Müllendorf (Geilenkirchen)
Müllendorf Stadt Geilenkirchen
| |
---|---|
Koordinaten: | 50° 59′ N, 6° 10′ O 50.9891666666676.168333333333366Koordinaten: 50° 59′ 21′′ N, 6° 10′ 6′′ O |
Höhe: | [1] 66 (62–71) m |
Einwohner: | 128 (31. Dez. 2013) |
Postleitzahl: | 52511 |
Vorwahl: | 02453 |
Lage von Müllendorf in Geilenkirchen
| |
Blick auf Müllendorf
|
Müllendorf ist ein Ortsteil der Mittelstadt Geilenkirchen im Kreis Heinsberg in Nordrhein-Westfalen.
Geographie
Lage
Müllendorf liegt nordöstlich von Geilenkirchen an der Landesstraße 364, die von Übach-Palenberg nach Wegberg führt. Der Ort liegt im Tal der Wurm.
Gewässer
Die Wurm versorgte auf einer Flusslänge von 53 km [2] zahlreiche Mühlen mit Wasser. Die Quelle der Wurm liegt südlich von Aachen bei 265 m über NN. Die Mündung in die Rur ist bei der Ortschaft Kempen in der Stadt Heinsberg bei 32 m über NN. Ende der 1960er, Anfang der 1970er Jahre wurde eine Wurmbegradigung durchgeführt. Der geschwungene, ab und an mäandrierende Flusslauf verschwand zu Gunsten einer einfachen Trassenführung. Die Flusslänge verkürzte sich und die Strömungsgeschwindigkeit nahm zu. Für viele Menschen auch in Müllendorf verbesserte sich der Hochwasserschutz, für die Mühlen war es das Ende.
Nachbarorte
Siedlungsform
Müllendorf ist ein beidseitig bebauter Hufendorf an der Wurm, ehemals an größere Hofanlagen anschließend. Die Müllendorfer Mühle war vom 15. Jahrhundert bis 1965 prägender Bestandteil der Siedlung.
Geschichte
Ortsname
- 1510 Moellendorp
- 1626 Mullendorff
Ortsgeschichte
In früher Zeit gehörte Müllendorf zum Jülicher Amt Randerath. Der Hof zu Müllendorf war Randerather Lehen. 1510 belastete Hermann von Randerath den Gutshof mit einer Obligation für Messstiftungen eines Randerather Altars. 1648 kam der Hof in den Besitz des Heinrich Wilhelm von Schloss Leerodt. 1820 wurde der Hof von Isabella Thelen, Witwe des Halfen Christian Borgs und ihrer fünf Kinder gekauft. Die Witwe verstarb am 23. Juni 1841 auf dem Hof. Der am 26. Januar 1795 geborene Sohn, Anton Joseph Borgs, heiratete am 31. Juli 1826 Catharina Wenzel und wurde Gutsbesitzer. 1884 verstarb er auf dem Müllendorfer Hof.
Müllendorf hatte 1828 insgesamt 169 Einwohner, 1852 waren es 241 Einwohner und gehörte zur Bürgermeisterei Würm und damit zum Amt Immendorf-Würm. Im Zuge der Gebietsreform wurde zum 1. Januar 1972 das Amt Immendorf-Würm aufgelöst. Rechtsnachfolger ist die Stadt Geilenkirchen gemäß § 29 des Aachen-Gesetz (1971).
Kirchengeschichte
Müllendorf bildet mit den Orten Beeck Flahstraß, Honsdorf, Kleinsiersdorf, Leiffarth, Thomashof und Würm die Pfarre Würm. Die Bevölkerung besteht zum größten Teil aus Katholiken.
Die Mutterkirche von Würm wird in einer Urkunde des Bischofs Werner von Münster aus dem Jahre 1137 benannt. Die erste Erwähnung der Kirche zu „Würm" findet sich 1308 im liber valoris, dem Werte-Buch der Kirchen der Diözese Köln. Im 15. Jahrhundert wurde eine dreischiffige Backsteinkirche gebaut. Durch Kriegseinwirkungen wurde diese am 18. November 1944 gesprengt und größtenteils zerstört. Am 19. August 1951 wurde der Grundstein für einen Kirchenneubau gelegt, der am 1. Mai 1953 eingeweiht wurde.
