Jūrmala
Jūrmala | |
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Wappen von Jūrmala |
Jūrmala (dt: Rigastrand) ist ein Badeort am Rigaischen Meerbusen der Ostsee in Lettland mit 55.603 Einwohnern (Stand 1. Januar 2005).
Geographie
In Jūrmala mündet die Lielupe ins Meer, 10 km südöstlich befindet sich die lettische Hauptstadt Riga.
Jūrmala erstreckt sich über etwa 40 km nordwestlich von Riga entlang der Küstenlinie und setzt sich von West nach Ost aus den Teilorten Ķemeri, Jaunķemeri, Sloka, Kauguri, Vaivari, Asari, Melluži, Pumpuri, Jaundubulti, Dubulti, Majori, Dzintari, Bulduri, Lielupe und Priedaine zusammen. Der Ortsteil Bulduri hieß früher Bilderlingshof und war vor 1914 der bevorzugte Sitz der deutsch-baltischen Intelligenz, des Geld- und Blutadels. Ein Teil zwischen Dzintari und Bulduri wurde eine Zeit lang Edinburgh genannt, zu Ehren der Eheschließung zwischen Maria Alexandrowna Romanowa und dem britischen Prinzen Alfred im Jahre 1874.
In Jūrmala befinden sich Freizeiteinrichtungen, eine Promenade und Gastronomie. Der Ort hat einen langen weißen Strand. Dieser erstreckt sich nach Osten auf Riga zu 10 km, während man westwärts unterbrechungslos mehr als 20 km vorfindet.
Jūrmala ist ein Kurort, der nur nach Entrichtung einer Straßenbenutzungsgebühr, einer Art Kurtaxe, von Gästen befahren werden darf, er gilt als bevorzugte Wohnlage. Sehenswert sind die Villen in Holzbauweise aus der Zeit der Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert, die im Jugendstil errichtet wurden. In Jūrmala befinden sich schwefelhaltige Heilquellen.
Im Jahr 2005 wurden mehrere Hotels restauriert und neugebaut.
In Jūrmala findet jährlich der Musikwettbewerb „Jaunais vilnis" („Neue Welle", russisch Новая волна) statt. An diesem Wettbewerb nehmen junge, unbekannte Musiker aus Gebieten der ehemaligen Sowjetunion teil.
Geschichte
1783 wurde das Gebiet um Schlock (Sloka) vom Herzogtum Kurland abgeteilt und vom russischen Imperium übernommen. Schlock erhielt 1878 Stadtrechte. 1896 entstand eine Papierfabrik. In dieser Zeit war der Strand durch seine Nähe zu Riga ein beliebtes Naherholungsgebiet. Verschiedene Strandorte wurden 1920 zur Stadt "Rīgas Jūrmalas" (Strand von Riga) zusammengefasst. 1959 entstand die selbstständige Stadt Jūrmala durch Eingemeindung von Sloka und Ķemeri.
Söhne und Töchter der Stadt
- Alexander Jurjewitsch Kaleri (* 1956), russischer Kosmonaut mit Einsätzen auf der Mir und der Internationalen Raumstation
- Artis Pabriks (* 1966), lettischer Politologe und Politiker, Gründungsmitglied der Tautas Partija (Volkspartei), sowie von 2004 bis 2007 lettischer Außenminister im Kabinett Kalvītis
- Arvīds Reķis (* 1979), Eishockeyspieler
- Vestards Šimkus (* 1984), Pianist
- Joanna Trumbiks (* 1990), Hockeyspielerin
Literatur
- Olga Kurilo: Cranz – Zoppot – Rigascher Strand. Ostseebäder im 19. und 20. Jahrhundert. Berlin 2011.
- Christoph Schutte: Rezension: Seebäder an der Ostsee im 19. und 20. Jahrhundert. In: Sehepunkte 12 (2012), Nr. 1 vom 15. Januar 2012.
- Astrīda Iltnere (Red.): Latvijas Pagasti, Enciklopēdija. Preses Nams, Riga 2002, ISBN 9984-00-436-8.
Weblinks
- jurmala.lv Offizielle Seite der Stadt (lett./engl./russ.)
- Bilder aus Jurmala