Benutzer:Fretdf/Grenadierkaserne (Karlsruhe)

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Die Grenadierkaserne ist eine ehemalige Kaserne und heutiges Behördenzentrum des Landes Baden-Württemberg in der Karlsruher Nordstadt.

Der Begriff Grenadier stammt aus dem 17. und 18. Jahrhundert und bezeichnete Infanteristen, die ursprünglich mit dem Vorläufer der heutigen Handgranate bewaffnet und eine Elite der Infanterie waren.

Geschichte

Die Grena­dier­ka­serne wurde 1893-1897 nach Plänen des Garnisons-Baubeamten Jannasch und der Bauleitung der könig­li­chen Regierungs-Baumeister Buschen­ha­gen und Kaiser errichtet. Das Grundstück der Kaserne ist etwa fünf Hektar groß, und die Gebäude gruppieren sich um einen großen zentralen Exerzier­platz. Auf drei Seiten stehen sechs große Mannschafts­ge­bäude, die jeweils zwei Kompanien aufnehmen konnten. Zwischen den Mannschafts­häu­sern wurden drei kleinere Wirtschafts­ge­bäude mit Wasch- und Speise­funk­tion einge­stellt.

In den Ersten Weltkrieg war das Leibgre­na­dier­re­gi­ment 1914 mit 3000 Soldaten nach Frankreich ausgezogen. Von den insgesamt 25.000 Männern der immer wieder verstärk­ten Truppe, die in den mörde­ri­schen Graben­kämp­fen um Verdun kämpfte, kehrten 3 500 nicht mehr nach Hause zurück. Nach der Auflösung des Leibgre­na­dier­re­gi­ments 1919, es hatte seit 1803 bestanden, wurde das Kaser­nen­ge­lände zum Gewer­be­ge­biet und beher­bergte - wie auch heute wieder - zivile Behörden, unter anderen die Landes­po­li­zei­schule.

Nach Besetzung der entmi­li­ta­ri­sier­ten Zone durch die Reichswehr quartierte sich 1936 das Infan­te­rie­re­gi­ment 109 in der Kaserne ein, nun unter natio­nal­so­zia­lis­ti­schem Oberkom­mando. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurden die Militär­ge­bäude für einige Jahre zur provi­so­ri­schen Unterkunft für Heimat­ver­trie­bene. Erst 1952, nach Aufhebung der starren Militär­zo­nen­auf­tei­lung, bezog die franzö­si­sche Armee die Grena­dier­ka­serne und nannte sie "Quartier General Pagezy". Die franzö­si­schen Soldaten verließen die Kaserne 1991.

Das Haus Moltke­straße 74 ist eines der zunächst jeweils etwa 250 Soldaten beher­ber­gen­den Mannschafts-gebäude. Im Jahre 1918 kamen pro Mannschafts­ge­bäude noch einmal sechs Schlafsäle mit jeweils 20 Mann hinzu, damals entfernte man das dritte und mittlere Treppen­haus und ersetzte es durch einen mächtigen Risalitbau. Die Mannschafts­räume wurden mit eisernen Kanonen­ö­fen beheizt, in den übrigen Zimmern standen Kachelöfen. Bei Dunkelheit wurden die Mannschafts­ge­bäude mit Petro­le­um­lam­pen erhellt. In den Kompanie- und Wirtschafts­ge­bäu­den gab es damals noch keine Aborte. Vier einge­schos­sige Latri­nen­ge­bäude befanden sich einst, jeweils etwa 10 Meter von den Mannschafts­ge­bäu­den entfernt, bei den Eckpunkten des Exerzier­plat­zes. In den vorsprin­gen­den Flügel­bau­ten der Kompa­nie­ge­bäu­de befanden sich Wohnungen für ledige Offiziere und Unter­of­fi­ziere, Ärzte und die Revier­kran­ken­stu­ben. Verhei­ra­tete Unter­of­fi­ziere wohnten in den drei Famili­en­häu­sern der Kaserne, die auch von der Straße aus zugänglich waren und den Komfort von internen Latrinen und Wasser­an­schlüs­sen genossen.

[1]

17. September 1951 In die ehemalige Grenadierkaserne zieht eine französische Flakabteilung ein. Von dort müssen 150 Flüchtlinge in die Daxlander Appenmühle umsiedeln.

