Sternstunde ihres Lebens
Film | |
Titel | Sternstunde ihres Lebens |
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Produktionsland | Deutschland |
Originalsprache | Deutsch |
Erscheinungsjahr | 2014 |
Länge | 90 Minuten |
Altersfreigabe |
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Stab | |
Regie | Erica von Moeller |
Drehbuch | Ulla Ziemann |
Produktion | Juliane Thevissen |
Musik | Andreas Schilling |
Kamera | Sophie Maintigneux |
Schnitt | Renata Salazar Ivancan |
Besetzung | |
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Sternstunde ihres Lebens ist ein deutscher Fernsehfilm aus dem Jahr 2014. Die Erstausstrahlung war am 21. Mai 2014 im Ersten Deutschen Fernsehen. Regie bei dem Projekt von Juliane Thevissen führte Erica von Moeller. Das auf der Entstehungsgeschichte des Artikels 3 des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland im Parlamentarischen Rat beruhende Drehbuch schrieb Ulla Ziemann.
Handlung
Die von Iris Berben verkörperte SPD-Politikerin Elisabeth Selbert kämpft Ende 1948 / Anfang 1949 in Bonn mit der ideellen Unterstützung durch ihren zu Hause in Kassel gebliebenen Mann Adam Selbert für die Gleichberechtigung von Mann und Frau in der noch zu gründenden Bundesrepublik Deutschland. Dabei stößt sie auf erheblichen Widerstand seitens der Abgeordneten des Parlamentarischen Rats. Auch ihre beiden weiblichen Parlamentarierkolleginnen aus dem entgegengesetzten politischen Lager teilen nicht ihre kompromisslose Haltung in dieser Frage. Selberts Sekretärin Irma Lankwitz (gespielt von Anna Maria Mühe) ist ebenfalls skeptisch und kann auf Grund ihres sozialen Hintergrunds am Anfang nicht nachvollziehen, warum Selbert die fünf Worte „Männer und Frauen sind gleichberechtigt" unbedingt ins Grundgesetz bringen will. Im Verlauf der Handlung, nachdem ihre Affäre mit dem Abgeordneten Heinrich Bode scheitert, wandelt sich jedoch die anfangs naive und lebensfrohe Irma in eine junge Mitstreiterin an der Seite Selberts. Nach einer Abstimmungsniederlage im Parlamentarischen Rat startet Elisabeth Selbert eine landesweite Radiokampagne, in der sie ihre Zuhörerinnen um Zustimmung für den Grundgesetzartikel bittet, der den Frauen im Nachkriegsdeutschland endlich zur Selbstbestimmung über ihr eigenes Leben verhelfen soll. Die Menge an positiven Zuschriften in Folge der Kampagne ist so überwältigend, dass die meisten Parlamentarier, die eine Formulierung des Artikels 3 im Sinne von Selbert zuerst ablehnten, nun ebenfalls ihre Zustimmung für Selberts Antrag geben. Nach all den Monaten ihres entbehrungsreichen Engagements um Zustimmung im Parlamentarischen Rat kann Elisabeth Selbert damit die von ihr sogenannte „Sternstunde ihres Lebens" genießen. Der Film vermittelt einen lebendigen Eindruck vom Kampf der weithin wenig bekannten Politikerin Selbert , die der inzwischen selbstverständlich erscheinenden Sache der gesetzlich garantierten Gleichberechtigung von Mann und Frau einen großen Dienst erwiesen hat .
Der Film ist ab dem 23. Mai 2014 auch in einer DVD-Version auf dem Markt. [1]
Filmfehler
- Als Elisabeth Selbert am Beginn des Films das Gebäude des Parlamentarischen Rats betritt, wehen am Giebel über dem Eingang die Flaggen der deutschen Länder, darunter auch die Flagge von Baden-Württemberg, die es aber erst ein Jahr nach der Gründung des Bundeslandes 1952 gab.
- Die politische Wandkarte, vor der Irma Lankwitz ihren Schreibtisch stehen hat, zeigt ein vereinigten Baden-Württemberg und ein dem späteren Bundesgebiet bereits angegliedertes Saarland, entspricht also einem Zustand, der erst 1952 bzw. 1957 eingetreten ist.
- In der Schlussszene liest Konrad Adenauer das vom Parlamentarischen Rat verabschiedete Grundgesetz vor. Während Elisabeth Selbert im Bild zu sehen ist, liest Adenauer auch Art. 3 Abs. 2 Satz 2 GG vor: „Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin". Diese so genannte Gleichstellungsklausel ist jedoch erst im Jahre 1994 in das Grundgesetz eingefügt worden und war in der vom Parlamentarischen Rat verabschiedeten Fassung am 23. Mai 1949 nicht enthalten.
Weblinks
- Offizielle Seite der Produzenten zum Film
- Seite beim Ersten Deutschen Fernsehen
- Filmkritik der Frankfurter Rundschau
- Filmkritik des Spiegel
- Filmkritik des Focus
- Filmkritik des Stern