Gymnasium Kreuzgasse
Gymnasium Kreuzgasse | |
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Neubau durch Karl Hell | |
Schulform | Gymnasium |
Gründung | 1828 |
Adresse | Vogelsanger Str. 1 50672 Köln |
Ort | Köln |
Land | Nordrhein-Westfalen |
Staat | Deutschland |
Koordinaten | 50° 56′ 26′′ N, 6° 55′ 38′′ O 50.9404444444446.9273388888889Koordinaten: 50° 56′ 26′′ N, 6° 55′ 38′′ O |
Träger | Stadt Köln |
Leitung | Lüder Ruschmeyer |
Website | www.kreuzgasse.de |
Das Gymnasium Kreuzgasse (Kreuzgasse) ist ein städtisches Gymnasium in Köln. Es gilt auf Grund seiner Bilingualität mit dem Abschluss des Baccalauréat und seiner zahlreichen Aktivitäten als eines der renommiertesten Gymnasien der Stadt und ist außerdem seit 2008 Europaschule.
Geschichte
Der Quatermarkt vor Gründung der Schule
Im 13. Jahrhundert errichtete eine alte Kölner Familie, die Quatermarts, an dem nach ihr benannten Quatermarkt, der als Plätzchen bis heute noch existiert und in dessen unmittelbarer Nähe die Pfarrkirche Alt St. Alban steht, ein Patrizier-Haus, in dem sie bis etwa 1400 wohnte. Danach diente das Gebäude nicht länger als Wohnung, sondern für Festlichkeiten, wie Hochzeitsessen, Doktorschmäuse und 1579 sogar für Friedensverhandlungen zwischen Spanien und den Niederlanden (Achtzigjähriger Krieg). Direkt neben dem Patrizierhaus stand das Haus des städtischen Münzmeisters. Die Stadt kaufte das Gebäude daher im Jahre 1561, um es für derartige Feste zu erhalten und baute es neu auf. Anfang des 19. Jahrhunderts wurde das Gebäude baufällig, daher wurde es abgerissen. Das Grundstück wurde später zur Errichtung der Höheren Bürgerschule genutzt.
Gründungsjahre
Die Schule wurde am 7. November 1828 mit 85 Schülern als Höhere Bürgerschule am Quatermarkt gegründet. Bereits im Jahr 1835 besuchten 300 Schüler, 1868 schon 654, die Höhere Bürgerschule, die lediglich für 240 Schüler eingerichtet war. 1868 wurde die gesamte Schule daraufhin in das neu errichtete Schulgebäude in der Kreuzgasse, einer Seitenstraße der Schildergasse, verlegt, an deren Stelle bis 1804 das Kreuzbrüderkloster stand, ehe es durch die Franzosen aufgehoben und dann abgerissen wurde. Die nun nach ihrem neuen Standort benannte Schule, die Kreuzgasse, vollzog im 19. Jahrhundert einen Wandel der Schulform von der Höheren Bürgerschule erst zum Realgymnasium, über die darauf folgende Doppelanstalt als Gymnasium und Realgymnasium bis hin zum Humanistischen Gymnasium.
Die Schule während des Zweiten Weltkrieges und der Aufbaujahre
In der Nacht vom 29. auf den 30. Juni 1943 brannte das Schulgebäude nach einem Bombenangriff aus. Zwei Schüler der Brandwache verloren in dieser Nacht ihr Leben: Anno Klinkenberg und Paul Erpenbach. Der stellvertretende Anstaltsleiter Josef Sauer schildert die Situation, basierend auf der Erzählung der Hausmeisterfamilie, in einem späteren Bericht wie folgt:
„Bald nach Beginn des Angriffes erhielt die Anstalt Brandbombenbewurf, nach den auf dem Hof noch vorzufindenden Spuren offenbar in außerordentlich großer Menge. Auf dem Hof zu Kreuzgasse Nr. 6 fiel schon gleich zu Anfang offenbar eine Stabbrandbombe, die sofort Brand auslöste. Gleichzeitig fing die Turnhalle in großer Ausdehnung an zu brennen. Da es an ausreichendem Wasser fehlte, war eine Bekämpfung des Feuers aussichtslos. Bald darauf brannte auch das ganze Hauptgebäude in voller Ausdehnung."
