Handball-Bundesliga

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Dieser Artikel beschreibt die Handball-Bundesliga der Männer in Deutschland. Für gleichnamige Frauen-Liga siehe Handball-Bundesliga (Frauen).
Handball-Bundesliga
Voller Name DKB Handball-Bundesliga
Aktuelle Saison 2012/13
Sportart Handball
Abkürzung HBL
Verband Deutscher Handballbund
(Organisiert von Handball-Bundesliga GmbH)
Ligagründung 1966
Mannschaften 18
Land/Länder Deutschland Deutschland
Titelträger THW Kiel
Rekordmeister THW Kiel (17)
Rekordspieler Jan Holpert (618)
TV-Partner Sport1

Die Handball-Bundesliga der Männer (vollständiger Name nach dem Hauptsponsor DKB Handball-Bundesliga) ist seit 1966 die höchste Spielklasse im deutschen Handball. In der Bundesliga werden im Ligasystem, bei dem jeder Verein in Hin- und Rückspielen gegen jeden anderen Verein antritt, der Deutsche Handballmeister sowie die Teilnehmer der Europapokalwettbewerbe ausgespielt.

Erfolgreichster Verein der Bundesliga ist der THW Kiel, gefolgt vom VfL Gummersbach.

Präsident des Ligaverbandes der Handball-Bundesliga ist Reiner Witte. (Stand 2012)

In den fünf Sommerspielzeiten von 1967 bis 1971 existierte zudem eine vom Deutschen Handballbund (DHB) ausgerichtete Feldhandball-Bundesliga.

Modus und Ausrichtung

Auf- und Abstiegsmodus

Seit 2011/12

Seit der Saison 2011/12 steigen die letzten drei Vereine der Abschlusstabelle direkt in die 2. Bundesliga ab und die ersten drei Vereine der 2. Bundesliga steigen direkt in die 1. Bundesliga auf.

Bis 2010/11

Die beiden Erstplatzierten der 2. Handball-Bundesliga stiegen zum Saisonwechsel in die 1. Handball-Bundesliga auf. Die Zweitplatzierten spielten in Play-Off-Spielen gegeneinander – der Sieger wiederum spielte gegen den Drittletzten der 1. Bundesliga. Die beiden Letztplatzierten der 1. Bundesliga stiegen direkt in die 2. Bundesliga ab.

Unterbau

1981 wurde die 2. Bundesliga eingeführt, die seitdem in zwei Staffeln (Nord und Süd) ausgetragen wurde, in den Jahren 1991–1993 in drei Staffeln: Nord, Mitte, Süd. Darunter folgten als dritte Ligen je eine Regionalliga der fünf Regionalverbände, diese waren wiederum von insgesamt 16 Oberligen unterbaut. Die Struktur wies also in den obersten vier Spielklassen insgesamt 24 Ligen auf (1-2-5-16) (zum Vergleich: Im Fußball bilden 18 Ligen die obersten fünf Spielklassen (1-1-1-3-12)).

Zur Saison 2010/11 wurde eine umfassende Ligareform durchgeführt, durch die der Unterbau gestrafft wurde auf eine Struktur mit einer eingleisigen zweiten Liga mit 20 Teams (ab der Saison 2011/12), nur noch vier dritten Ligen und zwölf viertklassigen Oberligen.

Geschichte

Logo der Handball-Bundesliga bis 2007
Handball-Bundesliga (Deutschland)
Handball-Bundesliga (Deutschland)
THW Kiel
SG Flensburg-Handewitt
Füchse Berlin
HSV Hamburg
Rhein-Neckar Löwen
SC Magdeburg
TBV Lemgo
Frisch Auf Göppingen
TuS N.-Lübbecke
MT Melsungen
VfL Gummersbach
TV Großwallstadt
TSV Hannover-Burgdorf
HBW Balingen-Weilstetten
HSG Wetzlar
GWD Minden
TUSEM Essen
TV 1893 Neuhausen
Mannschaften der 1. Handball-Bundesliga in der Saison 2012/2013

Die Liga wurde 1966 als höchste Spielklasse eingeführt. In den ersten elf Jahren wurde die Bundesliga in zwei Staffeln (Nord und Süd) gespielt und der Deutsche Meister zunächst in Endspielen der beiden Staffelsieger (bis 1969), anschließend im Play Off, an dem die beiden Erstplatzierten jeder Staffel teilnahmen, ermittelt.

