„Knallkörper" – Versionsunterschied

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=== Reibkopfböller ===
=== Reibkopfböller ===
[[File:Reibkopf Knaller DDR Power Cracker.jpg|thumb|Hochwertige Reibkopfknaller "Power Cracker" aus der DDR]]
[[File:Reibkopf Knaller DDR Power Cracker.jpg|thumb|Hochwertige Reibkopfknaller "Power Cracker" aus der DDR]]
''Reibkopfböller'' bzw. ''Reibkopfknaller'' sind kleine, lange zylindrische Knallkörper. Sie haben statt einer Zündschnur einen Reibkopf aus dem gleichen Material wie der Kopf von [[Zündholz|Zündhölzern]]. Man zündet sie durch Reiben an einer Streichholzschachtel. In Deutschland erhältliche Reibkopfknaller sind mit Schwarzpulver befüllt und erzielen daher einen eher spärlichen Knall. Die DDR war bekannt für die Herstellung hochwertiger Reibkopfknaller mit Blitzknallsatz ("Harzer Knaller", "Filou", "Power Cracker" usw.). Zur Wiedervereinigung mussten die Knaller an die in der BRD damals zulässigen 115 db und das BKS-Verbot angepasst werden. Heraus kamen dabei eher schwächliche Knaller, die aber wenigstens noch gut verarbeitet waren. Im Jahre 2006 wurde die Produktion des Original Harzer Knallers endgültig eingestellt. Vereinzelt sind noch Restbestände zu bekommen. Seitdem ist der Markt von chinesischen Imitaten wie "Knaller nach Harzer Art" etc. überflutet. Diese sind zwar preiswert, aber bezüglich Qualität und Lautstärke geradezu lächerlich. Auch westdeutsche Traditionsknaller sind inzwischen weitgehend verschwunden. Von den etwas dickeren Reibkopfknallern (Petarde, Böller A etc) gibt es gar keine mehr. Legendär waren Teufelsknaller und Hexenknall, die vor dem Knall noch einen Goldregen versprühten. So genannte "'''Schwärmer'''" hatten sogar einen so starken Sprüheffekt, dass sie kurzzeitig umhersausten, ehe es knallte. Diese wurden aber schon vor vielen Jahren zurückgestutzt und waren zum Schluss nichts anderes als ein gewöhnlicher Reibkopfknaller (zuletzt noch als Schwärmer A von Comet). Gegenwärtig produziert nur noch die Firma Weco einige Reinkopfnaller in Deutschland, zum Beispiel "Deutsche Kracher". In anderen Ländern sind Reibkopfknaller in der Regel mit Blitzknallsatz befüllt und daher erheblich lauter als das, was in Deutschland verkauft wird. Im Zuge der EU - Harmonisierung ist jedoch eine Angleichung bzw. ein BKS - Verbot auch für andere EU-Länder vorgesehen.(削除) (削除ここまで)
''Reibkopfböller'' bzw. ''Reibkopfknaller'' sind kleine, lange zylindrische Knallkörper. Sie haben statt einer Zündschnur einen Reibkopf aus dem gleichen Material wie der Kopf von [[Zündholz|Zündhölzern]]. Man zündet sie durch Reiben an einer Streichholzschachtel. In Deutschland erhältliche Reibkopfknaller sind mit Schwarzpulver befüllt und erzielen daher einen eher spärlichen Knall. Die DDR war bekannt für die Herstellung hochwertiger Reibkopfknaller mit Blitzknallsatz ("Harzer Knaller", "Filou", "Power Cracker" usw.). Zur Wiedervereinigung mussten die Knaller an die in der BRD damals zulässigen 115 db und das BKS-Verbot angepasst werden. Heraus kamen dabei eher schwächliche Knaller, die aber wenigstens noch gut verarbeitet waren. Im Jahre 2006 wurde die Produktion des Original Harzer Knallers(追記) in Silberhütte (追記ここまで) endgültig eingestellt. Vereinzelt sind noch Restbestände zu bekommen. Seitdem ist der Markt von chinesischen Imitaten wie "Knaller nach Harzer Art" etc. überflutet. Diese sind zwar preiswert, aber bezüglich Qualität und Lautstärke geradezu lächerlich. Auch westdeutsche Traditionsknaller sind inzwischen weitgehend verschwunden. Von den etwas dickeren Reibkopfknallern (Petarde, Böller A etc) gibt es gar keine mehr. Legendär waren Teufelsknaller und Hexenknall, die vor dem Knall noch einen Goldregen versprühten. So genannte "'''Schwärmer'''" hatten sogar einen so starken Sprüheffekt, dass sie kurzzeitig umhersausten, ehe es knallte. Diese wurden aber schon vor vielen Jahren zurückgestutzt und waren zum Schluss nichts anderes als ein gewöhnlicher Reibkopfknaller (zuletzt noch als Schwärmer A von Comet). Gegenwärtig produziert nur noch die Firma Weco einige Reinkopfnaller in Deutschland, zum Beispiel "Deutsche Kracher". In anderen Ländern sind Reibkopfknaller in der Regel mit Blitzknallsatz befüllt und daher erheblich lauter als das, was in Deutschland verkauft wird. Im Zuge der EU - Harmonisierung ist jedoch eine Angleichung bzw. ein BKS - Verbot auch für andere EU-Länder vorgesehen.