Bis zum Zusammenbruch des Schulsystems 1944 fand der Unterricht zunächst in der Schule Dagobertstraße statt, anschließend in den Räumen der Oberschule in der Gyrhofstraße. Am 26. November 1945 wurde der Schulbetrieb mit 330 Schülern wieder aufgenommen, die Schulform der „Deutschen Oberschule" aus dem Nationalsozialismus wurde abgeschafft, und das Gymnasium erhielt von da an den Namen Städtisches humanistisches Gymnasium in der Kreuzgasse zu Köln. Da es nach wie vor an einem Schulgebäude mangelte, fand der Unterricht vorerst im Erzbischöflichen Irmgardis-Gymnasium Köln statt.
Die Schule bis zur Gegenwart
Der Stadtrat Kölns beschloss 1953, ein neues Schulgebäude im Inneren Kölner Grüngürtel anzulegen. Am 11. Februar desselben Jahres wurde der Grundstein des heutigen Gebäudes gelegt. Trotz des neuen Standortes behielt die Schule ihren traditionsträchtigen Namen bei. Neben den 600 Schülern der Kreuzgasse kamen auch die Schüler des 1954 neu gegründeten Elisabeth-von-Thüringen-Gymnasium sowie die Schüler des 1956 wiedergegründeten Schiller-Gymnasiums vorerst in dem Neubau unter. 1958 folgten eine Turnhalle und ein Sportplatz mit einer 400-m-Laufbahn, einem Ascheplatz und einer Weitsprunggrube. Im Jahr 1963 fand unter der Leitung des Architekten Karl Hell ein weiterer Schulausbau statt, der die heutige Aula mit ihren 770 Plätzen, einen Musiksaal, naturwissenschaftliche Fachräume sowie einen Verwaltungstrakt enthält. Mit diesem letzten Ausbau der Schule nach zwölf Jahren des Planens und Bauens endete der Ausbau der Schulgebäude vorerst.
War das humanistische Gymnasium Kreuzgasse zuvor eine reine Jungenschule gewesen, so wurde es 1970 erstmals Mädchen ermöglicht, die Schule zu besuchen. Dem Jahrgang 70/71 war es auch das erste Mal möglich, den bilingualen deutsch-französischen Zweig zu wählen.
1985 wird die Schule ein letztes Mal um einen Neubau mit moderneren naturwissenschaftlichen Fachräumen für die Fächer Biologie, Chemie, Physik und Informatik, einer Brücke, die den Alt- und Neubau verbindet, sowie einer in drei Teile gliederbare größere Sporthalle erweitert. Somit endet der Ausbau an Gebäuden der Kreuzgasse nach 16 Jahren bis heute.
1998 wird es den Schülern, die den bilingualen Zweig deutsch-französisch einschlagen, ermöglicht, die Allgemeine Hochschulreife gleichzeitig mit dem französischen Baccalauréat zu erwerben.
Gebäude
Quatermarkt vor Gründung der Schule
Das ehemalige Patrizierhaus, das durch die Stadt erneut erbaut wurde, stand am noch heute existierenden Quatermarkt, in unmittelbarer Nähe zur Pfarrkirche Alt St. Alban. Es besaß Kreuzfenster im Saal der oberen Etage; die Außenmauer war durch Zinnen abgeschlossen. Anfang des 19. Jahrhunderts wurde das Gebäude baufällig, weswegen es einschließlich des Hauses des Münzmeisters 1827 abgerissen wurde.
