Friedrich (Württemberg)

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Friedrich I. Wilhelm Karl (* 6. November 1754 in Treptow (Hinterpommern); † 30. Oktober 1816 in Stuttgart) war von 1806 bis 1816 der erste König von Württemberg, davor als Friedrich II. von 1797 bis 1805 Herzog von Württemberg.

Sein Vater war Herzog Friedrich Eugen von Württemberg.

Friedrich war von 1780 bis 1788 mit Prinzessin Auguste Karoline von Braunschweig-Wolfenbüttel verheiratet und hatte mit ihr die Söhne Wilhelm, der spätere Thronfolger und Paul, sowie eine Tochter Katharina, welche später den König Jerome von Westfalen heiratete. Kaiserin Katharina II. setzte Friedrich 1783 bis 1787 als Generalgouverneur in Russisch-Finnland ein. Unter bis heute ungeklärten Umständen kam Herzogin Auguste in einem Schloss in Lettland zu Tode, nachdem das Ehepaar sich getrennt hatte.

In zweiter Ehe vermählte sich Herzog Friedrich 1797 in London mit Prinzessin Charlotte Auguste Mathilde von Großbritannien und Irland, Tochter des Königs Georg III. und der Königin Charlotte. Nach dem Tod seines Vaters wurde er am 23. Dezember 1797 als Friedrich II. regierender Herzog von Württemberg. Er galt als machtbewusst und cholerisch, aber auch als entschlossener Politiker. Herzog Friedrich II regierte neo-absolutistisch und zerschlug die Macht der Landstände. Im Schloss Ludwigsburg, das er als Sommerresidenz nutzte, ließ er zahlreiche Räume im Empirestil umgestalten. Im Mai 1803 wurde Herzog Friedrich II. zum Kurfürsten erhoben. Er erhielt im Zuge der Säkularisation und Mediatisierung große Gebiete und konnte sein Land bedeutend vergrößern. Die neu erworbenen Gebiete fasste er zunächst in einem eigenen Staat "Neuwürttemberg" zusammen, der von Ellwangen aus regiert wurde. Allerdings wurde Württemberg in die napoleonischen Kriege hinein gezogen und hatte Soldaten zu stellen. Kaiser Napoleon kam im Oktober 1805 selbst nach Ludwigsburg, um mit dem König zu verhandeln; dabei soll ihm Friedrich sehr selbstbewusst entgegen getreten sein.

Am 1. Januar 1806 nahm Kurfürst Friedrich die Königswürde an. Erneut kamen große Gebiete zum Land, das nun fast doppelt so groß war wie vor 1803. Neben dem protestantischen "Altwürttemberg" zählten große katholische Gebiete zum Königreich, so dass der König eine Gleichberechtigung beider Konfessionen anstrebte. Nun wurde das gesamte Land vereinigt und die Verwaltung durchgreifend reorganisiert. Mit harter Autorität trieb König Friedrich den Vereinigungsprozess voran, ohne viel Rücksicht auf die Traditionen der neu erworbenen Gebiete zu nehmen.

Im russischen Feldzug von 1812 kämpften etwa 12000 württembergische Soldaten mit, von denen nur wenige hundert wieder zurück kamen. König Friedrich wechselte 1814 die Front, und Württemberg beteiligte sich an den Kämpfen gegen Napoleon. Überschattet wurden die beiden ersten Jahrzehnte des 19. Jahrhunderts von schweren Mißernten und Fehlherbsten, die in der Krise von 1816/17 kulminierte. Am 30. Oktober 1816 starb König Friedrich in Stuttgart nach kurzer Krankheit. Er wurde in der Gruft des Schlosses Ludwigsburg beigesetzt.

Die Städte Friedrichshafen und Bad Friedrichshall wurden nach ihm benannt.

Literatur:

  • Paul Sauer: Der schwäbische Zar. Friedrich - Württembergs erster König. Stuttgart 1984.
Vorgänger:
Herzog Friedrich Eugen König von Württemberg Nachfolger:
Wilhelm I.

Siehe auch

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