Obdachlosigkeit

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Stadtstreicher ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel. Zum Kurzfilm von Rainer Werner Fassbinder aus dem Jahr 1966 siehe Der Stadtstreicher.
Obdachloser in Paris
Obdachloser in Kanada

Obdachlosigkeit wird definiert als Zustand, in dem Menschen über keinen festen Wohnsitz verfügen und im öffentlichen Raum, im Freien oder in Notunterkünften übernachten. „Platte machen", „schieben" oder „auf Platte sein" bezeichnet umgangssprachlich z. B. in Parkanlagen, auf Bänken, unter Brücken, in Hauseingängen, Baustellen und Bahnhöfen zu nächtigen. Der Begriff „Obdach" bedeutet Unterkunft oder Wohnung.

Langzeitobdachlose sind heute in den meisten Großstädten präsent. Abfällige Bezeichnungen wie „Penner" oder die Gleichsetzung mit Bettlern sind im städtischen Alltag weit verbreitet. Eine romantisch-verklärende Sicht findet sich im französischen Begriff Clochard.

Häufig sind Opfer von Naturkatastrophen wie Erdbeben und Überschwemmungen, aber auch von Zerstörungen infolge von Bürgerkriegen oder Kriegen zumindest für einige Zeit lang ohne Obdach. Dabei wirken sich vergleichbare Ereignisse in Entwicklungsländern aufgrund geringerer Ressourcen tendenziell stärker aus als in wohlhabenderen Ländern.

Die Mehrzahl der Obdachlosen in den Industriestaaten ist männlich, unter den alleinstehenden Obdachlosen machen Männer etwa 80 % aus.

Begriffsumfeld

Wohnsitzlose schlafen nahe dem „Lukoil" in Moskau

Die von Obdachlosigkeit betroffenen Personen werden wahlweise als Nichtsesshafter (wegen NS-Vorbelastung des Begriffs heute kaum noch), Zigeuner, Obdachloser, Penner, Clochard, Vagabund, Landstreicher, Stadtstreicher, Herumtreiber, Trebegänger, Berber, Nomade, Pfründner bezeichnet. In Österreich, vor allem im Wiener Dialekt, ist der Ausdruck Sandler gebräuchlich. Er stammte aus der k.u.k.-Zeit um 1865 bei dem Bau der Wiener Ringstrasse. Für einen Hungerlohn, bei einer Arbeitszeit von 15 Stunden täglich und mehr, schufteten die wenig schmeichelhaft als „Ziegelböhm" bezeichneten Arbeiter auf den Großbaustellen entlang des Rings, sowie in den Ziegelwerken am Stadtrand. Auf der untersten sozialen Stufe standen jene, die Sand in die Ziegelformen streuten, damit der Lehm nicht haften blieb. Sie hatten meist nicht einmal eine feste Unterkunft und wurden von den Wienern bald als „Sandler" bezeichnet. Fast alle diese Begriffe haben abwertenden Charakter.[1]

Von der Obdachlosigkeit ist die Wohnungslosigkeit zu unterscheiden. Nicht obdachlos sind zum Beispiel Wohnungslose, die temporär in Heimen, Frauenhäusern oder bei Verwandten wohnen.

Geschichte und Entwicklung

Obdachlosenunterschlupf in der Wiener Kanalisation um 1900
Schlafsaal des Berliner Obdachlosenasyls, 1930
Obdachlose auf einer Parkbank in Berlin, 1931

Obdachlosigkeit gibt es seit langer Zeit. Fast alle bekannten Religionen thematisieren sie. Im Mittelalter zogen Bettler umher – nach der christlichen Lehre legitim und ehrenhaft. Arme sollten aufgrund ihres Leides im Diesseits schneller in den Himmel kommen. Reiche Menschen hatten die Möglichkeit zur Sündenvergebung, indem sie den Bedürftigen Almosen gaben. Die Bedürftigen sollten im Gegenzug für die Vergebung der Sünden des Spenders beten.

Beginnend in der Reformationszeit führte ein Wandel der Gesellschaft viele Menschen in Armut und Besitzlosigkeit. Der Dreißigjährige Krieg machte zudem sehr viele obdachlos. Bereits vor dem Ende des Deutschen Reiches wurden erste Regeln im Umgang mit den Armen getroffen, wie nach Prüfung auf Bedürftigkeit ausgehändigte Bettelabzeichen, oder Wanderverbote, die eine Gabe von Almosen an ortsfremde Obdachlose unter Strafe stellten.