Im Zuge der Pfarrgemeindereformen im Bistum Aachen wurde die ehemals eigenständige katholische Pfarrgemeinde St. Gereon Würm in die Gemeinschaft der Gemeinden (GdG) St. Bonifatius Geilenkirchen eingegliedert.
Politik
Der Ort ist gemäß der Hauptsatzung der Stadt Geilenkirchen Teil des Geilenkirchener Stadtbezirks „Würm", den es gemeinsam mit den Orten Flahstraß, Honsdorf, Leiffarth und Würm bildet. Der Stadtbezirk Würm mit derzeit (2012) 1568 Einwohnern (Würm, Leiffarth, Müllendorf, Honsdorf, Flahstraß) wird durch einen Ortsvorsteher im Stadtrat der Stadt Geilenkirchen vertreten.[3]
Sehenswürdigkeiten
- Müllendorfer Hof, an den Oppheimer Benden
- Freizeitanlage Müllendorf an der Wurm
- Gut Leerodt als Denkmal Nr. 46
Infrastruktur
- Im November 2013 lebten in Müllendorf 128 Personen.
- Es existiert ein landwirtschaftlicher Betrieb mit Tierhaltung, ein Pony-Reiterhof, eine Gaststätte mit Restaurant, eine Firma für Trockenausbau sowie ein Kleingewerbebetrieb.
- Es gibt zwei Bushaltestellen im AVV, bedient von den Linien 407 Geilenkirchen-Myhl und zurück und der Linie 494 Geilenkirchen-Lindern und zurück.
- In Müllendorf befindet sich eine Freizeitanlage mit Spielplatz und Grillplatz
- Der Ort hat Anschluss an das Radverkehrsnetz NRW.
Öffentlicher Nahverkehr
Das Stadtgebiet Würm bzw. Müllendorf sind durch die
- Linie 407 (Geilenkirchen Bf.-Hückelhoven) und
- Linie 494 (Geilenkirchen Bf.-Lindern Bf)
der RVE Euregio Maas-Rhein GmbH an das ÖPNV Netz des Aachener-Verkehrs-Verbundes angeschlossen.[4]
Vereine
- Förderverein der Ortsvereine Würm e.V.
- Kath. Frauengemeinschaft der Pfarre Würm
- Dorfgemeinschaft Müllendorf e.V. (gemeinnütziger Nachfolgeverein der 2014 aufgelösten Schützenbruderschaft St. Josef)
Regelmäßige Veranstaltungen
- Badewannenrennen auf der Wurm zwischen Müllendorf und Flahstraß
- Patronatsfest und Kirmes
- Hahnhauen
- Sommerfest
- Adventsfest
Straßennamen
Am Dreieck, Blockstraße, Mühlenstraße, Opheimer Benden
Literatur
- Handbuch des Bistums Aachen. 3. Auflage. Kühlen, Mönchengladbach 1994, ISBN 3-87448-172-7, S. 720f.
- Friedrich von Restorff: Topographisch-Statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinz. Nicolai, Berlin und Stettin 1830
- Leo Gillessen: Die Ortschaften des Kreises Heinsberg, S. 131
- Leo Gillessen: Zur Ortsnamen- und Siedlungskunde des südlichen Selfkantkreises, in: Heimatkalender des Selfkantkreises Geilenkirchen-Heinsberg, 1970, S. 38–49
- Werner Reinartz: Der Müllendorfer Hof, in: Heimatkalender des Selfkantkreises Geilenkirchen-Heinsberg 1959, S. 50–56
Weblinks
- Webseite der Stadt Geilenkirchen
- Denkmale in der Stadt Geilenkirchen
- Kirchen und Kapellen in der Stadt Geilenkirchen
- Badewannenrennen auf der Wurm
Einzelnachweise
- ↑ Deutsche Grundkarte 1:5000
- ↑ Topographisches Informationsmanagement, Bezirksregierung Köln, Abteilung GEObasis NRW (Hinweise)
- ↑ http://www.geilenkirchen.de/cache/dl-Hauptsatzung-aktuell-4c99c6cc758e2-pdf-6ed4dd77272d20bff4f0b4b5a5e5478d-1229.pdf
- ↑ http://www.rheinlandbus.de/rheinlandbus/view/mdb/kursbuch/mdb_209033_rve_494_13_12.pdf