Schlacht von Adua

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Schlacht von Adua
Teil von: Italienisch-Äthiopischer Krieg (1895–1896)

Menelik II. während der Schlacht von Adua.
Zeitgenössische Darstellung im Le Petit Journal
Datum 1. März 1896
Ort Adua, Äthiopien
Ausgang Sieg der Äthiopier
Konfliktparteien

Kaiserreich Abessinien

Italien 1861  Königreich Italien

Befehlshaber

Menelik II.

Oreste Baratieri

Truppenstärke

mehr als 60.000; 42 Kanonen, Maschinengewehre, Kavallerie; 20.000 waren nur mit Speeren bewaffnet

14.527, 56 Kanonen (anderen Angaben zufolge mehr als 18.000 Mann)

Verluste

10.000

mehr als 11.000 (davon 3.000 Gefangene und Verwundete), nur 2.500 Soldaten entkamen

Die Schlacht von Adua (amharisch Adwa) wurde von der äthiopischen Armee unter Kaiser (Negus Negest) Menelik II. gegen die italienischen Invasionstruppen unter General Oreste Baratieri am 1. März 1896 bei der Stadt Adua im Norden Äthiopiens geschlagen. Sie war die wichtigste Schlacht des Italienisch-Äthiopischen Kriegs und sicherte die äthiopische Souveränität.

Am 21. Februar 1896 war der Kommandeur der italienischen Truppen, Oreste Baratieri, von der italienischen Regierung abgelöst worden. Sein Nachfolger, General Antonio Baldissera, schiffte sich am 23. Februar in Brindisi nach Massaua ein. In der Zwischenzeit entschloss sich Baratieri dazu, sich mit seinen Truppen dem abessinischen Lager bei Adua zu nähern, um dort günstig liegendes Gelände zu besetzen.

Am 29. Februar um 21:00 Uhr begannen die Italiener an vier Stellen mit diesem begrenzten Vormarsch, jedoch verliefen sich einige ihrer Verbände in der Nacht. Als sie am nächsten Morgen von den Äthiopiern entdeckt wurden, hatte die italienische Führung kein vollständiges Bild der Lage mehr, während isolierte italienische Verbände vom Gegner nach und nach geschlagen wurden. Einer der Gründe für den Erfolg der Äthiopier war, dass noch 1889 Italien selbst an Menelik Tausende moderne Gewehre für den Kampf gegen die aus dem Sudan eindringenden Mahdisten und britisch-ägyptische Ansprüche geliefert hatte, ein weiterer die von Alfred Ilg forcierte Industrialisierung.

Dreitausend italienische Gefangene wurden erst nach Anerkennung der vollständigen Unabhängigkeit Äthiopiens freigelassen. Die Provinz Eritrea wurde offiziell italienischer Besitz. Die italienischen Expansionsbestrebungen waren damit für die nächsten 40 Jahre unterbunden. Äthiopien blieb (neben Liberia, das allerdings von 1817 bis 1847 US-Kolonie gewesen war, und Marokko, das 1912 französisches Protektorat wurde) der einzige afrikanische Staat, der nicht unter Kolonialherrschaft stand. Adua wurde somit zu einer Niederlage stellvertretend auch für andere Kolonialmächte in Afrika. Andererseits hatte sich Äthiopiens Kaiser Menelik II. für seinen Widerstand gegen Italien erst der Rückendeckung der mit Italien rivalisierenden Großmächte Frankreich und Russland versichern müssen.

Die Niederlage führte zu einer schweren Regierungskrise in Italien und dem Sturz von Ministerpräsident Francesco Crispi.

Der Diktator Mussolini nutzte den Wunsch vieler Italiener nach „Rache für Adua" als Propagandainstrument zur moralischen Mobilisierung der Bevölkerung vor und während seines Überfalles auf das Kaiserreich Abessinien (Italienisch-Äthiopischer Krieg (1935–1936)). Nach der Niederlage war Äthiopien bis zur Befreiung 1941 Teil der italienischen Kolonie Italienisch-Ostafrika oder Africa Orientale Italiana, abgekürzt A.O.I..

Der Siegestag der Schlacht von Adua ist bis heute ein äthiopischer Feiertag.

Siehe auch

Literatur

  • Thea Büttner, Heinrich Loth, Christian Mährdel: Geschichte Afrikas. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Teil 2: Heinrich Loth: Afrika unter imperialistischer Kolonialherrschaft und die Formierung der antikolonialen Kräfte 1884–1945. Akademie-Verlag, Berlin 1976, S. 25.
  • Ralf Höller: Menelik II. von Äthiopien. In: Ralf Höller: Der Kampf bin ich. Rebellen und Revolutionäre aus sechs Jahrhunderten (= Aufbau-Taschenbücher 8054). Aufbau-Taschenbuch-Verlag, Berlin 2001, ISBN 3-7466-8054-9, S. 222 ff.
  • Bruce Vandervort: Wars of Imperial Conquest in Africa, 1830–1914 (= Warfare and History). UCL Press, London 1998, ISBN 1-85728-487-9.
Commons: Schlacht von Adua  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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