=== Knallfrosch ===
=== Knallfrosch ===

Version vom 12. April 2011, 19:33 Uhr

Dieser Artikel behandelt den Kracher bzw. Böller als pyrotechnischen Gegenstand. Für den österreichischen Winzer siehe Alois Kracher, für ein gleichnamiges Waldgebiet bei Gerstungen in Thüringen siehe Böller (Waldgebiet), für die Tradition des Böllerns siehe Böllerschießen.
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Explodierender Chinaböller

Sammelbegriff für verschiedenartige Feuerwerkskörper (meist Klasse II, Silvesterfeuerwerk), die als Haupteffekt einen Knall erzeugen. Auch "Kracher" oder "Böller" genannt. Ursprünglich bezeichnete der Begriff Böller Kanonen, Gewehre oder Pistolen, die nur mit Pulver geladen und für Salutschüsse abgefeuert wurden. Ausführliches zu diesem Thema steht im Artikel Böllerschützen.

Aufbau

Längsschnitt durch einen Chinaböller. Nur „B" ist Schwarzpulver (ca. ein Siebtel der Länge).

Knallkörper bestehen in der Regel aus einer harten Hülle aus geleimtem Papier oder (seltener) Kunststofffasern, die einen verhältnismäßig schwachen Explosivstoff enthält. In Deutschland ist bei Klasse II - Knallern ausschließlich Schwarzpulver zulässig. Andere Mischungen, zum Beispiel Flashpulver aus Aluminiumstaub und Kaliumperchlorat, sind nur für Großfeuerwerker (Pyrotechniker) erhältlich. Außerhalb Deutschlands sind Knallkörper oft mit einem hochenergetischen Blitzknall-Satz gefüllt, der auch ohne stabile Hülse einen kräftigen, meist scharfen Knall erzeugt. Zur Zündung dient eine Zündschnur oder ein Reibkopf wie bei einem Streichholz. Entgegen der landläufigen Meinung explodiert der übliche Knallkörper mit Schwarzpulverfüllung nicht auf die gleiche Weise wie eine Bombe detoniert, sondern seine Hülle platzt durch den schnell anwachsenden Druck des abbrennenden Pulvers (Deflagration ). Der Knall breitet sich nur teilweise mit Überschallgeschwindigkeit aus. Im Gegensatz zu den deutlich schneller abbrennenden Flash-Mischungen brennt Schwarzpulver mit 300 bis 600 m/sek vergleichsweise langsam ab und überschreitet daher nicht in allen Fällen die Schallgrenze. Die Folge ist ein Knalleffekt, der etwas "weicher" klingt als Blitzknallsatz. Neben dem Schwarzpulver enthalten Knallkörper auch gewöhnlichen Lehm bzw. rote Tonerde, um Hohlräume aufzufüllen und zu verdämmen. Im Laufe der Zeit wurde der Anteil dieser Dämmmasse insbesondere bei Chinaböllern immer weiter erhöht und dafür Schwarzpulver eingespart, was zu Folge hat, dass Chinaböller oftmals gar nicht mehr richtig zerlegen, sondern nur noch örtlich aufplatzen.