Im Absolutismus verabschiedete man sich endgültig von der mittelalterlichen Weise im Umgang mit Obdachlosigkeit und ächtete sie. Protestantische Nützlichkeitsethik und Merkantilismus als Wirtschaftssystem begründeten eine gesellschaftliche Moral, in der sich die menschliche Ehre vor allem auf Leistung, materiellen Verdienst, den eigenen Beitrag zur Finanzierung des Staates bezog. Die hierarchisch geprägte Gesellschaft mit unterschiedlichen Klassen sah Arme ohne Erwerbstätigkeit als Plage und zunehmend auch als Asoziale, die umerzogen werden müssten. Zuchthäuser wurden eingeführt, in denen Vagabunden Zwangsarbeit zur Besserung leisten mussten. Die Zuchthäuser stellten einen Produktivitätsfaktor dar, von dem die Gesellschaft profitierte. Ein Zuchthausaufenthalt endete nach der Willkür des Personals in der Regel nur, um Platz für Nachrücker zu schaffen.

Erst mit der Bauernbefreiung im frühen 19. Jahrhundert änderte sich die gesellschaftliche Situation der Obdachlosen wieder.[2] In den Zuchthäusern waren nur noch Straftäter. Wanderarbeitsstätten versorgten und beherbergten umherwandernde Obdachlose gegen Arbeit. Immer noch stellten Gesetze die Landstreicherei unter Strafe und schränkten die Möglichkeiten der Umherziehenden dadurch stark ein. Aus dem Protestantismus heraus entstand eine Bewegung, die sich für eine wesentliche Verbesserung der sozialen Probleme der verarmten Bevölkerung einsetze. Theodor Fliedner gründete 1826 die "Rheinisch-Westfälische Gefängnisgesellschaft" mit dem Ziel der Resozialisierung der Betroffenen. Friedrich von Bodelschwingh, der Gründer Bethels bei Bielefeld nannte die Obdachlosen "Brüder der Landstraße". Mit seinem Konzept "Arbeit statt Allmosen" versuchte er ihnen ihre Würde zurück zu geben. Er gründete 1882 die erste deutsche Arbeiterkolonie in Wilhelmsdorf. Als Abgeordneter des preußischen Landtages setzte er 1907 das Wanderarbeitstättengesetz mit durch. Seine letzte Gründung Hoffnungstal, 15 km nördlich von Berlin, dokumentiert seine Zuwendung zu den Betroffenen. Jeder Bewohner erhielt in den Schlafbaracken eine eigene Kabine mit Bett, Schrank, Tisch und Stuhl, die ihm im Gegensatz zu den Obdachlosenasylen der Stadt einen persönlichen Raum schuf.

Einen ähnlichen Ansatz verfolgte in Frankreich nach dem 2. Weltkrieg der Priester Abbé Pierre. Auf ihn geht die Stiftung Emmaüs zurück, die in Frankreich flächendeckend Projekte für Obdachlose anbietet und in zahlreichen Initiativen weltweit vernetzt ist.

Eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der Obdachlosigkeit gab es erst in der Weimarer Republik (ab 1919). Ludwig Mayer veröffentlichte eine Studie über einen vermeintlich psychisch begründeten Wandertrieb und sah Obdachlosigkeit als psychische Krankheit.[3] Tatsächlich führte das dazu, dass wegen Landstreicherei kaum jemand verurteilt wurde, weil Psychologen einen Wandertrieb diagnostizierten: Ein bei Nomadenvölkern besonders häufiges Gen verursache eine Erbkrankheit. Wegen des imaginären Relikts von Vorfahren der Menschen als Fluchttiere arbeitete die Obdachlosenhilfe mit falschen Ansätzen.

