Mumia Abu-Jamal
Mumia Abu-Jamal (geb. Wesley Cook 24. April, 1954) ist ein US-amerikanischer Journalist und schwarzer Politaktivist. 1982 wurde er wegen Mordes an einem Polizisten zum Tode verurteilt.
Vor seiner Verurteilung war Abu-Jamal Journalist in Philadelphia, USA. Er begann seine Karriere im Alter von 14 als "lieutenant minister of information" in der Philadelphia Black Panther Party. Desweiteren war er Unterstützer der Naturbewegung MOVE und Vorsitzender der Philadelphia Association of Black Journalists.
Am 9. Dezember 1981 hielt der weiße Polizist Daniel Faulkner Abu-Jamals Bruder William Cook an, nachdem er ohne Licht falsch duch eine Einbahnstraße gefahren war. Abu-Jamal, damals Taxi-Fahrer kam zur Szene hinzu. In einer darauffolgenden Auseinandersetzung wurde Faulkner mit zwei Schüssen ins Gesicht und in den Rücken erschossen, Abu-Jamal verletzt. Abu-Jamal wurde kurz darauf mit einer auf ihn registrierten Pistole verhaftet.
Am 3. Juli 1982 wurde Abu-Jamal des Mordes an Daniel Faulkner für schuldig befunden und zum Tode verurteilt.
Mumia Abu-Jamal vor der Hinrichtung zu bewahren wurde zu einem Anliegen der verschiedensten Gruppen innerhalb der Linken, in der schwarzen Bürgerrechtsbewegung, der Antiglobalisierungsbewegung und unter Gegnern der Todesstrafe.
Die Familie Faulkners und die Fraternal Order of Police sind von der Schuld Abu-Jamals überzeugt. Im August 1999 rief die FOP auf ihrem zweijährlich stattfindenden Treffen zu einem Boykott gegen alle Personen und Organisationen, die die Freilassung Abu-Jamals forderten, auf.
Selbst unter denen, die von der Schuld Abu-Jamals überzeugt sind, sind viele der Meinung, dass ihm kein faires Verfahren zugestanden wurde. Human Rights Watch äußerte ernsthafte Bedenken über die Fairness des Verfahrens, insbesondere die starke Bezugnahme auf seine politische Arbeit. Amnesty International spricht, ohne über die (Un-)Schuld Abu-Jamals eine Aussage treffen zu wollen, auf ihrer Website von einer Verletzung minimaler internationaler Standards im Bezug auf faire Verfahren und den Umgang mit der Todesstrafe.
Trotz seiner Inhaftierung hat Abu-Jamal seine politische Arbeit fortgesetzt. Er veröffentlichte das Buch Live from Death Row über das Leben im Gefängnis und liefert Kommentare für linke Radiosendungen.
Im Oktober 2003 wurde Mumia Abu-Jamal zum Ehrenbürger von Paris ernannt. Der sozialistische Bürgermeister Bertrand Delanoë erklärte in einer Pressemitteilung, dass die Auszeichnung als Erinnerung an den Kampf gegen die Todesstrafe gedacht sei, die in Frankreich 1981 abgeschafft wurde.
Weblinks
Deutsch:
Englisch:
- http://www.danielfaulkner.com
- http://www.grandlodgefop.org/faulkner/projamal.html Der Fraternal Order of Police nach zu boykottierende Unterstützer von Mumia Abu-Jamal
- http://www.amnestyusa.org/abolish/reports/mumia/ Amnesty International über den Fall Abu-Jamal
- Mumia Abu-Jamal: Live from Death Row, HarperTrade, 1996, ISBN 0380727668