Bioresonanztherapie

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Die Bioresonanztherapie, abgekürzt BRT, alternative Bezeichnungen sind Mora-Therapie, biophysikalische Informationstherapie oder Multiresonanztherapie, ist eine wissenschaftlich nicht belegte, alternativmedizinische Methode, die zur Behandlung diverser Krankheiten dienen soll. Darunter fallen auch Krankheitsbilder, die in der evidenzbasierten Medizin unbekannt sind und im Widerspruch zu grundlegenden Erkenntnissen über die menschliche Physiologie stehen (vgl. „Zuckerallergie").

Die Bioresonanztherapie gehört daher nicht zum Methodenspektrum der wissenschaftlichen Medizin. Einen Nachweis für eine Wirksamkeit, die über Placeboeffekte hinausginge, gibt es nicht. Die Bioresonanztherapie hat nichts mit Biofeedback zu tun.

Herkunft

Die Bioresonanzverfahren leiten sich von der 1920 in den USA von Albert Abrams entwickelten Radionik ab, der durch die American Medical Association dafür als "the dean of twentieth century charlatans" (dt. Dekan der Quacksalber des 20. Jahrhunderts) bezeichnetet wurde.[1] Die Verfahren wurden 1977 von dem deutschen Scientologen Franz Morell und seinem Schwiegersohn, dem Ingenieur Erich Rasche, als MORA-Therapie eingeführt.

Um nicht weiter in die Nähe von Scientology gerückt zu werden, benannten sich in den 1990er Jahren mehrere bedeutende Therapeutenvereinigungen um und verbannten „Bioresonanz" aus ihrer Namensgebung. So existieren ähnliche Verfahren unter den Namen Biokommunikations-, Bicom-, Multicom- und Multiresonanztherapie, Biophysikalische Informationstherapie (BIT), Diagnostische Resonanztherapie (DRT), Sequentielle Frequenzdiagnostik, Lykotronik-Therapie, SomaDyne, VegaSTT oder Matrix-Regerationstherapie.

Verfahren

Zur Messung berührt der Proband über mindestens zwei Elektroden ein Gerät, dessen Funktionsweise von den Herstellern nicht offengelegt wird. Vermutlich messen sie den Hautwiderstand, ähnlich einem Lügendetektor, der Elektroakupunktur nach Voll (EAV) oder dem in der Scientology verwendeten E-MeterL. Ron Hubbard, Gründer von Scientology, entwickelte ein „Radionics"-Gerät. Einige Geräte verstärken elektrische Signale im Niederfrequenzbereich, wie der Verstärker einer Stereoanlage, wobei sich Krankheiten als vorgebliche Störung im Frequenzmuster zeigen sollen.

Für die von den Verfechtern der Bioresonanztherapie behaupteten normalen oder krankhaften Frequenzmuster wurden bisher keine Belege erbracht. Es sind auch keine physikalischen und biologischen Grundlagen für eine „Löschung" solcher Frequenzmuster im Körper wissenschaftlich nachgewiesen, wie von den Vertretern der Bioresonanztherapie angenommen wird.

Wirksamkeit

Eine große Zahl von wissenschaftlichen Studien konnte zeigen, dass Heilungserfolge bei der Allergiebehandlung von Kindern nicht reproduzierbar waren.[2] [3] [4] [5] [6] [7] [8] [9] [10] [11]

Stellung der Krankenkassen und privater Krankenversicherer

Aufgrund des fehlenden wissenschaftlichen Wirksamkeitsnachweises des biophysikalischen Behandlungskonzeptes ist die Bioresonanztherapie vom Gemeinsamen Bundesausschuss der Ärzte und Krankenkassen von der generellen Erstattungsfähigkeit in der Gesetzlichen Krankenversicherung in Deutschland ausgeschlossen worden. Eine Kostenerstattung durch eine Krankenkasse erfordert daher einen sog. Einzelfallentscheid von dieser. Auch private Krankenversicherer lehnen eine Übernahme der Behandlungskosten zum großen Teil mit der Begründung ab, dass die Bioresonanztherapie nicht wissenschaftlich anerkannt sei. Das gilt auch für einen großen Teil von Ergänzungstarifen, die nach dem Hufelandverzeichnis leisten, in welchem die Bioresonanztherapie aufgeführt ist.

In der Schweiz hingegen wird die Bioresonanztherapie von einigen Krankenkassen im Rahmen einer Zusatzversicherung finanziert.[12]

Einzelnachweise

  1. J. D. Haines: The king of quacks: Albert Abrams, M.D.; one of the greatest quacks of all time was Albert Abrams, M.D. Abrams earned the dubious distinction of "the dean of twentieth century charlatans" the American Medical Association. In: Skeptical Inquirer Mai 2002
  2. O. Berggold: Der sogenannte Medikamententest in der Elektroakupunktur. In: Zeitschr. Allgemeinmed., 1976, 52, S. 312
  3. H. Bresser: Allergietestung mit der Elektroakupunktur nach Voll. In: Hautarzt, 1993, 44, S. 408
  4. M. Hörner: Bioresonanz: Anspruch einer Methode und Ergebnis einer technischen Überprüfung. In: Allergologie, 1995, 18, S. 302
  5. H. Kofler: Bioresonanz bei Pollinose. Eine vergleichende Untersuchung zur diagnostischen und therapeutischen Wertigkeit. In: Allergologie, 1996, 19, S. 114
  6. B. Niggemann: Unkonventionelle Verfahren in der Allergologie. Kontroverse oder Alternative?, Allergologie 2002,25, S. 34
  7. M. H. Schöni: Efficacy trial of bioresonance in children with atopic dermatitis. In: Arch. Allergy Immunol., 1997, Mar, 112(3), S. 238–246
  8. Schultze-Werninghaus: Paramedizinische Verfahren: Bioresonanzdiagnostik und -Therapie. In: Allergo J., 1993, 2, S. 40–42
  9. F. Wandtke: Bioresonanz-Allergietest versus pricktest und RAST. In: Allergologie, 1993, 16, S. 144
  10. A. Wille: Bioresonance therapy (biophysical information therapy) in stuttering children. In: Forsch. Komplementarmed., 6. Februar 1999, Suppl 1, S. 50–52
  11. B. Wüthrich: Unproven techniques in allergy diagnosis. In: J. Invest. Clin. Immunol., 2005, 15, S. 86–90
  12. Stellungnahme der Fachkommission der Schweizerischen Gesellschaft für Allergologie und Immunologie (SGAI) zu den Bioresonanz- und Elektroakupunkturgeräten zur Diagnostik und Therapie von (vermeintlichen) Allergien. (PDF) In: Schweizerische Ärztezeitung, 2006, 87, S. 2. Abgerufen am 7. Juni 2012. 
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