[2]

Ausweisungstext der amtlichen Denkmalliste Ehem. Grenadierkaserne, heute Behördenzentrum des Landes Baden-Württemberg, 1893-1897 nach Plänen des Garnisons-Baubeamten Jannasch und der Bauleitung der königlichen Regierungs-Baumeister Buschenhagen und Kaiser errichtet. (Flst. 5549, 5550, 5550/3, 5550/4, 5550/5, 5550/6, 5550/15, 5550/16)

Beschreibung Die Grena­dier­ka­serne wurde 1893-1897 nach Plänen des Garnisons-Baubeamten Jannasch und der Bauleitung der könig­li­chen Regierungs-Baumeister Buschen­ha­gen und Kaiser errichtet. Das Grundstück der Kaserne ist etwa fünf Hektar groß, und die Gebäude gruppieren sich um einen großen zentralen Exerzier­platz. Auf drei Seiten stehen sechs große Mannschafts­ge­bäude, die jeweils zwei Kompanien aufnehmen konnten. Zwischen den Mannschafts­häu­sern wurden drei kleinere Wirtschafts­ge­bäude mit Wasch- und Speise­funk­tion einge­stellt.

In den Ersten Weltkrieg war das Leibgre­na­dier­re­gi­ment 1914 mit 3000 Soldaten nach Frankreich ausgezogen. Von den insgesamt 25.000 Männern der immer wieder verstärk­ten Truppe, die in den mörde­ri­schen Graben­kämp­fen um Verdun kämpfte, kehrten 3 500 nicht mehr nach Hause zurück. Nach der Auflösung des Leibgre­na­dier­re­gi­ments 1919, es hatte seit 1803 bestanden, wurde das Kaser­nen­ge­lände zum Gewer­be­ge­biet und beher­bergte - wie auch heute wieder - zivile Behörden, unter anderen die Landes­po­li­zei­schule.

Nach Besetzung der entmi­li­ta­ri­sier­ten Zone durch die Reichswehr quartierte sich 1936 das Infan­te­rie­re­gi­ment 109 in der Kaserne ein, nun unter natio­nal­so­zia­lis­ti­schem Oberkom­mando. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurden die Militär­ge­bäude für einige Jahre zur provi­so­ri­schen Unterkunft für Heimat­ver­trie­bene. Erst 1952, nach Aufhebung der starren Militär­zo­nen­auf­tei­lung, bezog die franzö­si­sche Armee die Grena­dier­ka­serne und nannte sie "Quartier General Pagezy". Die franzö­si­schen Soldaten verließen die Kaserne 1991.

Das Haus Moltke­straße 74 ist eines der zunächst jeweils etwa 250 Soldaten beher­ber­gen­den Mannschaftsgebäude. Im Jahre 1918 kamen pro Mannschafts­ge­bäude noch einmal sechs Schlafsäle mit jeweils 20 Mann hinzu, damals entfernte man das dritte und mittlere Treppen­haus und ersetzte es durch einen mächtigen Risalitbau. Die Mannschafts­räume wurden mit eisernen Kanonen­ö­fen beheizt, in den übrigen Zimmern standen Kachelöfen. Bei Dunkelheit wurden die Mannschafts­ge­bäude mit Petro­le­um­lam­pen erhellt. In den Kompanie- und Wirtschafts­ge­bäu­den gab es damals noch keine Aborte. Vier einge­schos­sige Latri­nen­ge­bäude befanden sich einst, jeweils etwa 10 Meter von den Mannschafts­ge­bäu­den entfernt, bei den Eckpunkten des Exerzier­plat­zes. In den vorsprin­gen­den Flügel­bau­ten der Kompa­nie­ge­bäu­de befanden sich Wohnungen für ledige Offiziere und Unter­of­fi­ziere, Ärzte und die Revier­kran­ken­stu­ben. Verhei­ra­tete Unter­of­fi­ziere wohnten in den drei Famili­en­häu­sern der Kaserne, die auch von der Straße aus zugänglich waren und den Komfort von internen Latrinen und Wasser­an­schlüs­sen genossen.

Text: Dr. Clemens Kieser, Referat 25 für Denkmal­pflege im Regie­rungs­prä­si­dium Karlsruhe

[3]

Einzelnachweise

  1. Clemens Kieser: Die ehemalige Grenadierkaserne: Sitz der fachlichen Denkmalpflege in Nordbaden. Vom Kasernendrill zum Verwaltungszentrum. Stadt Karlsruhe, abgerufen am 28. September 2015. 
  2. Stadtchronik Karlsruhe. Grenadierkaserne. Stadt Karlsruhe, abgerufen am 28. September 2015. 
  3. Datenbank der Kulturdenkmale. Ehem. Grenadierkaserne, heute Behördenzentrum des Landes Baden-Württemberg. Stadt Karlsruhe, abgerufen am 28. September 2015. 

49.0159507714448.3769443035376Koordinaten: 49° 0′ 57,4′′ N, 8° 22′ 37′′ O

Grenadierkaserne Kategorie:Erbaut in den 1890er Jahren Kategorie:Kulturdenkmal in Karlsruhe

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