Arten

Verschiedene Knallkörper im Größenvergleich (in der Mitte unten grüne Knallfrösche)


Chinaböller

Allgemeines

Die sehr verbreiteten Chinaböller sind zylinderförmige Böller, meistens rot oder auch grün/weiß oder schwarz/rot und werden mit einer Zündschnur angezündet. Er wird traditionell in rotes Seidenpapier verpackt. Ursprünglich zeichneten sie sich durch ein Zerschnipseln in viele Papierschnipsel aus, was aber 1998 aus Brandschutzgründen [1] verändert werden musste. Chinaböller werden generell aus China importiert. Sie sind in verschiedenen Größen erhältlich, die mit Buchstaben von Pyro Cracker (sehr klein), A (klein), B (mittel), C (mittelgroß, ein wenig dick) und D (mittelgroß aber sehr dick) bezeichnet werden. Außerdem gibt es noch den Super Böller 1, der auch als „Superböller A" bekannt ist. Der größte in Deutschland zulässige Chinaböller ist der „Superböller B" (auch: „Superböller 2"). Die Superböller werden auch Kanonenschlag genannt. Als Knallkörperketten werden Böller bezeichnet, die zu Matten gebündelt sind. In Deutschland waren "Lady - Cracker" (40er oder 70er Matten) und "Paket - Cracker" (etwas größer, 20er oder 30er Matten) üblich. Früher gab es diese kleinen Knallerchen auch einzeln und waren als Pfennigschwärmer, Zisselmännchen, Piepmanscher etc bekannt. Seit einigen Jahren sind in Deutschland auch längere Matten mit über 200 Knallerchen auch größerer Sorte erhältlich. In anderen Ländern, vor allem China, werden extrem lange Matten mit tausenden Knallerchen verkauft. Deren Verwendung ist aufgrund der mühseligen Handarbeit bei der Herstellung fragwürdig. In Deutschland werden Ladycracker mittlerweile nicht mehr importiert, da sie mit der unzuverlässigen Lunte Chinese Fuse versehen sind und eine Umstellung auf die wesentlich dickere Lunte Chinese Green Visco nicht möglich ist. Paket - Cracker sind von der Firma Weco (als Mini - Knaller bezeichnet) noch einzeln und nicht als 30er-Strang verfügbar. Andere Importeure führen die Paket - Cracker nicht mehr. Gebinde einer definierten Zahl an Chinaböllern werden als Schinken bezeichnet. Ein Schinken Chinaböller A besteht beispielsweise aus 240 und ein Schinken Chinaböller D aus 80 einzelnen Krachern. Die Bezeichnung "Schinken" rührt von der früher üblichen Verpackungsweise in rotes Seidenpapier her. Heute werden dafür Kartons verwendet.

Verminderte Effektstärke

Chinaböller Vergleich 1980 und 2005

Chinaböller erzielen heutzutage oftmals leider keinen befriedigenden Effekt mehr. Insbesondere D- und Superböller waren früher erheblich lauter und erreichen bei weitem nicht mehr die zulässigen 120 db in 8 m Entfernung. Als Ursache ist Preisdumping anzunehmen, das seit dem massenhaften Verkauf von Chinaböllern über Discounter ab Ende der 80er Jahre begonnen hat. Seitdem wurden Chinaböller immer billiger, aber auch immer schlechter. Die Qualitätseinbußen erkennt man an der immer dünneren Wandstärke, sowie dem verringerten Schwarzpulvergehalt im Vergleich zu älteren Böllern. 1998 bewirkte eine Gesetzesänderung außerdem, dass die Böller nicht mehr "in tausend Schnipsel" zerschnipseln durften, sodass sie konstruktiv verändert werden mussten. Sie zerplatzen seitdem nur noch in 2 Stücke. Wegen des viel zu geringen Schwarzpulvergehaltes, platzen heutige Böller teilweise gar nicht mehr richtig auf. Vom Kauf aktueller Superböller muss daher abgeraten werden. Die Größe spiegelt sich nicht in besserem Effekt wieder, sondern höchstens in mehr Abfall. Am ehesten können gegenwärtig Chinaböller von "Comet" und "Diamond" empfohlen werden (jeweils die D - Böller). In einigen Online-shops sind noch Chinaböller aus den guten alten Zeiten erhältlich (siehe "weblinks"). Alternativ kann man sich zum Feuerwerksverkauf auch selbst auf die Suche nach älteren Böllern machen, die man mit etwas Glück noch finden kann.