Häufigkeit

In Deutschland ist die Zahl der Obdachlosen in keiner Bundesstatistik erfasst. Bundesweit gibt es Schätzungen, die von Wohlfahrtsverbänden aufgestellt werden. Auch die einfach ermittelbare Anzahl vollstreckter Zwangsräumungen wird statistisch nicht erfasst.[4]

Die Zahl der Personen, die ohne jeglichen Wohnraum auf der Straße leben, wird von der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (BAG W) für die Jahre 2002 bis 2008 mit etwa 20.000 angegeben.[5] Die Zahl der Wohnungslosen (ohne Aussiedler) lag 1999 bei 440.000 und ist bis 2008 kontinuierlich auf 223.000 gesunken.[5] 2004 schätzte die BAG W folgende Zahlen: Auf der Straße lebten etwa 20.000, davon 2.000 Frauen; zudem schätzte sie 5.000 bis 7.000 Straßenkinder.[6] Für das Jahr 2006 schätzt die BAG W die Verteilung der Wohnungslosen auf 11 % Kinder, 25 % Frauen, 64 % Männer.[7] Für das Jahr 2009 schätzte sie 235.000 Wohnunglose und 18.000 Obdachlose.[8] Für 2014 gibt die BAG W die Zahl der Wohnungslosen mit 335.000 an mit steigender Tendenz. Der Anteil der Frauen stieg dabei auf 28 %. Ganz ohne Unterkunft waren 39.000 Menschen. Das ist gegenüber 2012 ein Anstieg um 50 %.[9]

In Ungarn werden (Stand September 2013) viele der (laut UN-Schätzung 30.000 bis 35.000) Obdachlosen durch ein neues Gesetz diskriminiert: es verbietet das Übernachten im Freien. Seitdem haben Städte und Gemeinden das Recht, Obdachlose nach Belieben aus bestimmten Gegenden auszuweisen. Bei Verstößen drohen Geld- und Gefängnisstrafen. Die Regierung Orbán begründete das Gesetz mit Sorge „um die öffentliche Ordnung und Sicherheit, die allgemeine Gesundheit und kulturelle Werte".[10]

Ursachen

Häufige Ursachen für Obdachlosigkeit sind:

Häufige Ursachen von Obdachlosigkeit bei Kindern und Jugendlichen sind:

  • materielle Not und Obdachlosigkeit der gesamten Familie
  • Flucht vor Gewalt oder Missbrauch im Elternhaus
  • zu enge Wohnverhältnisse im Elternhaus
  • Flucht vor ständigen Konflikten mit anderen Familienmitgliedern
  • Flucht aus Heimen (auch Obdachlosenheime)
  • Geldmangel in der Familie.

Die Ursachen treten oft nicht allein auf. Als konkreter Anlass für die Obdachlosigkeit stehen Räumungsklagen wegen Mietschulden an erster Stelle. Weitere Anlässe können sein: Unzumutbarkeit oder vertragswidriger Gebrauch der Wohnung (häufig krankheitsbedingt, z. B. infolge Desorganisationsproblematiken), Entlassung aus Gefängnissen, Heimen und Anstalten, unvorhergesehene Notlagen (wie Brand- oder Wasserschäden), familiäre Zerwürfnisse.

Obdachlosen-Szene

Obdachloser mit Hund in Bremen

Lionel Thelen deutet mit Berufung auf Pierre Bourdieu und Donald Winnicott weniger die Entstehung als die dauerhafte Beibehaltung des Status Obdachlosigkeit über ein extrem gewalttätiges Beziehungsgeflecht innerhalb der Obdachlosenszene. Thelens Beobachtungen in Portugal und Spanien zufolge würden Obdachlose mit einem zusätzlichen Schutz – einer Paarbeziehung oder schlicht einem Hund – gerade von anderen Obdachlosen ohne solche Protektion feindlich behandelt. Obdachlose seien, um sich innerhalb der Szene einen Rest persönlicher Behauptung zu bewahren, darauf angewiesen, die letzten sozialen Verbindungen zur sesshaften Außenwelt zu kappen. Thelen sieht darin einen Teufelskreis, der zu emotionaler Stumpfheit und Entpersonalisierung führe. Nach Thelen führt längere Obdachlosigkeit zu „sozialer Nacktheit" und eines „l'exil de soi", dem Exil vom Selbst oder einem „Neben sich stehen", welches die Persönlichkeit schwäche und die Rückholung in die Gesellschaft und die Arbeit von sozialen Institutionen erheblich erschwere.[14]

Folgen

Obdachloser in der Hamburger Innenstadt

Die Folgen von Obdachlosigkeit sind vielfältig. Sie betreffen Leib und Leben sowie den Charakter der Betroffenen. Am sichtbarsten sind die Verwahrlosung und Verelendung. Die Folgen der Obdachlosigkeit im Einzelnen sind zum Beispiel:

