CryptoParty
Eine CryptoParty bezeichnet ein Zusammenkommen von Menschen, mit dem Ziel grundlegende Verschlüsselungs- und Verschleierungstechniken, zum Beispiel Tor, Keysigning-Parties, Festplattenverschlüsselung, PGP und OTR der breiten Masse näher zu bringen. CryptoParties sind öffentlich und unkommerziell.[1]
Als Nachfolger der Cypherpunks wurde das Konzept im späten August 2012 in einer Twitter-Konversation zwischen einer australischen Datenschutz-Aktivistin (mit dem Pseudonym Asher Wolf) und Computersicherheitsexperten erdacht, nachdem das Cybercrime Legislation Amendment Bill 2011[2] das australische Parlament passierte[3] und der Vorschlag eines Zweijährigen Vorratsdatenspeicherungsgesetzes[4] gemacht wurde. Die DIY-Bewegung wurde sofort viral[5] , mit einem Dutzend autonom organisierten CryptoParties in Australien, Deutschland, der USA und Großbritannien.[6] Bald wurden viele mehr in Chile, den Niederlanden, Hawaii, Asien, etc. abgehalten. Die Tor-Benutzung in Australien erreichte einen Höhepunkt[7] und die CryptoParty in London mit 130 Anwesenden musste vom London Hackspace zum Google Campus verlagert werden.[8] Weltweit wurden über 100 CryptoParties abgehalten, manche regelmäßig.
CryptoParty erfuhr frühe Unterstützung durch die Electronic Frontier Foundation, (mindestens Teilen von) AnonyOps [9] , dem NSA-Whistleblower Thomas Drake, Wikileaks Hauptredakteurin Heather Marsh und Wired-Reporter Quinn Norton. Eric Hughes, der ungefähr 2 Jahrzehnte zuvor A Cypherpunk's Manifesto[10] schrieb, hielt die Eröffnungsrede Putting the Personal Back in Personal Computers auf der Amsterdamer CryptoParty am 27.9.2012[11] . Marcin de Kaminski, Gründungsmitglied von The Pirate Bay und des Hacker-Kollektivs Telecomix, hält CryptoParty für das "wichtigste zivilgesellschaftliche Projekt" heute, und Cory Doctorow charakterisierte eine CryptoParty als "Wie eine Tupperware-Party zum Kryptographie lernen."[12] [13]
Der erste Entwurf des 442-seitigen CryptoParty Handbooks (in gebundener Form erhältlich) wurde mit dem Book Sprint-Verfahren in nur 3 Tagen geschrieben und am 10. April 2012 unter der CC-BY-SA-3.0-Lizenz veröffentlicht. Es wird ständig verbessert.[14]
Spam-Attacken und Außerbetriebsetzung
Im April und Mai 2013 wurde die Hauptwikiseite der Bewegung, cryptoparty.org, von einer Serie von Spam-Attacken getroffen. Dies hatte die Außerbetriebsetzung der Seite zur Folge. Da das Wiki es erlaubte, via Anonymisierungsdiensten zu editieren, gestaltete sich der Schutz vor Spam-Attacken schwierig. Inzwischen ist die Webseite unter cryptoparty.informatick.net erreichbar.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ cryptoparty.informatick.net (englisch)
- ↑ Cybercrime Legislation Amendment Bill 2011 (englisch)
- ↑ Australien: Senat beschließt Cybercrime-Gesetz
- ↑ Regierung fordert Vorratsdatenspeicherung
- ↑ Ain't no party like a cryptoparty: privacy goes viral (Video, englisch)
- ↑ Cryptoparty goes viral (englisch)
- ↑ Tor Metrics Portal: Users
- ↑ A new generation of CypherPunks ? CryptoParty London Sat 29 Sept @ Google Campus (englisch)
- ↑ Message from AnonyOps
- ↑ A Cypherpunk's Manifesto (englisch)
- ↑ Twitter / DrWhax: I might as well reveal the
- ↑ Cryptoparty-Bewegung: Verschlüsseln, verschleiern, verstecken
- ↑ CryptoParty: like a Tupperware party for learning crypto (englisch)
- ↑ CryptoParty Handbook – be vigilant!