Horsegirl

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Dieser Artikel beschreibt die Band. Zu dem Film mit demselben Namen siehe Horse Girl.
Horsegirl
Horsegirl (2022)

Horsegirl (2022)

Allgemeine Informationen
Herkunft Chicago, Vereinigte Staaten
Genre(s) Shoegazing, Post-Punk, Noise-Rock
Aktive Jahre
Auflösung
Website horsegirlmusic.com
Gründungsmitglieder
Gitarre, Gesang
Penelope Lowenstein
Gitarre, Gesang
Nora Cheng
Schlagzeug
Gigi Reece

Horsegirl ist eine US-amerikanische Rockband, bestehend aus Penelope Lowenstein, Nora Cheng und Gigi Reece.

Geschichte

Von den Gitarristinnen und Sängerinnen Penelope Lowenstein und Nora Cheng sowie der Schlagzeugerin Gigi Reece (Erstere eine Oberstufenschülerin, die beiden Letzteren Collegeschülerinnen) in Chicago gegründet coverte die Band zunächst Lieder von Sonic Youth.[1] [2] Zu den gemeinsamen Vorbildern der Mitglieder der Gruppe zählen außerdem Yo La Tengo und Pavement.[2]

2019 veröffentlichte die Formation mit Forecast ihre erste Single. Billy erschien 2021 als erste Veröffentlichung wie das 2022 veröffentlichte Debütalbum Versions of Modern Performance über Matador Records. Aufgenommen wurde das Album in den Chicagoer Electrical Audio Studios unter der Leitung von John Agnello, der u. a. auch schon Sonic Youth und Dinosaur Jr. produziert hatte. Es wurde unter anderem in der Musikzeitschrift Rolling Stone besprochen.[2] Gunther Reinhardt hielt es für sensationell und vergab 5 von 10 Sternen. Es poltere, brumme und pfeife, als ob Sonic Youth zurück seien. Die Band fülle das Album „so cool mit Feedbackgitarren und störrischen Song-Ungetümen, mit No Wave, Post-Punk und Noise-Rock, als würden sie das schon seit Ewigkeiten machen".

In der Überschrift ihrer Rezension des Debüts für den Musikexpress (4,5 von 6 Sternen) meinte Julia Lorenz, Horsegirl spielten „Postpunk mit verebbender Kraft und Träumen im Kopf". Zu viel Schönklang solle man nicht erwarten. Anti-Glory sei einer der besten Songs auf dem Album. Er halte, was er verspreche. Die Gitarren seien „auf seltsam gestimmt wie bei Slowdive oder My Bloody Valentine, im Hintergrund ein undurchdringliches Rauschen und Dröhnen." Und dann seien da „plötzlich Stücke wie Beautiful Song, in denen sich die süßen ‚Ba-ba-baaaas' der drei wie ein zarter Silberstreif am Horizont" anhörten. Horsegirl klängen „mal wie Broadcast als Grunge-Band, mal wie The Raincoats mit mehr Disziplin (und weniger Bewegungsdrang) – immer aber nach genau der richtigen Art glamourös müder glory [sic]."

David Browne vergab die Höchstwertung von vier Sternen und besprach das Debüt für den amerikanischen Rolling Stone. Versions of Modern Performance schließe an Billy an. Alles, was eine Indie-Checkliste verlange, sei vorhanden: Kratzende Plektren, gutturale Basslinien mit hinauf- und herabstürzenden kontrapunktischen Melodien, Stimmen, die elliptische Texte sängen und Tom Verlaine und Patti Smiths Debütalbum erwähnten, die Stimmung eines überfüllten Kellerclubs von ca. 1993.

Horsegirl wollten aber kein altes Genre reanimieren, sie nähmen das Ganze einfach ernst. Das Album belebe nicht einfach nur einen bestimmten Sound wieder, es belebe vielmehr die Idee des Geheimnis- und des Spannungsvollen im Rock ’n’ Roll wieder.

