„Neufarn" – Versionsunterschied
Version vom 8. September 2011, 09:15 Uhr
Neufarn Gemeinde Vaterstetten
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Koordinaten: | Koordinaten fehlen! Hilf mit. Koordinaten fehlen! Hilf mit. |
Höhe: | 524 m ü. NN |
Postleitzahl: | 85646 |
Vorwahl: | 089 |
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Neufarn ist ein Ortsteil der Gemeinde Vaterstetten im Landkreis Ebersberg in Bayern.
Name
Die Bezeichnung „Neu-Fahrn" (= „Neue Straße") wird auf die Lage an der einstige Römerstraße zurückgeführt, Angelbrechting hieß zu dieser Zeit "Ur-Fahrn" oder "Alt-Fahrn". Eine andere Erklärung ist, dass die Straße zwischen Helfendort und Neuching „Neu-Fahrn" hieß, allerdings gibt es bei dieser Möglichkeit kein „Alt-Fahrn" oder „Ur- Fahrn". Der Straßenname „Neu- fahrn" müsste auf jeden Fall existiert haben, bevor der Ortsname „Neufarn" entstand.
Geographie
Neufarn liegt am östlichen Rand Münchens an der A 94. Durch die Ortschaft führt eine alte Salzstraße nach München, die später zur "B-12", aber nach dem Bau der Autobahn wieder zu einer normalen Straße wurde.
Geschichte
Eiszeit
Neufarn liegt auf der „Münchner Schotterebene". In der letzten Eiszeit vor 15.000 Jahren hinterließ der Inn-Gletscher auf seinen Weg nach Norden zwischen Neufarn und Anzing einen Moränenhügelzug mit Erhebungen wie dem „Turmhügel" (561 m) und dem „Purfinger Berg" (568 m) sowie eine trockene, wasserlose Heide-, Busch- und Waldlandschaft.
Vorrömisches Zeitalter
Die ersten Bewohner dieses Gemeindegebietes waren keltisch Vindeliker. Dieses Volk blieb allerdings nicht ansässig.
Von der Römerzeit bis ins Mittelalter
Ungefähr im Jahre 15 v. Chr. besetzten die Römer das Land. Viele ansässige Kelten, die späteren „Kelto-Romanen", übernahmen die römische Religion, Technik und Sprache. Auch ein Teil der Römer, die sich ansiedelten, übernahmen Religion, Technik und Sprache der Kelten. Beim Bau einer Wohnsiedlung im Nachbarort Poing entdeckte man Überreste einer römischen Siedlung. Dort hatten die Römer eine Straße vom heutigen Augsburg nach Feldkirchen über Neufarn und Anzing gebaut, die die Straße von Helfendorf nach Neuching kreuzte. Es gibt Hinweise, dass die Römer auch eine Straße von Angelbrechtig nach Anzing bauten, die älter ist als die anderen zwei.
Im Jahre 550 bis 600 n. Chr zogen viele Bauern wegen der zunehmenden Bevölkerungsdichte auf die Münchner Schotterebene. Am Anfang besiedelte die Bauern vor allem Purfing. Aus einer Urkunde um das Jahr 806 bis 809 geht hervor, dass dieser Ort zu dieser Zeit „Purolfinga" hieß.
Im Jahre 885 n.Chr. schenkte „Karl der Dicke" dem an der Straße von Neufarn nach Helfendorf gelegenen Pöringer Königshof die Kapelle zu Altötting. Später forderte Heinrich III. die Güter von Pöring zurück.
Über die Ortskirche von Poing verfügte Heinrich III. im Jahre 788.
Dem Priester Othelm wird um das Jahr 807 oder 808 einen erheblichen Besitz zugesprochen. Ihm wird eine Kirche, ein Haus, Grundbesitz und die Kirche der heiligen Jungfrau Maria und dem Grab von Sankt Korbinian übereignet.
Am 23.Juni. 815 n. Chr. wurde diese Stiftung erneut genannt. Dieses Mal war ein Mitstifter dabei, ein Priester Namens Oadalhart. Dies wurde unter der Bedingung gemacht, das die beiden Priester, diese Stiftung bis an ihr Lebensende nutzen durften und natürlich auch verbessern, aber nicht vermindern durften.
Im Jahr 853 übergibt Oadalhart seinen verbliebenen Privatbesitz seines Neffen Aodalhart und schlägt ihn als neuen Lehensnachfolger vor.
Ungefähr Mitte des 8. Jahrhunderts legte man sogenannte Hockäcker an, um die geringe Humuschicht zu stärken und besser nutzen zu können. Man findet auch noch heute diese Hochäcker, diese findet man in den naheliegenden Wäldern von Parsdorf, Purfing, Neufarn und Vaterstetten. Damals wurden diese sogenannten „Beete" nebeneinander angelegt. Man erkennt diese sehr leicht, da das Gelände wellenartig ist.
Zwischen den 8. und 9. war der sogenannte Bajuwarische „Landesausbau". In diesen Zeitraum entstand wahrscheinlich der Ort Neufarn.
Sehenswürdigkeiten
In den Jahren 1866 bis 1868 wurde die neugotische Kirche St. Peter und Paul (Neufarn) erbaut.
Gemeinde Kiesgrube
Um das Jahr 1936/1937 fand man in der Gemeindekiesgrube, die am Ortsrand, westlich von der Purfinger Straße an der Weggabelung lag, zwei sogenannte frühmittelalterichen Körpergräber aus dem Jahr zwischen 1229 bis 1237. In den Gräbern lagen zwei westöstlich orientierte Skelette.
Sagen
Feurigen Männlein
Als noch die Botenfuhrwerke über den Landstraßen fuhren, hausten auf den Galgenberg in einer Grube, beim Schlachthaus an der Herbergerwiese feurige Männlein. Wenn jemand an den hellen Sommernächten dort vorbeikam, konnte sehen wie sie über Heuhaufen sprangen und Funken davon sprangen. Wenn Fuhrleute Nachts über den Berg kammen, kannten die Feuermännlein. Sie waren hilfsbereite Geisterlein, auch wenn sich die Fuhrleute innerlich vor ihnen gruselten. Fuhr ein Fuhrwerk an den Ort, dann setzten sich die feurigen Männlein auf das Fuhrwerk und nahm den Fuhrmann die Peitsche weg. Weil sich die Fuhrleute sich fürchteten trauten sie nicht die Männlein anzusprechen. Nachdem sie über den Berg waren gab das Männlein die Peitsche an den Fuhrmann zurück.
Es geschah einmal das ein Fuhrmann die Peitsche vom Feuermännlein zurück bekam und dieser sagte: "Dank dir Gott, dass du mir geleuchtet hast." Darauf soll das Feuermännlein geantwortet haben: "Dank dir Gott, dass du mich erlöst hast!" und darauf verschwand das Feuermännlein. Die Finger des Männleins brannten sich dabei in den Peitschenstill ein. Der Neufarner Berg wurde früher auch als Galgenberg bezeichnet. Der Galgen soll an der höchsten Stelle des Neufarner Bergs gestanden haben und dieser stand bis in den sechziger Jahre des 19.Jahrhunderts.