. Juni 2017, abgerufen am 10. Juni 2017. 
  3. Andrew Torba: gab.ai. 24. Mai 2017, abgerufen am 25. Mai 2017. 
  4. Eike Kühl: Meme: Wo Frösche sind, da sind auch Rechte. In: Die Zeit. 28. September 2016, ISSN 0044-2070 (zeit.de [abgerufen am 6. Juni 2017]). 
  5. Thor Benson: Inside the "Twitter for racists": Gab — the site where Milo Yiannopoulos goes to troll now. Abgerufen am 6. Juni 2017. 
  6. Inside the hate-filled echo chamber of racism and conspiracy theories. In: The Guardian. 17. Dezember 2016, ISSN 0261-3077 (theguardian.com [abgerufen am 6. Juni 2017]). 
  7. Gab.ai - Eine neue Plattform für die Rechten? In: Deutschlandfunk Kultur. (deutschlandfunkkultur.de [abgerufen am 10. Juni 2017]). 
  8. http://www.zdnet.de/88300319/un-sonderberichterstatter-fuer-meinungsfreiheit-kritisiert-netzdg/
  9. Peter Mühlbauer: FDP: Wahlkampf mit Meinungsfreiheit. Abgerufen am 6. Juni 2017 (deutsch). 
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