Die Mutprobe (2010)
Film | |
Titel | Die Mutprobe |
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Produktionsland | Deutschland Österreich |
Originalsprache | Deutsch |
Erscheinungsjahr | 2010 |
Länge | 90 Minuten |
Stab | |
Regie | Holger Barthel |
Drehbuch | Ivo Schneider |
Produktion | Dieter Pochlatko, epo-film Wien, Graz für mdr, orf |
Musik | Yull-Win Mak |
Kamera | Hermann Dunzendorfer |
Schnitt | Thomas Knöpfel |
Besetzung | |
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Die Mutprobe ist ein deutsch-österreichischer Fernsehfilm von Holger Barthel aus dem Jahr 2010.
Handlung
Sabine arbeitet als Familienrichterin in Wien, hat selbst jedoch keine Familie. Eines Tages erhält sie von Leonhardt, ihrer ersten großen Liebe, eine Einladung zum Klassentreffen. Nach 20 Jahren kommen die einstigen Schulkameraden in Steinbach an der Steyr zusammen. Sie trifft mit Mia zusammen, die langzeitarbeitslos ist, und sieht Ferdinand wieder, der inzwischen Bürgermeister des Ortes ist und ihr sagt, ihre beste Freundin aus Schultagen Karin sei weggezogen und deswegen nicht gekommen. Auch ihre Jugendliebe Leonhardt lässt sich bei dem Treffen nicht blicken.
Ferdinand erhält einen Anruf von Leonhardt: Seine frühpubertäre Tochter Lena ist nach der Nachhilfe bei Dr. Körbler, einem pensionierten Lehrer, nicht nach Hause gekommen. Zunächst denken alle, Lena habe sich verspätet oder sei mit ihren Freundinnen unterwegs. Leonhardt und seine griechische Ehefrau Sofia werden jedoch immer verzweifelter, je mehr Zeit vergeht. Schließlich ordnet die Polizei eine Suche nach Lena an, die jedoch verschwunden bleibt. Man findet nur ihr Fahrrad, das in einem Gebüsch versteckt war. Körbler organisiert mit seinen weitreichenden Beziehungen eine Bundesheereinheit nach Steinbach, die sich sogar mit Unterstützung durch Hubschrauber an der Suche beteiligt.
Als Sabine auf dem Friedhof das frische Grab ihrer Schulfreundin findet, stellt sie Ferdinand zur Rede, der ihr gesteht, dass Karin Selbstmord begangen hat. Das ruft bei Sabine schmerzhafte Erinnerungen wach. Sie gesteht Leonhardt, dass sie von Dr. Körbler missbraucht wurde. Sie und ihre Freundin Karin mussten sich nackt vor ihm präsentieren. Das war auch der Grund, warum sie sich nicht auf eine Beziehung mit Leonhardt einlassen konnte. Körbler ist im Dorf beliebt, er engagiert sich und pflegt seine wohlhabende, nach einem Schlaganfall auf einen Rollstuhl angewiesene Frau. Alle Frauen des Ortes, die er als Kinder unsittlich berührt und pornografisch fotografiert hat, schweigen. Sabine lässt Leonhardt und Sofia anonym einen Zettel mit dem Hinweis zukommen, dass Körbler pädophil ist und nimmt in der Drogerie Fotoausarbeitungen für Körbler an sich, die Lena und andere Mädchen im Schwimmbad zeigen. Der Polizei sind jedoch aufgrund konkreter Beweise die Hände gebunden.
Lena wird lebend im Wald gefunden. Es stellt sich heraus, dass sie von ihren Freundinnen zu einer Mutprobe herausgefordert worden war, bei der sie drei Tage lang in einem dunklen Verschlag im Wald ausharren sollte. Ihre Befragung ergibt keine Hinweise darauf, dass sich Körbler an ihr oder ihren Freundinnen vergriffen hat. Bürgermeister Ferdinand will nun dafür sorgen, dass alle Gerüchte ein Ende haben, und fordert Sabine unmissverständlich auf, den Ort zu verlassen. Der neue Polizist im Dorf, Meier, versucht jedoch, der Wahrheit nahezukommen. Er befragt Melanie, die im Hause Körbler als Putzfrau arbeitet. Die wurde von Körbler einst selbst missbraucht, schickt ihre Tochter nicht mehr zu Körbler zur Nachhilfe und hat beim Putzen eines der Nacktbilder von Sabine und Karin als kleine Mädchen gefunden. Auch sie schweigt gegenüber der Polizei, platziert aber das Nacktfoto in Sabines Auto, bevor diese abfährt.
Als Sabine im Auto das Foto findet, kehrt sie zu Körblers Haus zurück, währende der gesamte Ort im Gasthaus Lenas Rettung feiert. Sabine findet in Körblers Keller ein Fotolabor mit Ordnern voller kinderpornografischer Fotos, sortiert nach den Namen der Mädchen. Sie packt die Ordner in einen Müllsack und will das Haus verlassen, als Mia vor ihr steht und sie daran hindern will, einen Skandal auszulösen, wo doch Körbler der Gemeinde im Todesfall seiner Frau eine größere Geldsumme zugesagt hat. Beim Handgemenge wird Mia von Sabine die Treppe hinuntergestoßen und bleibt liegen.
In der Zwischenzeit kehrt Dr. Körbler nach Hause zurück. Er hat auf der Veranstaltung seine Herztabletten vergessen und sucht sie nun im Haus, kann sie jedoch nicht finden. Sabine beschuldigt ihn, ihr die Jugend gestohlen zu haben, doch Körbler fehlt die Einsicht. Er habe Sabine damals für die Fotos bezahlt, sie dürfe ihm die Fotos daher nicht wegnehmen. Mitten im Gespräch bricht Dr. Körbler zusammen. Er stirbt vor Sabines Augen, die erst danach den Notruf wählt. Melanie spült unterdessen sämtliche Herztabletten Dr. Körblers, die sie an sich genommen hatte, den Ausguss hinunter. Die Polizei geht offiziell von einem natürlichen Tod Körblers aus. Den Verdacht auf unterlassene Hilfeleistung, den sein Kollege äußert, verfolgt Meier nicht weiter und erinnert ihn an dessen unkorrektes Vorgehen während der Abgängigkeitsermittlungen. Am Ende kommt Meier zum Flussufer, wo Sabine sämtliche Nacktfotos aus Körblers Keller verbrennt. Sie erklärt, alles getan zu haben, um sich ihrer Vergangenheit zu stellen, mit ihren seelischen Verletzungen müsse sie nun versuchen, fertigzuwerden. Meier wünscht ihr für die Zukunft viel Kraft.
Produktion
Die Mutprobe beruht auf dem gleichnamigen Roman von Lisa Lercher. Der Film, der von September bis Oktober 2009 in Oberösterreich gedreht und im Dezember 2009 fertiggestellt wurde,[1] lief am 24. November 2010 erstmals auf ORF 2 im Fernsehen. Am 11. Mai 2011 erfolgte die deutsche Fernsehpremiere auf dem Ersten.[2] Mit 5,26 Millionen Zuschauern wurde die deutsche Erstausstrahlung ein Quotenerfolg.[3]
Weblinks
- Die Mutprobe bei IMDb