  • fehlende medizinische Betreuung, ungenügende ärztliche Untersuchungen, keine oder minderwertige Medikamente
  • unzureichende Hygiene, Unsauberkeit, mangelnde Waschgelegenheiten, schmutzige Kleidung, Gestank
  • Exposition gegenüber der Witterung wie zum Beispiel Hitze, Kälte, Regen und Schnee, mangelnde körperliche Erholung; Tod durch Erfrieren – im Winter zu Beginn der 1990er Jahre starben in Deutschland jährlich etwa 20 Obdachlose durch Erfrieren, mittlerweile liegt die Zahl bei 8 bis 15 Toten[15]
  • unzureichende Ernährung, Verzehr verdorbener Nahrungsmittel, Mangel an Vitaminen und Mineralstoffen, Auszehrung
  • Krankheiten, insbesondere durch Fehl- und Unterernährung; Abwehrschwäche
  • erhöhtes Risiko, Opfer gewalttätiger oder sexueller Übergriffe zu werden, etwa Vergewaltigungen, Diebstahl, Raub, vereinzelt auch körperliche Gewalt bis zu Tötungsdelikten
  • Veränderungen des Charakters – durch das „Leben auf der Straße", durch Abhängigkeit von Drogen und durch Diskriminierung durch die übrige Bevölkerung, wie zum Beispiel „gelockerte Sitten" und Mangel an Selbstdisziplin, Vereinsamung, Verzweiflung, Widerstand der obdachlosen Menschen gegen die übrige Bevölkerung
  • Beschaffungskriminalität", um an Geld zu kommen

Laut der englischen Studie "Homelessness: A Silent Killer" der Universität Sheffield haben Obdachlose eine um dreißig Jahre geringere Lebenserwartung.[16]

Diskriminierung von Obdachlosen

Hauptartikel: Obdachlosendiskriminierung

Das Forschungsprojekt Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit misst die Abwertung von Personengruppen in Deutschland, so auch von Obdachlosen. Der Leiter des Projekts Wilhelm Heitmeyer mutmaßt, dass eine in Studien des Projekts festgestellte zunehmende Abwertung von Obdachlosen mit einer Ökonomisierung der sozialen Zusammenhänge, die zur Folge Menschen stärker nach dem Kriterium der Nützlichkeit betrachtet und als „nutzlos" empfundene Langzeitarbeitslosen und Obdachlosen abgewertet würden. Eine gruppenspezifische Abwertung bildet die Grundlage für Hate Crime, also für Gewalttaten, die sich lediglich aus der Zugehörigkeit des Opfers zu einer als minderwertig wahrgenommenen Gruppe speisen.

Medien berichteten mehrfach über Gewalt gegenüber Obdachlosen,[17] bis hin zu Totschlag und Mord. Eine Auswertung der gemeldeten Straftaten deutet oftmals auf kleine Gruppen von Jugendlichen mit rechtsextremen Hintergrund.[18] Dies war 2001 Anlass für eine Anfrage der PDS an die deutsche Bundesregierung.[19] Lionel Thelen[20] zufolge ist ein Milieu der Gewalt innerhalb der obdachlosen Szene ein wesentliches, negativ stabilisierendes Element.

