Vella Lavella
Vella Lavella (auch Vella Lavelia) ist eine Insel der Salomonen und gehört zur New Georgia Inselgruppe der westlichen Provinz. Sie liegt etwa 350 Kilometer nordwestlich von Guadalcanal. Vella Lavella ist 652 km2 groß und fast vollständig von einem Riff umgeben.
Auf der Insel befinden sich sechs Vulkankegel und ein thermales Gebiet mit einigen aktiven brodelnden Schlammlöchern am Fluß Ulo. Höchste Erhebung ist der Mount Tambisala mit 790 Metern. Der Lavadom Nonda ist 750 Meter hoch, der jüngste Vulkan der Insel und gilt, obwohl in der Neuzeit noch nie ausgebrochen, als aktiv. Die von den Bergen zur Küste verlaufenden kleineren Flüsse erlauben den Einwohnern, die fast ausschließlich an der Küste leben, bewässerten Gartenbau. Der gerade in der Westprovinz der Salomonen stark verbreitete Tourismus bietet auch den Bewohnern von Vella Lavella mittlerweile einen kleinen Zuverdienst.
Geschichte
Neuseeländische Archäologen gehen derzeit auf Vella Lavella mit Ausgrabungen der Vermutung nach, dass die Salomonen seit fast 30.000 Jahren bewohnt sind. Bei den Grabungen gefundene bemalte Tonscherben ließen sich auf ein Alter von 2.000 bis 3.000 Jahren datieren.
Die Sprache der rund 5.000 Inselbewohner, Mbilua, unterscheidet sich von den Sprachen der anderen Salomonen Bewohnern, die untereinander sehr ähnlich sind. Daher vermuten Archäologen die Einwanderung eines Volkes, das nicht aus dem melanesischen Siedlungsgebiet stammte. Die Frage, warum die Einwohner die Eigenständigkeit ihre Sprache so lange bewahren konnten, obwohl sie intensive Kontakte zu den anderen Inseln aufrechterhalten, bleibt allerdings ungeklärt.
Zweiter Weltkrieg - Pazifikkrieg
Während des Pazifikkriegs zwischen Japan und den Vereinigten Staaten besetzte eine kleine Einheit Vella Lavella 1943 im Rahmen der Eroberung der Salomonen durch die Japaner. Am 15. August 1943 landeten US-Marines im Barakoma Gebiet und konnten die Insel relativ schnell sichern. Doch es gelang rund 300 Japanern sich in das Dschungelgebiet im Innern der Insel zurückzuziehen. Die Amerikaner wurden am 18. September von einer Neuseeländischen Division abgelöst. In der Folgezeit kam es in der New Georgia Inselgruppe zu einigen Seeschlachten zwischen den kriegführenden Parteien von denen die Schlacht im Vella Golf und die Seeschlacht bei Vella Lavella am 6. Oktober in unmittelbarer Nähe der Insel stattfanden.
Nachkriegszeit
Seit 1959 gab es immer wieder Hinweise aus der Bevölkerung auf japanisch aussehende Männer mit langen Bärten, die sich in Verstecken im dichten Regenwald aufhalten sollten. Auf Grund dieser Berichte begaben sich einige japanische Veteranen nach Vella Lavella um nach den Männern zu suchen. Sie blieben aber erfolglos.
1965 wurde der letzte überlebende japanische Soldat im Garten einer älteren Frau gesehen. Der japanische Botschafter auf den Salomonen flog daraufhin zur Insel und ließ Flugblätter mit der Botschaft, dass der Krieg schon lange zu Ende sei, abwerfen. Daraufhin gab sich der Mann zu erkennen und wurde nach Japan zurückgeflogen und dort mit allen Ehren empfangen.