1828–1868–1943
Bei der Gründung der Höheren Bürgerschule 1828 entschied sich die Stadt, die Schule auf dem Gelände des ehemaligen Quatermarktshauses und des danebenliegenden Hauses des städtischen Münzmeisters anzulegen. Die 1868 neu erbaute Schule wurde nach Plänen des Stadtbaumeisters Johann Peter Weyer erbaut und bestand aus einem Hauptgebäude mit den Klassenräumen sowie einem Nebenbau, in dem der Direktor wohnte.
Neubau im Grüngürtel nach 1953
Da im Herbst 1945 der Unterricht aufgenommen werden sollte, es aber an Gebäuden für diesen mangelte, musste der Unterricht notdürftig woanders abgehalten werden (siehe oben). Im Jahr 1952 wurde dem Antrag an die Stadt Köln zur Errichtung eines neuen Gebäudes im Inneren Kölner Grüngürtel stattgegeben. Am 11. Februar 1953 fand die Grundsteinlegung des Neubaus statt. Am 7. November desselben Jahres wurde das Gebäude gleichzeitig mit der 125-Jahr-Feier an die Schule übergeben. Karl Hell beschreibt die Lage und Architektur des Gebäudes wie folgt:
„Das Grundstück liegt günstig zur Stadt und zu den Vororten, es liegt verkehrsgünstig, die Lage zu den Himmelsrichtungen ist so, daß sich die Klassen vom Verkehrslärm abwenden können, und es sind in fast einmaliger Weise Platz und Grünfläche vorhanden. Der erste Bauabschnitt mit den Normalklassen wendet sich mit einer leichten Neigung zur Kanalstraße vom Verkehr ab und öffnet sich mit den Klassen nach Osten und zur Grünanlage. Die teilweise durchsichtige Anordnung im Erdgeschoss und im vierten Geschoss soll die Verbindung zur grünen Umgebung unterstützen. Für die äußere Erscheinungsform und für die Farbgebung waren Einfachheit, Klarheit, Echtsein und Frohsinn bestimmend."
Der Neubau war mit zwölf großen und acht kleinen Klassenräumen für ein zweizügiges Gymnasium konzipiert. Im vierten Stock waren fünf Fach- und Sammlungsräume für die naturwissenschaftlichen Fächer, sowie für den Kunstunterricht vorgesehen. Heute wird das Hauptgebäude der Schule schulintern als Altbau bezeichnet. Hier sind vor allem die Sekundarstufe I und II, aber auch ein Teil der Kunsträume untergebracht. Die oberen Etagen und das Treppenhaus des Gebäudes wurden durch Wandmalereien der Schüler gestaltet.
Erweiterung: Turnhalle und Sportplatz 1957
1957 begann die Planung des Baus einer Turnhalle und eines zusätzlichen Sportplatzes. Im Dezember 1958 wurden beide fertig gestellt und zur Nutzung übergeben. Der Sportplatz umfasst eine 400-m-Laufbahn, einen Asche-Fußballplatz sowie eine Sprunggrube. Neu hinzu kam später noch eine Beachvolleyballanlage.
Ausbau durch Verwaltungstrakt, Aula und Musiksaal 1958
Die Planung des dritten Ausbaus der Kreuzgasse begann bereits im Jahr der Einweihung der Turnhalle und des Sportplatzes. Vorgesehen waren ein neuer Verwaltungstrakt, ein Aulatrakt, Musiksäle und Kunstfachräume. Am 30. Juni 1962 wurde der neue Anbau der Schule eingeweiht. Es entstand ein Anbau, der in der Front gegliedert ist und durch ein gläsernes Treppenhaus mit dem Klassentrakt verbunden ist.
Neben dem Verwaltungstrakt und den naturwissenschaftlichen Fachräumen ist vor allem der Bau der Aula mit 770 Sitzplätzen, deren Wände mit Mustern aus norwegischem Carrara-Marmor künstlerisch verkleidet worden waren, bemerkenswert.