Datei:Chinaböller Schinken.jpg
Chinaböller Schinken

Unterschiede bei den Firmen

Chinaböller - Label mit dem Baron Münchhausen

Es gibt eine Reihe verschiedener Firmen, die Chinaböller aus China importieren. Allen voran Weco Über lange Zeit war das Piratenlabel das Erkennungszeichen. Seit 2007 wird dieses Label aber nur noch für Kartons verwendet. Die Böller sind zwar billig, aber ihr Effekt ist schwach. Ein weiterer Importeur ist Comet. Deren Böller sind daran zu erkennen, dass sie grün/weiß statt üblich rot/schwarz sind. Die Böller sind nicht ganz so billig, aber dafür auch etwas besser. Böller von Keller sind an einem Muster an den Rändern zu erkennen. Sie waren bis vor einigen Jahren noch recht gut, aber mittlerweile auch nicht mehr empfehlenswert. Der relativ seltene C - Böller wird mittlerweile nur noch von Keller importiert. Typisches Cover war lange Zeit der Baron Münchhausen, auf der Kanonenkugel reitend. Gegenwärtig ist es nur noch vereinzelt in Kartons anzutreffen. Nico ist die einzige Firma, die noch Böller mit dem klassischen Bo Peep - Label vertreibt. Außerdem auch Ninja - Label oder als "PyroArt" bezeichnet. Die Böller sind leider auch nicht mehr so gut wie früher. Diamond ist ein etwas kleineres Unternehmen, das jedoch recht gute Chinaböller importiert. Insbesondere die D - Böller sind empfehlenswert. Es gibt noch einige weitere Imorteure, wie z.B. Lesli. Frühere, inzwischen verschwundene Anbieter waren z.B. Moog und Feistel.

Geschichte

Datei:Chinaböller alt von Feistel Superböller I.jpg
Superböller I von Feistel aus der guten alten Zeit

Ursprünglich dominierten Knaller aus deutscher Fertigung das Angebot in Deutschland. Bereits zu Vorkriegszeiten gab es aber schon chinesische Miniknaller- und Knallmatten. Chinaböller kamen dann in der BRD in den 60er Jahren erstmals auf. Damals war ein B - Böller lauter als heutige Kanonenschläge. Die Zerlegung der Böller erfolgte in etliche kleine Papierschnipsel, was zwar effektreich, aber auch brandfördernd war. Die Zündschnüre waren damals grau und brannten recht schnell und unregelmäßig ab. Außerdem waren sie Feuchtigkeitsempfindlich Chinese Fuse . In den 70ern kamen D - Böller und Anfang der 80er die Superböller hinzu, die damals unerhört laut waren. Seit Liberalisierung der chinesischen Märkte ab Mitte der 80er Jahre, verringerte sich die Qualität der Chinaböller fortlaufend. Vearbeitungsqaulität und Lautstärke ließen nach. Anfang der 90er Jahre wurde die graue Lunte durch eine grüne Visco abgelöst, die mehr Zuverlässigkeit und Sicherheit bot. 1998 war das Ende des Papiershcnipselregens: Ein neues Gesetz sollte die Brandgefahr durch Chinaböller eindämmen, und sah das Zerplatzen in 2 Stücke vor. Das wurde erreicht, indem die Böller nun eine mittig platzierte Schwarzpulverkapsel hatten, anstatt der bisher auf ganze Länge durchzogene Schwarzpulverseele. Die Enden wurden nun mit roter Tonerde gestopft. Im Laufe der Jahre wurde diese Tonerdefüllung immer dicker, sodass heutige Böller jede Menge Dreck und wenig Knall erzeugen. Grund ist wohl gemerkt nicht der gesetzliche Rahmen, sondern ein heftiger Qualitätsverfall, vermutlich durch Preisdumping ausgelöst.
