Rachel Aroesti vergab die Höchstwertung von 5 Sternen in einer Rezension für den Guardian . Sie nannte es ein Album, das auf Shoegaze, Jangle, Grunge und Alt-Rock basiere und durch die schiere Qualität der Musik vor Nostalgie bewahrt werde. Das Trio vereine das Beste aus diesen Musikstilen zu Songs, deren hypermelodische Süße durch eine wissenschaftlich-optimale Menge an saurer, knirschender Dissonanz ausgeglichen zu sein scheine. Das Album fühle sich an, als ob man in ein warmes Bad gleite. Der Opener Anti-Glory gebe einem das Gefühl der Unvermeidlichkeit, das den allerbesten Pop- und Rocksongs zueigen sei. Je öfter man zuhöre, umso unwahrscheinlicher erscheine es, dass er nicht schon länger existiert habe. Horsegirl strebten nicht nach Originalität, ihre Beschwörung der Vergangenheit fühle sich dennoch nicht übertrieben kitschig oder einfallslos an.

Kritischer äußerte sich Aroesti zu den Texten. Sie zielten auf das Surreale ab, klängen aber unausgereift und undurchdringbar. Das sei aber das Einzige, was an die Unerfahrenheit der Schöpferinnen erinnere, der Rest sei meisterhaft und eine neue Art des klassischen Rocks.

Versions of Modern Performance wurde auf der Seite von pitchfork.com (Stand Januar 2024) mit 7,3 Punkten bewertet. Rezensent Jayson Greene zog Vergleiche zu Yo La Tango, Stereolab, J Mascis (Dinosaur Jr.), Doug Martsch (Built to Spill), My Bloody Valentine, verglich Chengs Stimme bei Beautiful Song mit der der Stereolab-Sängerin und -instrumentalistin Lætitia Sadier und erwähnte, dass Sonic-Youth-Schlagzeuger Steve Shelley und Lee Ranaldo bei Billy und Beautiful Song mitspielten. Das Album hätte auch von 1987 oder 1997 stammen können, als der Indie-Rock noch lockere Kleidung trug. Lowenstein und Cheng manipulierten Fuzz-Töne wie geschlagene Luftballons, während Reece auf ihre Becken schlage, als ob jemand Farbeimer auf eine Scheune werfe. Die Balance stimme aber. Es gebe keine Explosionen, nur ein gleichmäßiges, nervöses Auf und Ab, das die ruhige Oberfläche der Musik ständig durcheinanderbringe. Anti-Glory beginne zerknittert und chaotisch, bevor es zu einem Refrain angespannt werde, in dem sie einem einfach nur „Dance!" entgegenbellten, als würden sie einem Feuerwerkskörper vor die Füße werfen. Billy baue ordentlich Dampf auf, bevor das Lied unerwartet schneller werde und in eine Kurve ausschere.

Das Album enthalte durchgehend schöne Überraschungen, aber keine Offenbarungen. Es sei ein bisschen wie das Meisterwerk eines Lehrlings, die Texte fragmentarisch, offen und hin und wieder fesselnd, aber die großen Statements versickerten möglicherweise im suppigen Sound, wo sie auf den richtigen Moment warteten, um wieder aufzutauchen. Greene hoffte, dass das beim Nachfolgeralbum der Fall sein könnte.

Stil

Der Stil der Band bewegt sich zwischen Shoegazing, Post-Punk und Noise-Rock.[1]

Radio

  • Rock et cetera: Besuch in den 90ern. Das amerikanische Trio Horsegirl (von Anja Buchmann); Erstsendung am 19. Juni 2022 im DLF

Diskografie

  • 2022: Versions of Modern Performance (Matador)
Commons: Horsegirl  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Horsegirl Biography, Songs, & Albums. Abgerufen am 21. Juli 2022 (englisch). 
  2. a b c deutschlandfunkkultur.de: Horsegirl: "Versions of Modern Dance" - Die Retterinnen des Punk. Abgerufen am 21. Juli 2022. 
Normdaten (Körperschaft): VIAF: 1165322322216020393
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