Einziger Verein, der alle bisherigen 45 Spielzeiten in der Bundesliga spielte, ist der VfL Gummersbach.

1977 wurde die eingleisige Handball-Bundesliga eingeführt. Dabei haben nur drei Vereine alle bisherigen 31 Spielzeiten absolviert: Der THW Kiel, der TV Großwallstadt und der VfL Gummersbach. Diese drei Vereine teilen sich auch vierundzwanzig der seither vergeben Meistertitel. Erfolgreichster Verein in dieser Zeit war der THW Kiel, der dreizehn seiner sechzehn Meisterschaften in der eingleisigen Bundesliga holte, die letzte im Jahre 2012. Großwallstadt gewann sechsmal den Titel (darunter die ersten vier Spielzeiten in Folge und zuletzt 1990), Gummersbach errang fünf seiner insgesamt zwölf Meistertitel in dieser Zeit, den letzten 1991. Dieser Titelgewinn markiert gleichzeitig das Ende einer Ära, denn von 1978 bis zur Saison 1990/91 gelang es mit Gummersbach, Großwallstadt und TuSEM Essen nur drei Mannschaften, den Meistertitel in der eingleisigen Bundesliga zu gewinnen. Seither jedoch gelang es keinem dieser drei bis dahin dominanten Vereine mehr, Meister oder Vizemeister zu werden.

Nach einer „Übergangsphase", in der 1992 und 1993 die SG Wallau/Massenheim den Titel holte, begann mit der Saison 1993/94 die Dominanz des Quartetts aus THW Kiel, SG Flensburg-Handewitt, TBV Lemgo und SC Magdeburg. In den zwölf aufeinander folgenden Spielzeiten von 1994/95 bis 2005/06 standen am Saisonende immer mindestens drei dieser vier Mannschaften auf den ersten vier Plätzen, viermal sogar alle vier. Die Meistertitel nach 1993 verteilen sich ebenfalls ausschließlich auf diese vier Vereine, wobei Kiel elfmal den Titel gewann, Lemgo zweimal (1997 und 2003), Magdeburg (2001) und Flensburg (2004) je einmal.

Insgesamt spielten bisher 88 verschiedene Vereine und Spielgemeinschaften in der Bundesliga, davon 70 in der eingleisigen Zeit. Von den Vereinen, die seit über 10 Jahren in der Bundesliga spielen, sind die HSG Wetzlar (seit 1998), der SC Magdeburg (seit 1991), der TV Großwallstadt (seit 1973) und der VfL Gummersbach (seit 1966) noch nie aus der Bundesliga abgestiegen. Der SC Magdeburg spielte seit 1956 bis zum Ende 1991 in der DDR-Oberliga, also nunmehr seit 52 Jahren ununterbrochen in seiner jeweils höchsten Spielklasse.

In der Saison 1991/92 spielte die Handball-Bundesliga wegen der Wiedervereinigung in zwei Staffeln. Von 1990 bis 1992 wurden ferner Play-Off-Spiele um die Meisterschaft ausgetragen.

Aktuelles

Hauptartikel: Handball-Bundesliga 2012/13

Namenssponsoring

Am 21. August 2007 wurde mit dem Automobilhersteller Toyota erstmals ein Namenssponsor für die 1. Bundesliga präsentiert. Ab der Saison 2007/2008 hieß die Handballbundesliga nun offiziell „Toyota Handball-Bundesliga".[1] Ab der Saison 2012/2013 tritt die Deutsche Kreditbank als Namenssponsor auf, die Liga heißt ab dieser Saison DKB Handball-Bundesliga[2] .

