Erdfunkstelle
Eine Erdfunkstelle (kurz: ErdFuSt; englisch earth station) ist gemäß Definition der Internationalen Fernmeldeunion [1] eine Funkstelle, die sich entweder auf der Erdoberfläche oder innerhalb des größten Teils der Erdatmosphäre befindet und die dazu bestimmt ist,
- mit einer oder mehreren Weltraumfunkstellen oder
- mit einer oder mehreren Funkstellen der gleichen Art über einen oder mehrere reflektierende Satelliten oder andere Weltraumkörper
Funkverkehr abzuwickeln.
Üblicherweise verfügen Erdfunkstellen über Parabolantennen für den Empfang von Funkwellen bzw. die (Funk-)Ausstrahlung von Funkwellen über Satelliten-Speiseverbindungen (engl. feeder links) in definierten Funkfrequenzbereichen, die dem betreffenden Funkdienst zugewiesen sind und in denen der Erdfunkstelle mindestens eine Funkfrequenz durch die zuständige Frequenzverwaltung zugeteilt wurde. Diese Antennen haben große Antennengewinne, sind im Azimutwinkel und Elevationswinkel frei bewegbar, werden exakt auf einen geostationären Satelliten ausgerichtet, können aber auch der Erdumlaufbahn umlaufender Satelliten folgen.
Bekannte Erdfunkstellen
Deutschland:
- Erdfunkstelle Fuchsstadt in Unterfranken
- Erdfunkstelle Neu Golm, Bad Saarow, Brandenburg
- Erdfunkstelle Raisting am Ammersee, Bayern
- Erdfunkstelle Usingen, Hochtaunus, Hessen
Österreich:
Schweiz:
- Die von der Swisscom betriebenen Erdfunkstellen in Leuk, Zürich, Basel und Genf wurden 2001 aufgegeben bzw. (Leuk) verkauft.[2]
Verwandte Themen
- Radioteleskope ähneln den Parabolspiegeln der Erdfunkstelle, dienen jedoch als reine Empfänger (bei Radarastronomie auch Sender) der Beobachtung verschiedener Objekte im All.
- Satellitenstationen dienen der geodätischen Beobachtung von künstlichen Erdsatelliten.
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ VO Funk, Ausgabe 2012, Artikel 1.63
- ↑ Swisscom steigt aus Satellitenkommunikation aus