Schloss Arnhausen

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Schloss Arnhausen

Ort Lipie
Baujahr 1280
Koordinaten 53° 45′ 53′′ N, 16° 5′ 28′′ O 53.76472222222216.091111111111Koordinaten: 53° 45′ 53′′ N, 16° 5′ 28′′ O
Schloss Arnhausen (Erde)
Schloss Arnhausen (Erde)
Besonderheiten
Aufbau auf historischer Stätte eines Burgwalls aus dem 9. - 12. Jh., Ausbau im 14. - 16. Jh., Verfall ab 1733.

Schloss Arnhausen, nach anderen Quellen Burg Tarnhus oder Tarnhusburg, heute auch Bischof Schloss[1] , war eine mittelalterliche Burganlage der Bischöfe von Cammin, die später zum Schloss ausgebaut wurde.

Lage

Das Schloss wurde in Arnhausen, nordwestlich des ehemaligen Ortskerns, am östlichen Ufer der Mogilica auf einer Anhöhe etwa 25 m oberhalb des Flusses errichtet.

Beschreibung

Bereits im Frühmittelalter befand sich an diesem Ort vermutlich eine slawische Burganlage, umgeben von einem 2,50 m hohen Stein- bzw. Erdwall.

Die später errichtete mittelalterliche Anlage, bestehend aus einem auf etwa 9,30 x 17,50 m großen rechteckigen Grundriss erbauten Gebäude (bzw. Verteidigungsturm) sowie einem 13,80 x 19,50 m vorgelagerte ummauerte Burghof, wurde in den Jahren 1276 bis 1280 aus Natursteinen und Ziegeln auf dem Tarnhusberg, auch Schlossberg genannt, erbaut. Zwischen dem 14. und dem 16. Jahrhundert wurde die ursprünglich als Burg angelegte Anlage zum Schloss umgebaut. Ab 1733 sollte die letzte Erweiterung erfolgen, jedoch verfiel die Anlage ab diesem Zeitpunkt sukzessive durch mehrfachen Besitzwechsel in Verbindung mit Konkursen der jeweiligen Besitzer. Im Zuge der geplanten Erweiterung erfolgte zunächst der Rückbau von Teilen der Anlage. Die Dachziegel wurden zur Dacheindeckung der evangelischen St.-Gertrud-Kirche in Arnhausen wiederverwendet.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren beim Abtragen des 3,00 m hohen Schutthügels Mauerwerksreste der einst mächtigen Anlage erkennbar, darunter 1,00 bis 2,00 m hohe Wände und zwei Kellerpfeiler. Das Mauerwerk wurde 1910 für den Bau von Gebäuden der ehemaligen Gutsherrschaft als Fundamente abgetragen.

Geschichte

Die Landschaft um Arnhausen, historisch terra Tarnhusen, bestand ursprünglich aus castrum et terra Tarnhusz und wurde im Jahre 1280 urkundlich als benachbarte Landschaft zum Lande Schivelbein erwähnt. Der Name Tarnhus leitetet sich vom Begrifff feste Burg ab. Ab 1276 begann der Bischof Hermann von Gleichen mit dem Bau der Anlage als Grenzfeste. Die Anlage sollte die Bischöfe vor dem Einfall marodierender Brandenburger schützen, da die Müglitz die Grenze zwischen dem Bistum und der Neumark bildete. 1277 einigte er sich mit dem Herzog Barnim I. von Pommern über den Erhalt der Ländereien Arnhausen. Im Gegenzug erhielt der Herzog Anteile am Kolberger Land und in Lipno. 1287 erhielt der nahe der Burg gelegene Ort Arnhausen Stadtrechte.

