Prostitution in Japan

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Japanischer Farbholzschnitt von Kitagawa Utamaro, der eine Prostituierte mit ihrem Kunden darstellt

Prostitution in Japan ist verboten, wobei Prostitution als Strafbestand dabei sehr eng als vaginaler Geschlechtsverkehr gegen Entgelt definiert ist. Oraler und analer Geschlechtsverkehr sowie sonstige Sexualpraktiken wie Schenkelverkehr (jap. 素股 Sumata) sind nicht explizit verboten.

Historie

Obwohl die Prostitution bis ins japanische Altertum zu verfolgen ist, kommt es mit dem kurzfristigen Umzug der Hauptstadt nach Edo (dem heutigen Tokyo) zu einem starken Aufschwung. Mit der Bakufu-Regierung des Shogun mussten viele Adelige, Beamte und Bedienstete mitziehen, von denen viele ihre Frauen und Kinder in der alten Hauptstadt Kyoto oder ihrem Heimatgut auf dem Land zururückliesen. Die Stadt mit einem deutlichen Männerüberschuss führte zur Bildung einer großen Freudenviertels in Yoshiwara.

Mit dem Ziel mit den westlichen Mächten aufzuschliessen und von diesen als modern anerkannt zu werden übernahm die japanische Gesetzgebung in weiten Teilen westliche, insbesondere auch deutsche Regeln und damit auch Moralvorstellungen. Letztendlich wurde die Prostitution in Japan 1958 verboten.

Heutige Formen der Prostitution

Zur offenen Prostitution mit Vaginalverkehr haben sich aufgrund der Rechtslage verschiedene, recht grotesk anmutende Alternativen entwickelt. Diese sind in der Regel mit englisch-klingenden, euphemistischen Fantasienamen bezeichnet.

Einige der wichtigsten Alternativen zur Anbahnung von Prostitution:

  • Telephone Club (jap. テレクラ terekura) sind telefonbasierende Partnervermittlungen, welche gegen Entgelt die Vermittlung zwischen potentiellem Freier und privaten Damen herstellt.
  • Fashion Health (meist abgekürzt als jap. ヘルス herusu) sind Einrichtungen in denen die Kunden vorwiegend oral befriedigt werden.
  • Image Club (jap. イメージクラブ imeejikurabu, abgekürzt イメクラ imekura) sind fetischorientierte Spezialformen des Health.
  • Delivery Health (jap. デリバリーヘルス deribariiherusu, abgekürzt デリヘルス deriherusu) ist Hotel- und Hausbesuch mit Oralverkehr, jedoch gegen Sonderzahlung häufig auch mit Vaginalverkehr.
  • Soap Land (jap. ソープランド) sind Massagesalons bei denen offiziell der Körper einschließlich Geschlechtsteile zwecks Befriedigung gereinigt wird.

Klar abzugrenzen zu Prostitution und Bordellen sind die japanischen Hostess-Clubs. Dies sind Bars in denen Hostessen gegen Bezahlung ihre Kunden unterhalten. Die Unterhaltung beschränkt sich jedoch auf gemeinsame Gespräche, geselliges Trinken, Karaoke und ähnliches.

Die traditionellen japanischen Geishas stellen eine Art gebildeter Unterhalterinnen dar, wobei auch sexuelle Handlungen hierbei möglich waren.

Freiwillige Selbstprostitution jugendlicher Frauen als soziales Problem

Ein gesellschaftliches Problem ist große Anzahl von jungen Mädchen (nach einigen Umfragen rund 10 %) die sich in einer Enjokōsai genannten Gelegenheitsprostitution anbieten. Dabei muss es allerdings nicht notwendigerweise zu sexuellen Handlungen kommen.

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