Statistiken

Deutsche Meister seit 1950

Hauptartikel: Deutsche Handballmeister

Der Berliner SV 1892 und der RSV Mülheim wurden in den Jahren 1948 und 1949, vor der Gründung des Deutschen Handballbundes, deutscher Meister. Diese Meisterschaften sind vom DHB nicht anerkannt.

Saisonüberblick seit Einführung der Bundesliga

Saison Meister Meistertrainer Pokalsieger Torjäger Zuschauerschnitt
1966/67 VfL Gummersbach Horst Dreischang (1) nicht ausgetragen Schmidt (91) 1.140
1967/68 SG Leutershausen Bernhard Kuchenbecker (1) nicht ausgetragen Schmidt (94) 1.210
1968/69 VfL Gummersbach Horst Dreischang (2) nicht ausgetragen Schmidt (107) 1.290
1969/70 Frisch Auf Göppingen Bernhard Kempa (1) nicht ausgetragen Schmidt (94) 1.170
1970/71 Grün-Weiß Dankersen Friedrich Spannuth (1) nicht ausgetragen Schmidt (89) 2.060
1971/72 Frisch Auf Göppingen Edmund Meister (1) nicht ausgetragen Karrer (96) 2.090
1972/73 VfL Gummersbach Djordje Vucinić (1) nicht ausgetragen
1973/74 VfL Gummersbach Heiner Frohwein (1) nicht ausgetragen
1974/75 VfL Gummersbach Victor Chita (1) Grün-Weiß Dankersen
1975/76 VfL Gummersbach Rolf Jaeger (1) Grün-Weiß Dankersen
1976/77 Grün-Weiß Dankersen Vitomir Arsenijević (1) VfL Gummersbach
1977/78 TV Großwallstadt Klaus Zöll (1) VfL Gummersbach Lavrnić (173/98) 2.039
1978/79 TV Großwallstadt Klaus Zöll (2) Grün-Weiß Dankersen Ehret (152/53) 2.039
1979/80 TV Großwallstadt Rüdiger Schmacke (1) TV Großwallstadt Timko (178/97) 2.230
1980/81 TV Großwallstadt Klaus Zöll (3) TuS Nettelstedt Ehret (173/68) 2.032
1981/82 VfL Gummersbach Petre Ivănescu (1) VfL Gummersbach Wunderlich (214/91) 2.087
1982/83 VfL Gummersbach Petre Ivănescu (2) VfL Gummersbach Wunderlich (182/60) 2.298
1983/84 TV Großwallstadt Karl-Heinz Bergsträßer (1) TV Großwallstadt Miljak (188/61) 2.300
1984/85 VfL Gummersbach Klaus Brand (1) VfL Gummersbach Sveinsson (191/81) 2.258
1985/86 TUSEM Essen Petre Ivănescu (3) MTSV Schwabing Klempel (233/59) 2.383
1986/87 TUSEM Essen Jóhann Ingi Gunnarsson (1) TV Großwallstadt Klempel (239/77) 2.365
1987/88 VfL Gummersbach Heiner Brand (1) TUSEM Essen Klempel (198/86) 2.331
1988/89 TUSEM Essen Hans-Dieter Schmitz (1) TV Großwallstadt Tłuczyński (172/72) 2.400
1989/90 TV Großwallstadt Peter Meisinger (1) TSV Milbertshofen Dörhöfer (178/78) 2.500
1990/91 VfL Gummersbach Heiner Brand (2) TUSEM Essen Fraatz (207/57) 2.550
1991/92 Datei:SG Wallaum-Masssenheim.jpg SG Wallau/Massenheim Velimir Kljaić (1) TUSEM Essen Fraatz (212/79) 1.922
1992/93 Datei:SG Wallaum-Masssenheim.jpg SG Wallau/Massenheim Heiner Brand (3) Datei:SG Wallaum-Masssenheim.jpg SG Wallau/Massenheim Dörhöfer (212/82) 2.323
1993/94 THW Kiel Zvonimir Serdarušić (1) Datei:SG Wallaum-Masssenheim.jpg SG Wallau/Massenheim Gerfen (224/79) 2.225
1994/95 THW Kiel Zvonimir Serdarušić (2) TBV Lemgo Kordowiecki (199/88) 2.377
1995/96 THW Kiel Zvonimir Serdarušić (3) SC Magdeburg Schwalb (230/102) 2.507
1996/97 TBV Lemgo Juri Schewzow (1) TBV Lemgo Yoon (209/41) 2.718
1997/98 THW Kiel Zvonimir Serdarušić (4) THW Kiel Stoecklin (207/52), Yoon (207/53) 3.069
1998/99 THW Kiel Zvonimir Serdarušić (5) THW Kiel Yoon (228/27) 2.983
1999/00 THW Kiel Zvonimir Serdarušić (6) THW Kiel Yoon (256/26) 2.748
2000/01 SC Magdeburg Alfreð Gíslason (1) VfL Bad Schwartau Yoon (324/76) 2.542
2001/02 THW Kiel Zvonimir Serdarušić (7) TBV Lemgo Yoon (263/59) 3.305
2002/03 TBV Lemgo Volker Mudrow (1) SG Flensburg-Handewitt Christiansen (289/121) 3.651
2003/04 SG Flensburg-Handewitt Kent-Harry Andersson (1) SG Flensburg-Handewitt Yoon (261/85) 3.921
2004/05 THW Kiel Zvonimir Serdarušić (8) SG Flensburg-Handewitt Christiansen (258/100) 4.141
2005/06 THW Kiel Zvonimir Serdarušić (9) HSV Hamburg Sigurðsson (264/69) 4.575
2006/07 THW Kiel Zvonimir Serdarušić (10) THW Kiel Yoon (209/80) 4.585
2007/08 THW Kiel Zvonimir Serdarušić (11) THW Kiel Wilczynski (237/128) 4.863
2008/09 THW Kiel Alfreð Gíslason (2) THW Kiel Karipidis (282/116) 4.802
2009/10 THW Kiel Alfreð Gíslason (3) HSV Hamburg Lindberg (251/132) 4.718
2010/11 HSV Hamburg Martin Schwalb (1) THW Kiel Eggert (248/132) 4.694
2011/12 THW Kiel Alfreð Gíslason (4) THW Kiel Gensheimer (247/84) 4.541
2012/13 3.854

