Jan Jebavý
Jan Jebavý (5. Oktober 1908 in Brünn – 1. Oktober 1942 in Mauthausen) war ein tschechischer Augenarzt und wurde posthum am 20. Juni 1947 zum Außerordentlichen Professor der Masaryk-Universität erklärt. Während der Besatzungszeit schloss er sich dem Widerstand Obraně národa (Verteidigung der Nation) an, im Oktober 1941 wurde er deswegen verhaftet und zum Tode verurteilt. Das Todesurteil wurde in Mauthausen vollstreckt.
Leben
Jan Jebavý war der Sohn von Bohumila Jebavá (geborene Tomková) und Rudolf Jebavý. Er besuchte das 1. Tschechische Staatsgymnasium in Brünn, am 8. Juni 1926 erlangte er seinen Abschluss. Im Anschluss studierte er Augenheilkunde an der Masaryk-Universität und promovierte am 27. Mai 1933. Von 1937 bis 1941 lehrte er an der Masaryk-Universität (ab 1937 als Stipendiat Assistent).
Am 20. März 1936 heiratete er Svatava Jebavá (geborene Gallusová), eine Lehrerin. Mit ihr hatte er eine am 17. Juni 1937 geborene Tochter, Hana.
Jan Jebavý war Leichtathlet und gehörte dem Vorstand des Sokols Brno Kreis Jana Máchala an.
Am 1. September 1939 wurde er im Zuge der Aktion Albrecht I. verhaftet und blieb bis 10. Oktober 1939 in der Festung Spielberg in Haft. Wieder freigelassen schloss er sich dem Widerstand an und gehörte der Organisation Obrana národa (Verteidigung der Nation) an. Am 8. Oktober 1941 wurde er wieder verhaftet und am 27. November 1941 vor dem Kriegsgericht in Brno angeklagt und der Gestapo übergeben. Am 20. Januar 1942 wurde er durch eine Injektion ins Herz im KZ Mauthausen hingerichtet.
Ehrungen
- Tschechoslowakisches Kriegskreuz 1939, posthum
- durch Beschluss des Präsidenten der Republik vom 20. Juni 1947 wurde Jebavý zum Außerordentlichen Professor für Augenheilkunde an der Masaryk-Universität, rückwirkend mit 1. Mai 1942, ernannt
Gedenkstätten
Für Jan Jebavý wurden folgende Gedenkstätten errichtet:
- am 7. September erfolgte die Enthüllung eines Denkmals im Stadion von Sokol Brno I
- am 23. September 1947 erfolgte die Enthüllung einer Gedenktafel in Sokol Brno I für die Opfer des II. Weltkrieges
- am 23. November 1947 Enthüllung einer Büste mit Gedenktafel für die Opfer des II. Weltkrieges aus den Reihen der Schüler und Lehrer im Gymnasium třída Kpt. Jaroše 14/03
- am 6. Mai 1950 wurde in der Medizinischen Fakultät der Masaryk-Universität eine Gedenktafel für die Opfer des II. Weltkrieges aus den Reihen der Studenten, Mitarbeitern und Lehrenden der Fakultät enthüllt
- am 17. September 2014 verlegte Gunter Demnig einen Stolperstein in der ul. Heinrichova 215/30
Stolperstein für Jan Jebavy
ZDE ŽIL
PROF. JAN JEBAVY
NAR.1908
ZATCEN 1941
V BRNE
ZAVRAŽDĚN 1.10.1942
V MAUTHAUSENU
HIER LEBTE
PROF. JAN JEBAVY
GEB. 1908
FESTGENOMMEN 1941
IN BRNO
ERMORDET 1.10.1942
IN MAUTHAUSEN
Quellen
- Prof. MUDr. Jan Jebavý, Biographie, In: Enzyklopädie der Geschichte der Stadt Brno, (tschechisch)
- Gedenktafel, (tschechisch)
- Geschichte der Medizinischen Fakultät der Masaryk-Universität, (tschechisch)
Personendaten | |
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NAME | Jebavý, Jan |
KURZBESCHREIBUNG | tschechischer Augenarzt und Hochschullehrer, Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime |
GEBURTSDATUM | 5. Oktober 1908 |
GEBURTSORT | Brno |
STERBEDATUM | 1. Oktober 1942 |
STERBEORT | Mauthausen |