Naturwissenschaftlicher Neubau, große Sporthalle und Brücke (1982)
Nach Verzögerungen auf Grund finanzieller Unklarheiten konnte mit dem schon lange geplanten Bau einer großen Sporthalle, eines naturwissenschaftlichen Neubaus, wie er auch heute noch von den Schülern genannt wird, und den erforderlichen Umbauten am Altbau im Zuge der Erweiterung am 25. Oktober 1982 zunächst mit dem Bau der Halle begonnen werden. Die Flächenmaße der Halle betragen 45x27 m. Die große Sporthalle ist jedoch aus praktischen Gründen auch in drei Teile trennbar, wobei jede Fläche eines Hallenteiles 15x27 m beträgt. Innerhalb der Sporthalle befindet sich eine schmale Empore der Hallenlänge nach, in welcher sich eine ausziehbare Tribüne verbirgt. Sie fasst 400 Zuschauerplätze. Im Kabinen- und Steuerungsgewölbe der Halle befindet sich außerdem ein 65 m2 fassender Kraftraum. Die Halle ist aus Stahlbeton und Mauerwerk gebaut und mit einem flachen Satteldach gedeckt. Einschließlich aller Nebenräume umfasst sie 15.713 m3. Die Nutz- und Verkehrsfläche der Halle beträgt 2.273 m2, davon sind 1.215 m2 reine Halle.
Im März 1983 begann man mit dem Bau des Neubaus. Dieser nimmt 12 Klassenräume, sowie naturwissenschaftliche Fachräume für die Fächer Biologie, Physik und Chemie auf. Das Gebäude ist dreigeschossig, die Flure befinden sich alle auf der Seite zur Inneren Kanalstraße, die Klassenräume sind auf der ruhigeren Seite installiert. Auch der Neubau besteht aus Stahlbeton und Mauerwerk und besitzt ebenso ein Satteldach. Der Rauminhalt beträgt 12.142 m3. Die Nutz- und Verkehrsfläche beträgt 2.187 m2 (ohne Kellerräume). Alle Neubauten konnten im Schuljahr 1985/86 zur Nutzung freigegeben werden. Die Gesamtkosten für den Ausbau durch die große Sporthalle, den Neubau und die erforderlichen Umbaumaßnahmen am Altbau betrugen 12.600.000 DM. Außerdem kamen 975.000 DM Einrichtungskosten hinzu. Die Wände des Physiktraktes im Erdgeschoss sowie die des Biologietraktes im ersten Obergeschoss auf der Seite zur Inneren Kanalstraße wurden passend von Schülern mit Errungenschaften des Fluges aus der Antike bis in die Gegenwart und der Evolution des Lebens vom Urknall bis zur Besiedelung andrer Planeten durch die Menschheit bemalt. Im Neubau sind außer den naturwissenschaftlichen Unterrichtsräumen auch die Klassenräume der Oberstufe untergebracht.
Schulhof
Der Schulhof wurde durch den Bau der großen Sporthalle verkleinert. Auf dem Schulhof befinden sich heute drei rechteckige und eine runde Tischtennisplatte. Zusätzlich liegt der schuleigene Tümpel, ein Feuchtbiotop am Pausenhof. Um ihn kümmern sich seit 2007 wieder einige Schüler der AG die Kreuzschnäbel.
Bau der Solaranlage 2008
Im Jahr 2008 wurde auf dem Schuldach des Altbaus eine Solaranlage installiert. Diese soll neben zusätzlichen Einnahmen für den Förderverein auch die Beispielhaftigkeit der Nutzung erneuerbarer Energien demonstrieren.
Schulprofil
Sprachen
Das Profil des Gymnasiums Kreuzgasse ist besonders durch den bilingualen Zweig und die Aussicht des Erwerbs des Abiturs gleichzeitig mit dem Baccalauréats (französische Hochschulreife) geprägt. In diesem Rahmen entwickelte sich die Schule von einem eigentlich naturwissenschaftlich ausgerichteten immer mehr zu einem Gymnasium hin, das einen durchaus gewichtigen sprachlichen Schwerpunkt trägt. Im Zuge des deutsch-französischen Zweiges lernen Schüler somit neben Englisch auch Latein, Altgriechisch und Spanisch. Des Weiteren erlernen die Schüler die französische Sprache in einem französischsprachigen Geschichts-, Politik- und Erdkundeunterricht.