Soziales Engagement

Das soziale Engagement im Handball wird durch die Aktionen „HANDBALL HILFT!" für die Deutsche Krebshilfe deutlich. Nach Angaben der Organisation kamen im Jahr 2008/2009 über 30.000 Euro Spenden aus führenden Handballvereine zusammen. Hinzu solidarisierten sich auch mittlere und kleine Vereine in den Bundesländern durch Charity-Aktionen. Die Benefizaktion 2010 unterstützen 17 Erstligisten und 19 Zweitligisten sowie alle Frauenbundesligisten, erklärte die Ärztin Dr. Eva M. Kalbheim von der Deutschen Krebshilfe. Auch Partner des Sports und von Eurosport, die Europäische Handballföderation (EHF), Rehband sowie Kempa engagieren sich im Kampf gegen den Krebs.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Martina Hübschen: Toyota wird Namenssponsor der Handball-Bundesliga. Vize-Präsident Markus Schrick: "Langfristige Kooperation ist geplant". news aktuell GmbH, 21. August 2007, abgerufen am 6. Juni 2012. 
  2. Handball-Bundesliga GmbH (Hrsg.): DEUTSCHE KREDITBANK AG wird Namenssponsor der HBL. 5. Juni 2012, abgerufen am 6. Juni 2012.