Paul Schobel
Paul Schobel (* 29. Juni 1939 in Rottweil) ist Priester, Journalist und Gründer der Betriebsseelsorge in Deutschland.
Leben
Nach dem Abitur in Rottweil studierte er Theologie in Tübingen und Innsbruck und wurde 1963 zum Priester geweiht. 1966 ernannte ihn der Bischof zum Jugendpfarrer der Christlichen Arbeiterjugend in der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Gleichzeitig wurde er auch mit dem Aufbau einer ersten "Beratungsstelle für Kriegsdienstverweigerer" beauftragt. In beiden Arbeitsfeldern arbeitete er heraus, das ein christliche Glaube zum politischen Engagement verpflichtet.
Mit seinem gesellschaftskritischen Auftreten polarisierte er vor allem in der katholischen Kirche und bekam von Kritikern spöttisch den Titel „Herz-Jesu-Sozialist" verliehen, den er allerdings als Ehrentitel betrachtet.
1972 wurde er zum Bundeskaplan der CAJ gewählt, doch von der Deutschen Bischofskonferenz aufgrund seines politischen Engagements abgelehnt. Nach langen und heißen Konflikten wurde er 1973 „Industriepfarrer" im Raum Böblingen/Sindelfingen eingesetzt, das waren die Anfänge der Betriebsseelsorge in Deutschland.
Er arbeitete als Priester immer wieder auch für längere Zeit in größeren und kleineren Fabriken, unter anderem bei Mercedes-Benz oder IBM am Fließband. 1987 konnte auf seine Initiative hin in Böblingen das „Arbeiter- und Arbeitslosenzentrum" eröffnet werden.
Von 1991 bis 2008 leitete er das inzwischen zehnköpfige Team der Betriebsseelsorge in seiner Diözese und ist nun als Geistlicher im Ruhestand ehrenamtlicher Mitarbeiter mit Sitz in Böblingen. Im SWR ist er regelmäßig mit sozialkritischen Beiträgen zu hören.
Publikationen
- Dem Fliessband ausgeliefert : ein Seelsorger erfährt die Arbeitswelt (1981)
Personendaten | |
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NAME | Schobel, Paul |
KURZBESCHREIBUNG | Priester, Journalist und Gründer der Betriebsseelsorge in Deutschland |
GEBURTSDATUM | 29. Juni 1939 |
GEBURTSORT | Rottweil |