Seit 2008 gehört das Gymnasium Kreuzgasse zu den Europaschulen und erweitert dadurch sein sprachliches Repertoire durch Niederländisch/Politik.
Naturwissenschaften
Neben den üblichen Naturwissenschaften Mathematik, Physik, Chemie und Biologie sowie in der Differenzierung Informatik und Biochemie kommt nun zusätzlich Astronomie im Zuge der Erweiterung zur Europaschule dazu.
Ruderverein
Dem Rudersport wird seit dem Jahr 1911 an der Kreuzgasse im eigenen Schüler-Ruder-Verein nachgegangen. Initiiert wurde die Gründung des SRV Kreuzgasse Köln von 1911 e. V. vom damaligen Studienrat Dr. Josef Giesen unter dem damaligen Schulleiter, Geheimrat Dr. Vogels. Der SRV Kreuzgasse ist damit der älteste Schülerruderverein Kölns. 1922 gründete sich dann der Verein zur Förderung des Schülerruderns am Städtischen Gymnasium Kreuzgasse e. V. dessen Mitglieder aus ehemaligen Ruderern der Kreuzgasse bestehen und die die aktiven Ruderer bis heute unterstützen. Im Jahre 1945 wurde bei einem Bombenangriff das schwimmende Bootshaus der Kreuzgasse auf dem Rhein bei Rodenkirchen versenkt. Nach dem Zweiten Weltkrieg ruderten die Kreuzgässer daher zunächst in Booten des befreundeten Kölner Ruder Vereins von 1877. Seit den 1970er Jahren hat der SRV Kreuzgasse wieder ein eigenes Bootshaus mit Bootspark in einem ehemaligen Fort der äußeren Befestigungsanlage Kölns am Decksteiner Weiher. Der Verein bietet nach der Ruderausbildung sowohl Breitensport als auch Leistungssport an. Im Breitensport werden etwa jährliche Wanderfahrten auf deutschen Flüssen unternommen. Im Leistungssportbereich trainieren die Ruderer für nationale und internationale Regatten. Zu den größten Erfolgen gehören die Auswahl zum Besuch der Olympischen Spiele sowie mehrere Juniorweltmeister-, Deutsche Meister- und Landesmeistertitel. Der Vorstand des Vereins besteht aus Schülern der Kreuzgasse, die durch die Mitglieder direkt gewählt werden. Auch die Trainer sind mehrheitlich ehemalige Kreuzgässer, die die Tradition weiterführen.[3]
Cafeteria
Die Cafeteria des Gymnasiums Kreuzgasse versorgt die Schüler täglich mit Gebäck, sowie Getränken und kleineren warmen Mahlzeiten. Außerdem bietet sie vielen Schülern eine Aufenthaltsmöglichkeit in den Freistunden und Pausen und eine Rückzugsmöglichkeit gerade für die Oberstufe. Die Idee der Cafeteria stammt bereits aus dem Anfang der 90er Jahre und entstand vor allem aus Platzmangel für Aufenthaltsmöglichkeiten der Oberstufe sowie dem Gedanken der Versorgung der Schüler mit Essen und Getränken neben dem Schulkiosk. Aus einem zuvor ungenutzten Raum, der eigentlich den Oberstufenraum darstellen sollte, gestalteten im Sommer 2002, auf eine Initiative aus engagierten Eltern und ehemaligen Kollegen der Kreuzgasse, einige Eltern, Schüler und Lehrer diesen in die heutige Cafeteria mit Tresen, Sitzecke und einem angenehmen Ambiente um. Im Februar 2003 konnte die Cafeteria erstmals genutzt werden. Zur Organisation der Cafeteria hat sich ein Verein namens Cafeteria Gymnasium Kreuzgasse e. V. gegründet, der, ähnlich dem Verein der PV-Anlage, in keiner Konkurrenz zum Förderverein steht, sondern diesen unterstützt. Da die Mitarbeiter der Cafeteria allesamt ehrenamtlich arbeiten und sich zum größten Teil aus Eltern von Schülern bzw. Ehemaligen rekrutieren, kommen die Einnahmen der Cafeteria unmittelbar der gesamten Schule zugute. So ermöglichen die Gewinne Investitionen ins Schulinventar oder für Veranstaltungen. In erster Linie stehen jedoch als Ziele der Cafeteria die gesunde und zugleich preiswerte Ernährung für die Schüler im Vordergrund.
