Beschleunigte Drachenvariante

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Die Beschleunigte Drachenvariante ist eine Variante der Sizilianischen Verteidigung, einer Eröffnung im Schachspiel. Sie ist in den ECO-Codes unter den Schlüsseln B34 bis B39 klassifiziert.

Die beschleunigte Drachenvariante entsteht nach den Zügen (siehe auch: Schachnotation):

1. e2-e4 c7-c5
2. Sg1-f3 Sb8-c6
3. d2-d4 c5xd4
4. Sf3xd4 g7-g6

Grundidee und Varianten

Die beschleunigte Drachenvariante unterscheidet sich von der klassischen Drachenvariante dadurch, dass Schwarz noch nicht d7-d6 gespielt hat. Dies kann insofern von Vorteil sein, als Schwarz sich durch ein direktes d7-d5 im Vergleich zu d7-d6-d5 ein Tempo erspart. Nach z.B. 5. Sb1-c3 Lf8-g7 6. Lc1-e3 Sg8-f6 7. Lf1-e2 0-0 8. 0-0 geht d7-d5 in einem Rutsch. Durch rechtzeitiges 8. Sd4-b3 kann Schwarz nur noch d7-d6 ziehen und die Partie landet in der klassischen Variante des Drachen.

Auch nach 7. f2-f3 0-0 8. Dd1-d2 geht d7-d5 in einem Rutsch. Beim Versuch, mittels 7. Lf1-c4 den Jugoslawischen Angriff der Drachenvariante zu erreichen, kann sich nach 7...0-0 8. Lc4-b3 durch 8. ... a7-a5 die Uogele-Variante ergeben. Jetzt sollte Weiß mit 9. f2-f3 den Bauern e4 zusätzlich decken, denn Schwarz droht, mit 9. ... a5-a4 10. Lb3xa4 Sf6xe4 11. Sc3xe4 Ta8xa4 einen Randbauern gegen den Zentrumsbauern zu tauschen und dadurch gutes Spiel zu erlangen.

Andererseits erhält Weiß die Möglichkeit, mit 5. c2-c4 (der Maróczy-Aufbau, benannt nach Géza Maróczy) fortzusetzen, da Sb1-c3 noch nicht gespielt wurde. Der Maróczy-Aufbau ist eine Art Igelstellung.

Im Maróczy-Aufbau konzentriert sich Weiß neben seiner Entwicklung zunächst auf die Verhinderung der Durchbrüche b5 und d5. Falls nicht frühes f7-f5 geschieht, gehören die weißen Türme auf c1 und d1. Vorher zieht Weiß Le3, Le2, 0-0 und Dd2.

Eine Hauptvariante ist 5. c2-c4 Lf8-g7 6. Lc1-e3 Sg8-f6 7. Sb1-c3 Sf6-g4 8. Dd1xg4 Sc6xd4 9. Dg4-d1 Sd4-e6 10. Ta1-c1. Durch Da5 muss 11. b2-b4 verhindert werden.

Um eine Stellung mit Springer gegen einen schlechten weißen, weißfeldrigen Läufer zu erhalten ist Schwarz zum Abtausch der schwarzfeldrigen Läufer wie im Aufbau 5. c2-c4 Lf8-g7 6. Lc1-e3 Sg8-f6 7. Sb1-c3 0-0 8. Lf1-e2 d7-d6 9. 0-0 Lc8-d7 10. Ta1-c1 Sc6xd4 11. Le3xd4 Ld7-c6 12. f2-f3 a7-a5 13. b2-b3 Sf6-d7 bereit.

In Bisguier – Fischer, New York 1956 entstand die Beschleunigte Drachenvariante aus dem Vierbauernangriff der Königsindischen Verteidigung.

Die Nebenvariante 5. c2-c4 Lf8-g7 6. Sd4-c2 will dem beengter stehenden Schwarzen erleichternden Figurentausch verweigern. Dabei ist Weiß nach weiterem d7-d6 7. Lf1-e2 Sg8-f6 8. Sb1-c3 0-0 9. 0-0 Sf6-d7 10. Lc1-d2 Sd7-c5 11. b2-b4 zum Bauernopfer 11. ... Lg7xc3 12. Ld2xc3 Sc5xe4 13.Lc3-b2 bereit.

Die Gurgenidse-Variante entsteht nach 5. c2-c4 Sg8-f6 6. Sb1-c3 Sc6xd4 7. Dd1xd4 d7-d6.

Literatur

  • John W. Donaldson, Jeremy Silman: Accelerated Dragons. Everyman Chess, 1998. ISBN 1857442083
  • Carsten Hansen, Peter Heine Nielsen: Sicilian Accelerated Dragon. Sterling Pub., 2006. ISBN 9780713489477
  • Andrew Greet: Starting Out: The Accelerated Dragon. Everyman Chess, 2008. ISBN 978-1857445305
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