1387 übergab der Bischof Johannes Brunonis das Burgschloss mit dem Land in Arnhausen als Pfand an den Pommernherzog Bogislaw VIII. Bis 1436 sollten die Pommernherzöge im Pfandbesitz von Schloss und Stadt Arnhausen bleiben. Im selben Jahr trat der Bischof Siegfried Bock dem Pommernherzog und König von Dänemark, Erich von Dänemark, bereits das Schloss und die Stadt Arnhausen erneut als Sicherheit für einen Vergleich ab. In der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts trat dazu die Familie Leckowals Besitzer auf, vermutlich erhielten sie Schloss und Stadt zum Lehen. Zu dieser Zeit wurde die Stadt erweitert und es befanden sich in Arnhausen u. a. drei Kirchen und das Schloss mit Wohnturm. 1444 wurde das Schloss von Kreuzrittern aus Schivelbein beraubt und beschädigt. Ab der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts wurde die Familie Manteuffel als Besitzer von Schloss und Stadt Arnhausen angeführt. Antonius von Manteuffel, Sohn des Gerhard und Lehensherr auf Schloss Belgard, wird 1456 als Ritter auf Arnhausen genannt. Dessen Bruder Eggert auf Polzin wird 1461 ebenfalls als Herr von Arnhausen angeführt; 1479 belehnte ihn Bogislaw X., zugleich erhielt er über die Stadt die Gerichtsbarkeit. In dieser Zeit wurde das Burgschloss vermutlich erneut aufgebaut und zusätzlich zum Wehrturm um eine Wohnresidenz erweitert.

In den Jahren 1521 bis 1544 residierte der Bischof Erasmus von Manteuffel auf dem Schloss, das gleichzeitig als sein Geburtsort zu vermuten ist. Im Jahre 1572 verlor Arnhausen seine Stadtrechte, die Gutsherrschaft machte mehr und mehr das benachbarte Polzin zu ihrem Hauptsitz. Im 16. Jahrhundert wurde im Zuge eines Angriffs auf Birkenfelde, auch das Schloss in Arnhausen erneut beschädigt. Konflikte des Karsten von Manteuffel auf Polzin und Arnhausen, Kriegsoberst, Landvogt von Greifenberg und Landrat, mit den Bewohnern von Arnhausen sowie der Dreißigjährige Krieg, setzten Schloss und Ortschaft weiter zu, die vollkommen zerstört wurden. Im Jahre 1627 verstarb der letzte Vertreter der Familie Manteuffel in Arnhausen (Georg d. Ä.), der zusätzlich zur Wassermühle und den Ställen auch Anteile an Jagertow besaß. 1643 wurde Arnhausen durch den polnischen General von Krockow belagert, der zwar von den Schweden vertrieben wurde, dabei jedoch der westliche Teil der ehemaligen Stadt (die Unterstadt jenseits des westlichen Ufers der Müglitz) vollkommen abbrannte und auch die Bewohner weiter in das damalige Dorf Polzin auswanderten.

Im 17. Jahrhundert kamen Schloss und Gut an die Familie Zastrow, nachdem die Familie Manteuffel hier nahezu zwei Jahrhunderte residierte. Zu der Zeit bestand Arnhausen aus drei Teilen: das Schlossgut mit kleinem Gut, einem mit Wohnhäusern bebauter Teil, welcher der Familie Glasenapp, und anschließend durch Einheirat der Familie von Klitzing zukam, sowie der dritte Anteil am Gut, der erneut, diesmal durch Einheirat in die Familie Glasenapp, der Familie Manteuffel bis 1768 zufiel. Die Familie Zastrow erwarb sämtliche Anteile spätestens 1775. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts dürfte die Schlossanlage vollständig verschwunden sein, da erwarb die Familie Kleist Arnhausen mit dem Stammgut. Nach mehrmaligen Besitzerwechsel erwarb das Gut 1895 Adolf von Wulfkroner, unter dem es wieder Erträge erwirtschaftete. Aus dem ehemaligen kleinen Gut, das aus Wirtschaftsgebäuden, einem Herrenhaus und dem Gutspark bestand, ist bis in heutiger Zeit lediglich das ehemalige Herrenhaus erhalten geblieben, das als Pfarrhaus genutzt wird. Das ehemalige Schloss ist vollkommen verschwunden.

Literatur

  • Georg Schmidt: Die Familie von Manteuffel. Stamm Polzin und Arnhausen des pommerschen Geschlechts. Berlin 1915.
Commons: Rąbino  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Gmina Rąbino  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

  1. Johannes Hinz: Pommern Lexikon. Augsburg 1996, S. 238.
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