Schulimpressionen
Höhere Bürgerschule/Realschule in der Kreuzgasse
Thomas Eschweiler, Schulleiter der Höheren Bürgerschule von 1830 bis 1858 merkt bezüglich des unmittelbar nach ihrer Gründung bereits auftretenden Platzmangels an:
„In den wissenschaftlichen Sammlungen liegt es haufenweise übereinander, und weder diese noch das chemische Laboratorium, das eher einer Schmiede ähnlich sieht, noch auch der physikalische Apparat der Anstalt entsprechen dem Standpunkte, den man gegenwärtig an eine Real- oder höhere Bürgerschule überall zu machen berechtigt ist."
Zu jener Zeit gab es teilweise Klassen mit bis zu hundert Schülern, und des viel zu kleinen Schulhofs wegen hielt man sich während der Pausen in den Klassenräumen und auf den Gängen auf. Zum im Jahr 1858 erbauten Neubau der Realschule 1. Ordnung in der Kreuzgasse heißt es in einem Verwaltungsbericht der Stadt:
„Der vollendete Bau des Gebäudes für die Realschule ist ein Zierde der Stadt und verfehlt nicht den Eindruck der Großartigkeit auf alle zu machen, die mit prüfendem Blick die Anstalt besuchen."
Zu ebendiesem Schulgebäude enthält ein Ministerialerlass von 1868 den Satz:
„Das Realschulgebäude in Köln gehört zu den schönsten und zweckmäßigst eingerichteten im ganzen Lande, und für den naturwissenschaftlichen Unterricht ist es mit allen Hilfsmitteln vorzüglich ausgestattet."
Schulleiter
- Herr Grashof 1828–1830
- Thomas Eschweiler 1830–1858
- Heinrich Schellen 1858–1881
- Peter Schorn 1881–1903
- Johannes Vogels 1903–1921
- Hans Niederländer 1921–1937
- Karl Anton Heck 1937–? (zuvor Schulleiter des Albertus-Magnus-Gymnasiums, Köln)
- Johannes Klinkenberg 1945–1954
- Karl von der Lieck 1954–1973
- Erwin Kelmes 1973–1992
- Willi Beck 1992–2004
- Angelika Sandte-Wilms 2004–2013
- Manfred Schütt (komm. seit 1. August 2013)
- Claudia Fülling (komm. seit 1. Februar 2014)
- Gabriele Pflieger (komm. seit 1. August 2015)
- Annette Rabeler (komm. seit 2. November 2015)
- Daniela Stege-Gast (komm. seit 1. Februar 2016)
- Lüder Ruschmeyer ab 4. April 2016
Bekannte Lehrer
- Abraham Frank (1839–1917), Rabbiner
- Leo Schwering (1883–1971), von 1911 bis 1934 Lehrer, bekannt als Historiker, Philologe sowie als Politiker (Landtagsabgeordneter und Mitgründer der CDU)
- Isidor Caro (1867–1943), Rabbiner
Bekannte Schüler
- Philipp Heimann (1881–1962), Verwaltungsjurist, Reichsrichter
- Artur Weinmann (1883–1942), Landgerichtsrat und rechtswissenschaftlicher Autor
- Hans Cloos (1885–1951), Geologe, Professor an der RheinischeFriedrich-Wilhelms-Universität Bonn
- Ernst Fraenkel (1898–1975), Jurist und Politikwissenschaftler
