Aluminiumsulfat
Strukturformel | |
---|---|
{\displaystyle \mathrm {\ {\Biggl [}} }Aluminium-Ion {\displaystyle \mathrm {\ \!\ {\Biggr ]}_{2}} } {\displaystyle \mathrm {\ {\Biggl [}} } Sulfat-Ion {\displaystyle \mathrm {\ \!\ {\Biggr ]}_{3}} } | |
Allgemeines | |
Name | Aluminiumsulfat |
Andere Namen |
|
Summenformel | Al2(SO4)3 |
Kurzbeschreibung |
farblose Kristalle[1] |
Externe Identifikatoren/Datenbanken | |
CAS-Nummer
ECHA-InfoCard
100.030.110
| |
Eigenschaften | |
Molare Masse | 342,15 g·mol−1 |
Aggregatzustand |
fest |
Dichte |
2,71 g·cm−3[2] |
Schmelzpunkt | |
Löslichkeit |
gut in Wasser[3] |
Sicherheitshinweise | |
H- und P-Sätze | H: 315‐318‐335‐412 |
P: 261‐273‐280‐305+351+338 [4] |
6 mg·m−3 (Al)[3]
−3442 kJ·mol−1[5]
Fehler bei Vorlage * Parametername unbekannt (Vorlage:Infobox Chemikalie): "Quelle GefStKz; S; R; Gefahrensymbole"
Aluminiumsulfat, Summenformel Al2(SO4)3, ist eine chemische Verbindung des Aluminiums aus der Gruppe der Sulfate. Es bildet ein farbloses Pulver mit einer Dichte von 2,71 g/cm3.
Vorkommen
In der Natur kommt Aluminiumsulfat beispielsweise in dem Mineral Alunogen vor. Weiterhin kann es aus natürlich vorkommenden Alaunen gewonnen werden.
Synthese
Das Hydrat des Aluminiumsulfats lässt sich durch Auflösen von reinem Aluminiumoxid oder Aluminiumhydroxid in konzentrierter Schwefelsäure gewinnen.[1]
- {\displaystyle \mathrm {2,円Al(OH)_{3}+3,円H_{2}SO_{4}\longrightarrow Al_{2}(SO_{4})_{3}+6,円H_{2}O} }
Reaktionsverhalten
Mit saurer Reaktion löst sich Aluminiumsulfat in Wasser und kristallisiert bei Zimmertemperatur als monoklines Al2(SO4)3 · 18 H2O aus. Ab einer Temperatur von 340 °C findet eine vollständige Dehydratisierung des Salzes statt und oberhalb von 770 °C zerfällt es in Aluminiumoxid und Schwefeltrioxid
Aluminiumsulfat bildet mit den Sulfaten einwertiger Metalle Doppelsalze gemäß folgender Formel (Alaune):
- {\displaystyle {\mbox{M}}^{I}{\mbox{Al}}({\mbox{S}}{\mbox{O}}_{4})_{2}\cdot 12,円{\mbox{H}}_{2}{\mbox{O}}}
Verwendung
Aluminiumsulfat findet folgende Verwendungen:
- Retentionsmittel und zur Leimung in der Papierherstellung[1]
- Flockungsmittel in der Trinkwasseraufbereitung[1]
- Beizmittel in der Färberei
- Saatgutbeize
- Bestandteil von Schaumlöschmitteln
- Isoliersalz (auf frischen Zement- oder Kalkuntergründen, gegen Wasser- und Nikotinflecken) in der Renovierung
- Inhaltsstoff von Pflanzenstärkungs- und schutzmitteln[6]
- Festigungsmittel bzw. Stabilisator in Lebensmitteln, in der EU als Lebensmittelzusatzstoff E 520 zugelassen.
- blutstillender Alaunstift (Rasierstift)
Unfälle
Bei einem Vorfall mit Aluminiumsulfat im Trinkwasser in Camelford in Cornwall in England trank im Juli 1988 eine Reihe von Menschen Trinkwasser mit größeren Konzentrationen an Aluminiumsulfat. Die zulässigen Grenzwerte waren um das 5000-fache überschritten. Nach dem Unfall klagten zahlreiche Anwohner unter anderem über Geschwüre, Hautausschlag und Gedächtnisprobleme. Ein Todesfall im Jahr 2006 hat eine Debatte über Spätfolgen des Unglücks intensiviert [7] . Die Untersuchungen der langfristigen Auswirkungen auf die Gesundheit nach diesem Vorfall sind noch immer nicht vollständig abgeschlossen, aber es wurden in Post-Mortem-Untersuchungen besonders stark erhöhte Aluminium-Konzentrationen in den Gehirnen der Opfer festgestellt und weitere Untersuchungen in Auftrag gegeben, um festzustellen, ob es einen Zusammenhang mit Zerebraler Amyloidangiopathie gibt.[8]
Einzelnachweise
- ↑ a b c d Elisabeth Schwab, in: Roempp Online - Version 3.5, 2009, Georg Thieme Verlag, Stuttgart. Referenzfehler: Ungültiges
<ref>
-Tag. Der Name „roempp" wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert. - ↑ Eintrag zu Aluminiumsulfat in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA (JavaScript erforderlich)Fehler bei Vorlage * Parametername unbekannt (Vorlage:GESTIS): "Datum".
- ↑ a b c d Datenblatt Aluminiumsulfat (wasserfrei) bei Alfa Aesar (Seite nicht mehr abrufbar).Fehler bei Vorlage * Parametername unbekannt (Vorlage:Alfa): "Datum"
- ↑ a b Datenblatt Aluminum sulfate bei Sigma-Aldrich (PDF).Fehler bei Vorlage * Parametername unbekannt (Vorlage:Sigma-Aldrich): "Datum"Vorlage:Sigma-Aldrich/Abruf nicht angegeben
- ↑ PAETEC Formelsammlung Ausgabe 2003, S. 116.
- ↑ Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit: Deklaration von Wirkstoffen, die als Beistoffe in Pflanzenschutzmitteln enthalten sind. (Stand: 1. Dezember 2009).
- ↑ Poisoned: The Camelford scandal. The Independent, 16. April 2006, abgerufen am 30. März 2011 (englisch).
- ↑ Nigel Hawkes: Alzheimers linked to aluminium pollution in tap water In: The Times, 20. April 2006. Abgerufen am 7. April 2010