Hochneukirchen-Gschaidt
Marktgemeinde Hochneukirchen-Gschaidt
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Wappen | Österreichkarte |
Wappen von Hochneukirchen-Gschaidt | |
Basisdaten | |
Staat: | Österreich |
Bundesland: | Niederösterreich |
Politischer Bezirk: | Wiener Neustadt (Land) |
Kfz-Kennzeichen: | WB |
Hauptort: | Hochneukirchen |
Fläche: | 35,13 km2 |
Koordinaten: | 47° 27′ N, 16° 12′ O 47.4516.2769Koordinaten: 47° 27′ 0′′ N, 16° 12′ 0′′ O |
Höhe: | 769 m ü. A. |
Einwohner: | 1.646 (1. Jän. 2024) |
Bevölkerungsdichte: | 47 Einw. pro km2 |
Postleitzahl: | 2852 |
Vorwahl: | 02648 |
Gemeindekennziffer: | 3 23 09 |
NUTS-Region | AT122 |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hauptstraße 26 2852 Hochneukirchen-Gschaidt |
Website: | www.hochneukirchen-gschaidt.at |
Politik | |
Bürgermeister: | Thomas Heissenberger (ÖVP) |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2015) (19 Mitglieder) |
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Lage von Hochneukirchen-Gschaidt im Bezirk Wiener Neustadt (Land) | |
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap | |
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Hochneukirchen-Gschaidt ist eine Marktgemeinde mit 1646 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Bezirk Wiener Neustadt-Land im Industrieviertel in Niederösterreich.
Geografie
Die Marktgemeinde Hochneukirchen-Gschaidt liegt im Dreiländereck Niederösterreich / Burgenland / Steiermark und ist die südlichste Gemeinde der Buckligen Welt.
Gemeindegliederung
Das Gemeindegebiet umfasst folgende 12 Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 31. Oktober 2011[1] ):
- Burgerschlag (38)
- Grametschlag (85)
- Gschaidt (122)
- Harmannsdorf (105)
- Hattmannsdorf (209)
- Hochneukirchen (422)
- Kirchschlagl (170)
- Loipersdorf (54)
- Maltern (131)
- Offenegg (159)
- Ulrichsdorf (69)
- Züggen (121)
Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Gschaidt und Hochneukirchen.
Erklärung des Ortsnamens
Hochneukirchen: Die hochgelegene neue Kirche, zu dieser Zeit im weiten Umkreis eine Besonderheit, war für den Ort namensprägend. Urkundlich: 1295 "Hochniuchkirche"
Gschaidt: Die erste Nennung deutet auf die Lage an einer Wasserscheide, einer Grenze bzw. an einem Übergang hin. Urkundlich: 1316 "Gscheid"
Geschichte
Vor Christi Geburt war das Gebiet Teil des keltischen Königreiches Noricum und gehörte zur Umgebung der keltischen Höhensiedlung Burg auf dem Schwarzenbacher Burgberg.
Später unter den Römern lagen die heutigen Orte Gschaidt und Hochneukirchen dann in der Provinz Pannonia.
Hochneukirchen wird als erster Ort von den Siedlungen im Süden der Buckligen Welt genannt, die nach der Rodung der Waldmark errichtet wurden, und zwar in einer am 27. Jänner 1295 in Bernstein ausgestellten Urkunde, in der sich Graf Yban von Güssing verpflichtet, Teile der Herrschaft Kirchschlag dem Leuthold von Kuenring, dem Inhaber der Kirchschlager Herrschaft, gegen Zahlung von 90 Golddukaten zurückzustellen. Die weiteren 11 Ortschaften der Gemeinde wurden erst zu einem späteren Zeitpunkt urkundlich erwähnt.
Bei der Wehrkirche Hochneukirchen handelte es sich damals um einen sehr wichtigen Bau. Diente doch die Kirche den Dorfbewohnern als letzter Zufluchtsort, wenn der Feind ins Land einfiel. Während der Türkenzeit um 1500 erhielt die Kirche ein Wehrobergeschoß, das mit Schießscharten und Spählöchern ausgestattet war. Die Bedrohung durch die Türken war aber harmlos im Vergleich zum Einfall der Kuruzen, bei denen es sich um ungarische Aufständische handelte, die zu Beginn des 18. Jahrhunderts Schrecken und Angst verbreiteten.
Bis zur Gründung der selbständigen Gemeinden zählte das "Amt Hochneukirchen" zur Herrschaft Krumbach und das "Amt Gschaidt" zur Herrschaft Ziegersberg. Diese beiden Katastralgemeinden wurden 1854 als eigene selbständige Gemeinden konstituiert: Hochneukirchen mit 998 Einwohnern in 122 Häusern und Gschaidt mit 395 Einwohnern und 51 Häusern. 1895 wurden die Freiwilligen Feuerwehren Hochneukirchen und Gschaidt gegründet, eine Einrichtung, die sich im Hinblick auf die zahlreichen Brände als dringend notwendig erwiesen hatte. Das erste Schulhaus wurde nach der Einführung der allgemeinen Schulpflicht im Jahre 1774 erbaut. 1882 erfolgte der Bau der ersten Aussichtswarte auf dem Hutwisch; mittlerweile besteht dort schon die dritte Aussichtswarte. Dem modernen Wirtschaftsleben wurden Hochneukirchen und Gschaidt erst allmählich durch den Straßenbau erschlossen, handelte es sich doch um eine rein agrarwirtschaftliche Gemeinde, die ein in sich völlig abgeschlossenes Leben führte. 1856 wurde die Straßenverbindung von der Sägemühle (Krumbach) nach Hochneukirchen errichtet.
Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte eine ständige Aufwärtsentwicklung in der Gemeinde ein, die alle Lebensbereiche der Gemeindebewohner erfasst hat. Vor allem durch die Schaffung und den Ausbau diverser öffentlicher Einrichtungen hat sich vieles verändert. Beginnend in den 60er-Jahren des vorigen Jahrhunderts setzte der rasante Ausbau der infrastrukturellen Einrichtungen wie Güterwege, Volks- und Hauptschule, Wasserversorgung, Abwasserentsorgung, Amtsgebäude, Bauhof, Sportanlage, um nur die wichtigsten zu nennen, ein. 1970 wurden die ehemals selbständigen Gemeinden Hochneukirchen und Gschaidt zur Gemeinde Hochneukirchen-Gschaidt zusammengelegt.
1995 erfolgte anlässlich der 700-Jahr-Feierlichkeiten die Erhebung zur Marktgemeinde durch den Landtag von Niederösterreich und die Verleihung des Marktwappens.
Bevölkerung
Religion
Nach den Daten der Volkszählung 2001 sind 97,5 % der Einwohner römisch-katholisch und 1,0 % evangelisch. 1,1 % der Bevölkerung haben kein religiöses Bekenntnis.
Politik
- Bürgermeister der Marktgemeinde ist Thomas Heissenberger aus Hochneukirchen. Vizebürgermeister ist Gerhard Höller aus Gschaidt. Amtsleiter ist Franz Schabauer aus Hochneukirchen.
- Gemeinderat: Im Marktgemeinderat gibt es nach der Gemeinderatswahl vom 25. Jänner 2015 bei insgesamt 19 Sitzen folgende Mandatsverteilung:
15 Liste ÖVP, 2 FPÖ, 2 Liste SPÖ, andere keine Sitze.
Musik
- Musikverein Hochneukirchen
- Musikverein Gschaidt
- Verein zur Förderung bodenständiger Volksmusik "HUATWISCHTEIFLN"
Vereine
- Bildungs- und Heimatwerk
- Dorferneuerungsverein Hochneukirchen
- Dorferneuerungsverein Gschaidt
- Dorferneuerungsverein Grametschlag
- Kameradschaftsbund
- Landjugend
- Motorsportclub
- Seniorenbund Hochneukirchen
- Seniorenbund Gschaidt
- Turn- und Sportunion
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Eine ehemalige Wehrkirche mit einer Kernsubstanz um 1300. Ende des 15. Jahrhunderts erfolgte ein Ausbau der Wehrkirche. 1787 wurde die Kirche umgebaut und der Ostturm abgetragen. Der moderne Zubau im Süden wurde 1982/83 nach Plänen Hans Petermair errichtet.[2]
- Aussichtswarte Hutwisch: Der Hutwisch stellt mit 896 m die höchste Erhebung der Buckligen Welt dar. Die Aussichtswarte bietet einen herrlichen Rundblick.
- Dreiländerstein: Der Dreiländerstein markiert den Schnittpunkt der Bundesländer Niederösterreich, Steiermark und Burgenland. Dieser Stein ist zugleich der südlichste Punkt Niederösterreichs und des Bezirkes Wiener Neustadt.
- Willersdorfer Schlucht: Naturdenkmal. Die Willersdorfer Schlucht ist eine bezaubernde Aulandschaft.
Sport
- Fußballplatz
- 3 Tennisplätze
- Beachvolleyballplatz
- Turnhalle
- umfangreiches Rad- und Wanderwegenetz
- 12 km Langlaufloipe (Mühlenloipe)
Regelmäßige Veranstaltungen
- Neujahrskonzert des Musikvereins Hochneukirchen (jedes Jahr am 1. Jänner)
- Dorffest des Musikvereins Hochneukirchen (jährlich am ersten Sonntag im Juli)
- Motocross Staatsmeisterschaft in Hattmannsdorf
- Dreiländermesse am Dreiländerstein (Willersdorfer Schlucht)
- Zeltfeste und Bälle der Vereine
Öffentliche Einrichtungen
- Katholische Kirchen
- Gemeindebücherei
- Praktischer Arzt
- Tierarzt
- Ortsstelle des Roten Kreuzes
Feuerwehren:
- Freiwillige Feuerwehr Hochneukirchen
- Freiwillige Feuerwehr Maltern
- Freiwillige Feuerwehr Gschaidt
Bildung
- Volksschule Hochneukirchen
- Hauptschule Hochneukirchen
- Musikschulverband Bucklige Welt - Süd
- NÖ Landeskindergarten Hochneukirchen
- NÖ Landeskindergarten Gschaidt
Persönlichkeiten
- Söhne und Töchter der Marktgemeinde
- Wilhelm Beiglböck (1905–1963), Internist, wurde im Nürnberger Ärzteprozess verurteilt
- Ehrenbürger
- Konsistorialrat Alois Glatzl, Pfarrer [3]
- Altbürgermeister Friedrich Beiglöbck
Weblinks
- 32309 – Hochneukirchen-Gschaidt. Gemeindedaten der Statistik Austria
Einzelnachweise
- ↑ Statistik Austria, Registerzählung vom 31. Oktober 2011
- ↑ Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs: Niederösterreich südlich der Donau. Teil 1. A bis L. Bundesdenkmalamt (Herausgeber), Verlag Berger, Horn/Wien 2003, ISBN 3-85028-364-X, Seite 822f.
- ↑ Ehrenbürgerfeier für Pfarrer Konsistorialrat Alois Glatzl, Marktgemeinde Hochneukirchen-Gschaidt, 3. Juni 2015, abgerufen am 28. September 2015