Literatur

  • Matthias Unterwegs: Ohne Obdach. Leben auf der Straße, Engelsdorfer Verlag, Leipzig 2016, ISBN 978-3-96008-433-4
  • Robert Lukas Sanatanas: Obdachlos. Porträts vom Leben auf der Straße, Herder Verlag GmbH 2016, ISBN 978-3451313271
  • Prävention von Wohnungslosigkeit in Nordrhein-Westfalen Im Auftrag des Ministeriums für Arbeit, Integration und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen, Bremen, Mai 2014 (PDF 1,91 MB) Abgerufen am 30. Januar 2016
  • Brigitte Anna Holly: Obdachlos und krank. Über die Zusammenhänge zwischen Obdachlosigkeit und psychischer Erkrankung. AV Akademieverlag 2015, ISBN 978-3639841268
  • Claus Paegelow: Bibliografie Wohnungsnot und Obdachlosigkeit / Bibliography Homelessness and Housing Shortage. Selbstverlag Claus Paegelow, Bremen 2008, ISBN 978-3-00-025307-2 (deutsch/englisch).
  • Ronald Lutz, Titus Simon: Lehrbuch der Wohnungslosenhilfe. Eine Einführung in Praxis, Positionen und Perspektiven. Juventa Verlag (Weinheim) 2007. 220 Seiten. ISBN 978-3-7799-2200-1
  • Georg Huttner: Die Unterbringung Obdachloser durch die Polizei- und Ordnungsbehörden. Kommunal- und Schul-Verlag, Wiesbaden 2014, ISBN 978-3-8293-1048-2.
  • Wolfgang Ayaß: Wohnungslose im Nationalsozialismus. Begleitheft zur Wanderausstellung der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe, Bielefeld 2007, ISBN 978-3-922526-64-3.
  • Eugen Ehmann: Obdachlosigkeit. Ein Leitfaden für Kommunen. Boorberg, Stuttgart 2006, ISBN 3-415-03600-6.
  • Claus Paegelow: Handbuch Wohnungsnot und Obdachlosigkeit. Paegelow, Bremen 2006, ISBN 978-3-00-017872-6.
  • Katrin Panier: Die dritte Haut. Geschichten von Wohnungslosigkeit in Deutschland. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2006, ISBN 3-89602-711-5.
  • Klaus Nouvertné, Theo Wessel, Christian Zechert (Hrsg.): Obdachlos und psychisch krank. Psychiatrie-Verlag, Bonn 2002, ISBN 3-88414-268-2.
  • Manfred M. Fichter: Psychiatrie der Obdachlosigkeit. In: Hanfried Helmchen (Hrsg.): Psychiatrie der Gegenwart. Band 3: Psychiatrie spezieller Lebenssituationen. Springer, Berlin 2000, ISBN 978-3-540-65800-9.
  • Rüdiger Heins: Von Berbern und Stadtratten. Lamuv, Göttingen 1998, ISBN 3-88977-506-3.
  • Rüdiger Heins: Zuhause auf der Straße. Lamuv, Göttingen 1996, ISBN 3-88977-434-2.
  • Rüdiger Heins: Obdachlosenreport. Zebulon, Düsseldorf 1993, ISBN 3-928679-11-2.
  • Frank-Walter Steinmeier: Tradition und Perspektiven staatlicher Intervention zur Verhinderung und Beseitigung von Obdachlosigkeit. Dissertation, 1991; Bürger ohne Obdach. Zwischen Pflicht zur Unterkunft und Recht auf Wohnraum. VSH-Verlag Soziale Hilfe, Bielefeld 1992, ISBN 3-923074-32-8.
  • Ekke Ulf Ruhstrat (Hrsg.): Ohne Arbeit keine Wohnung, ohne Wohnung keine Arbeit! Entstehung und Verlauf von Wohnungslosigkeit. VSH, Bielefeld 1991, ISBN 3-923074-25-5.
  • Franz Koch: Wohnungsnot und Obdachlosigkeit: soziale Folgeprobleme und Entwicklungstendenzen. Expertise des Paritätischen Bildungswerkes Nordrhein-Westfalen, 1993
  • Norbert Preusser: ObDach, Eine Einführung in die Politik und Praxis sozialer Aussonderung. Beltz, Weinheim / Basel 1993, ISBN 3-407-55720-5.
  • Manfred E. Neumann, Willi Schraffenberger: Platte machen. Vom Leben und Sterben auf der Straße. Quell, Stuttgart 1992, ISBN 3-7918-2702-2.
  • Ralf Könen: Wohnungsnot und Obdachlosigkeit im Sozialstaat. Campus, Frankfurt am Main 1990, ISBN 3-593-34312-6.
  • Jürgen Scheffler (Hrsg.): Bürger & Bettler. Materialien und Dokumente zur Geschichte der Nichtseßhaftenhilfe in der Diakonie, Bd. 1, 1854 bis 1954, Bielefeld 1987
  • Eckhard Rohrmann (Hrsg.): Ohne Arbeit – ohne Wohnung. Wie Arme zu „Nichtseßhaften" werden. Edition Schindele, Heidelberg 1987, ISBN 3-89149-133-6.
Commons: Obdachlosigkeit  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Obdachlosigkeit  – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Vgl. Wolfgang Ayaß: „Vagabunden, Wanderer, Obdachlose und Nichtsesshafte": eine kleine Begriffsgeschichte der Hilfe für Wohnungslose, in: Archiv für Wissenschaft und Praxis der sozialen Arbeit 44 (2013), S. 90–102
