Königsplatz (München)
Der Königsplatz ist ein städtischer Platz in München. Der Platz im Stil des europäischen Klassizismus liegt nordwestlich des Münchner Zentrums in der Maxvorstadt.
Er wurde unter dem hellenophilen Ludwig I., König von Bayern angelegt. Er sollte keinen bestimmten Sachzweck erfüllen oder der Herrschaftsinszenierung dienen, sondern einzig der Antike mit ihrer Ästhetik und ihren Idealen nacheifern. Auf der Nordseite wird dieser Platz von der von Leo von Klenze erbauten Glyptothek begrenzt, die Werken der antiken Plastik eine Heimat gibt. An der Westseite befindet sich die Toranlage der Propyläen. Schräg gegenüber in der Luisenstraße liegt das Lenbachhaus mit seiner berühmten Sammlung der Künstlergruppe "Blauer Reiter" des Expressionisten Wassily Kandinsky und ihm Nahestehender (z.B. Gabriele Münter, Franz Marc).
Südlich schließt das Gebäude der Staatlichen Antikensammlung den Platz ab, das griechische und etruskische Kunst beherbergt. Nordöstlich ist in einem Monumentalbau der Nazis ("Führerbau"), in dem 1938 das Münchner Abkommen unterzeichnet wurde, die Hochschule für Musik und Theater München untergebracht.
Daneben befindet sich ein ehemaliges Parteigebäude der NSDAP, heute die Staatliche Graphische Sammlung. Beide wurden von Paul Ludwig Troost entworfen. Nach Südosten, entlang der Meiserstraße, schließen sich weitere ehemahlige Parteibauten an.
Im Dritten Reich wurde der Königsplatz in Königlicher Platz umbenannt und als Aufmarschplatz für Paraden der Nazis genutzt. Der Platz bekam von den Münchner Bürgern wegen der massiven Umgestaltung den Spitznamen "Plattensee". Die massiven 1 m2 großen Granitplatten wurden 1987 und 1988 entfernt und durch Rasenflächen ersetzt. Von den "Ehrentempeln" der Nazis im Osten existieren nur noch die überwachsenen Fundamente, sie wurden kurz nach 1945 von den Amerikanern gesprengt.
Wesentlich für die Wirkung der Bauwerke und ihr Zusammenspiel ist die Neigung des Platzes. Er fällt von den Gebäuden über die Rasenflächen zur zentralen Straße leicht ab. Diese geringe Neigung genügt, um den Eindruck von antiken Tempelanlagen, die stets auf Anhöhen und Hügeln errichtet wurden, zu erzeugen. Dies wird besonders deutlich, wenn zum Vergleich Bilder aus den Jahren vor 1987 herangezogen werden. Die Platten aus dem dritten Reich waren vollkommen eben verlegt worden und die Gebäude wirkten sehr deplatziert. Dies lag jedoch in der Absicht der nationalsozialistischen Städtebauer. Die historischen Bauwerke sollten den Platz nicht mehr dominieren, sondern den Neubauten gleich- oder untergeordnet erscheinen.