- Alfred Teichmann (1902–1971), Bauingenieur, war zugegen bei der Premiere des ersten Computers Z3 am 12. Mai 1941
- Hans Gerling (1915–1991), Gerling-Konzern
- Kurt Wiemers (1920–2006), Anästhesist, Hochschullehrer
- Dieter Schütte (1923–2013), Verleger im Hause M. DuMont Schauberg
- Thomas Nipperdey (1927–1992), Historiker
- Wido Hempel (1930–2006), Romanist
- Hans-Georg Timmer (* 1934), 20 Jahre Vorstandsvorsitzender der DKV Deutsche Krankenversicherung
- Hagen Graf Lambsdorff (* 1935), Journalist und Diplomat, Bruder von Otto Graf Lambsdorff
- Reinhold Neven DuMont (* 1936), Verleger, Eigentümer des Verlages Kiepenheuer & Witsch
- Kurt Holl (* 1938), Pädagoge und sozial und politisch engagierter Alternativer Ehrenbürger Kölns
- Alexander von Schlippenbach (* 1938), Pianist, Free-Jazz-Musiker
- Armin Maiwald (* 1940), Regisseur und Produzent
- Karl-Heinz Thielen (* 1940), Fußballprofi, Manager und Vizepräsident beim 1. FC Köln
- Heinz Willi Wittschier (* 1942), Romanist
- Ingo Wolf (* 1955), Politiker (FDP), ehemaliger Innenminister des Landes Nordrhein-Westfalen
- Georg Hajdu (* 1960), Komponist
- Stefan Heße (* 1966), Erzbischof von Hamburg
- Jörg Lühdorff (* 1966), Regisseur und Drehbuchautor
- Marcel Wüst (* 1967), Radrennfahrer, Promoter und Moderator
- Marcus Barsch (* 1967), Radiomoderator
- Thierry Brühl (* 1968), Theater- und Musiktheaterregisseur
- Nikolaus Rajewsky (* 1968) Leiter des Berlin Institute for Medical Systems Biology (BIMSB)
- Christian von Treskow (* 1968) Schauspielintendant der Wuppertaler Bühnen
- Achim Wambach (* 1968), Präsident des Mannheimer Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW)
- Marietta Slomka (* 1969), Journalistin und Fernsehmoderatorin
- Robert Koall (* 1972), Chefdramaturg am Staatsschauspiel Dresden
- Philipp Stennert (* 1975), Filmregisseur und Drehbuchautor
- Jakob Ziemnicki (* 1975), Filmregisseur und Drehbuchautor
- Daniel Wiemer (* 1976), Schauspieler und Musiker
- Patrice Bart-Williams (* 1979), Sänger und Songwriter
- Leonie Tepe (* 1995), Schauspielerin
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Festschrift zur 150-Jahr-Feier des Gymnasiums Kreuzgasse Köln
- ↑ a b c d Städtisches Gymnasium Kreuzgasse – Neubauten – Zur Erinnerung an den Tag der Einweihung 4. September 1985.
- ↑ srv-kreuzgasse.de
Literatur
- Zu der am ... in ... abzuhaltenden öffentlichen Prüfung der Schüler der Höhern Bürgerschule in Köln laden ... ehrerbietigst ein ... Köln 1840 (Digitalisat)
- Festschrift zur 175-Jahr-Feier des Gymnasiums Kreuzgasse Köln
- Festschrift zur 150-Jahr-Feier des Gymnasiums Kreuzgasse Köln
- Städtisches Gymnasium Kreuzgasse – Neubauten – Zur Erinnerung an den Tag der Einweihung, 4. September 1985.