  2. Es entstanden auch im bürgerlichen Lager Bewegungen, die sich für die Rechte der Obdachlosen einsetzten. Beispielsweise schrieb ein Leser der Times im Jahr 1864 an die Redaktion einen Brief, der sich mit den „armen Leuten, die morgens in die Parks kriechen, um ein wenig Schlaf zu bekommen" auseinandersetzte. „Diese halbverhungerten, halbnackten armen Schlucker zu vertreiben wäre ein höchst verabscheuungswürdiges und liederliches Unterfangen, zudem übrigens ein illegales." Der Autor bemühte zur Beschreibung des Lebensstandards der Obdachlosen den Begriff: „The homeless and horseless", also die Obdach- und Pferdelosen. (Übersetzt aus dem Englischen aus der Times vom 10. August 1864, S. 9)
  3. Eckhard Rohrmann: Ohne Arbeit – Ohne Wohnung: Wie Arme zu „Nichtseßhaften" wurden, Edition Schindele. 1987, S. 12–13 (PDF; 6,7 MB)
  4. Laura Berner, Andrej Holm, Inga Jensen: Zwangsräumungen und die Krise des Hilfesystems: eine Fallstudie in Berlin, Humboldt-Universität Berlin/Institut für Sozialwissenschaften, S. 3 (PDF; 2,6 MB), abgerufen am 8. Januar 2017.
  5. a b Schätzung der Zahl der Wohnungslosen 1999–2008. (PDF; 57 kB) 18. November 2009, abgerufen am 12. Januar 2011. 
  6. Aktuelles Lexikon Obdachlosigkeit. In: sueddeutsche.de. 22. Dezember 2004, abgerufen am 12. Januar 2011. 
  7. Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (BAG W) (Hrsg.): Statistikbericht 2004–2006. BAG W Verlag, Bielefeld 2008, ISBN 978-3-922526-70-4 (bag-wohnungslosenhilfe.de [PDF]). Fehler in Vorlage:Literatur – *** Ungültig: Herausgeber mit problematischem Zusatz
  8. 18.000 Menschen haben kein Dach über den Kopf. In: t-online.de. 12. Januar 2009, abgerufen am 12. Januar 2011. 
  9. Zahl der Wohnungslosen. Website der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe. 1. März 2017, abgerufen am 1. März 2017. 
  10. spiegel.de 1. Oktober 2013: Neues Gesetz: Ungarn verbietet Obdachlosen das Übernachten im Freien
  11. Der Standard (November 2013): Obdachlosigkeit ist oft die Folge psychischer Erkrankungen
  12. Adrian J. Connolly et al.: Personality Disorders in Homeless Drop-In Center Clients. In: Journal of Personality Disorders. Band 22, Nr. 6, 2008, S. 573–588, doi:10.1521/pedi.2008226.573 (ncsinc.org [PDF]): „Cluster A personality disorders (paranoid, schizoid, schizotypal) were found in almost all participants (92% had at least one diagnosis), and Cluster B (83% had at least one of antisocial, borderline, histrionic, or narcissistic) and C (68% had at least one of avoidant, dependent, obsessive-compulsive) disorders also were highly prevalent." 
  13. Spiegel (April 2014): Obdachlosigkeit – Neurologische Probleme und Hirntraumata als Grund?
  14. Thelen, Lionel (2006), L'exil de soi. Sans-abri d'ici et d'ailleurs, Bruxelles, Publications des Facultés Universitaires Saint-Louis
  15. http://www.shortnews.de/start.cfm?id=495072
  16. Randeep Ramesh, Rebecca Ratcliffe: Homeless people in the UK revealed to have life expectancy of just 47 The Guardian, 21. Dezember 2011
  17. Jugendliche filmen ihre Gewalt gegen Obdachlose. Welt Online, 8. Januar 2008, abgerufen am 16. Februar 2008. 
  18. Christian Linde: „Obdachlose" als Opfer struktureller, direkter und vierter Gewalt (PDF; 54 kB), in: Berliner Forum Gewaltprävention Nr. 16
  19. Rechtsextrem motivierte Tötungsdelikte gegen Obdachlose und deren Erfassung – Kleine Anfrage der Abgeordneten Ulla Jelpke und der Fraktion der PDS. (PDF; 114 kB) In: Drucksache 14/6870. 4. September 2001, abgerufen am 16. Februar 2008. 
  20. Thelen ist ein belgischer Soziologe, der 2006 zum Thema Oblachlosigkeit seine Dissertation vorlegte: Du déni des autres à l'exil de soi. Le sans-abrisme en Belgique, en France et au Portugal
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