Kanonenschlag Deutscher Art

Alte Deutsche Knaller, wird alles nicht mehr hergestellt

Obwohl eigentlich alle Schwarzpulver - Knaller Kanonenschläge sind, werden unter dem Begriff vor allem größere, hochwertig verarbeitete und laut knallende Traditionsknaller aus Deutschland verstanden. In der Regel ein roter, zylindrischer, mit einer festen Schicht aus Pappe und Leim sauber verarbeiteter Knallkörper mit einer dicken Sicherheitszündschnur. Sein Knall ist laut und tief. Mittlerweile werden immer öfter chinesische Imitate des deutschen Kanonenschlags verkauft, die jedoch weder qualitativ noch lautstärkemäßig an die deutschen Kanonenschläge herankommen. Wegen des niedrigen Preises, setzen sie sich dennoch am Markt durch und verdrängen seit Jahren die deutsche Wertarbeit. Von der Vielfalt an deutschen Kanonenschlägen haben nur noch ein paar Kanonenschläge der Firma Weco überlebt. Deren Qualität hat sich seit einigen Jahren jedoch leider ebenfalls verschlechtert. Wandstärke und Verarbeitungsqualität lassen nach, der Knall nicht mehr so gut, aber immer noch erheblich besser als aktuelle Chinaböller.

Kubischer Kanonenschlag

Kubischer Kanonenschlag

Ein Kubischer Kanonenschlag ist ein gedrungener Knallkörper in Würfelform, welcher nach der Zündung explodiert. Er ist daran zu erkennen, dass der gesamte Knallkörper mit starkem, häufig auch geleimten Strick umwickelt ist. Das Resultat ist ein lautstarker, sehr dumpfer Knall. Die rund einen halben Zentimeter breite Zündschnur ist durch eine Plastikkappe geschützt, die verhindert, dass die Zündschnur nass wird oder sich entzündet. Kubische Kanonenschläge werden mittlerweile nur noch aus China importiert. Früher gab es sie auch in verschiedenen Größen. Gegenwärtig zählen sie zu den lautesten legal in Deutschland erhältlichen Knallkörpern.



Reibkopfböller

Hochwertige Reibkopfknaller "Power Cracker" aus der DDR

Reibkopfböller bzw. Reibkopfknaller sind kleine, lange zylindrische Knallkörper. Sie haben statt einer Zündschnur einen Reibkopf aus dem gleichen Material wie der Kopf von Zündhölzern. Man zündet sie durch Reiben an einer Streichholzschachtel. In Deutschland erhältliche Reibkopfknaller sind mit Schwarzpulver befüllt und erzielen daher einen eher spärlichen Knall. Die DDR war bekannt für die Herstellung hochwertiger Reibkopfknaller mit Blitzknallsatz ("Harzer Knaller", "Filou", "Power Cracker" usw.). Zur Wiedervereinigung mussten die Knaller an die in der BRD damals zulässigen 115 db und das BKS-Verbot angepasst werden. Heraus kamen dabei eher schwächliche Knaller, die aber wenigstens noch gut verarbeitet waren. Im Jahre 2006 wurde die Produktion des Original Harzer Knallers in Silberhütte endgültig eingestellt. Vereinzelt sind noch Restbestände zu bekommen. Seitdem ist der Markt von chinesischen Imitaten wie "Knaller nach Harzer Art" etc. überflutet. Diese sind zwar preiswert, aber bezüglich Qualität und Lautstärke geradezu lächerlich. Auch westdeutsche Traditionsknaller sind inzwischen weitgehend verschwunden. Von den etwas dickeren Reibkopfknallern (Petarde, Böller A etc) gibt es gar keine mehr. Legendär waren Teufelsknaller und Hexenknall, die vor dem Knall noch einen Goldregen versprühten. So genannte "Schwärmer" hatten sogar einen so starken Sprüheffekt, dass sie kurzzeitig umhersausten, ehe es knallte. Diese wurden aber schon vor vielen Jahren zurückgestutzt und waren zum Schluss nichts anderes als ein gewöhnlicher Reibkopfknaller (zuletzt noch als Schwärmer A von Comet). Gegenwärtig produziert nur noch die Firma Weco einige Reinkopfnaller in Deutschland, zum Beispiel "Deutsche Kracher". In anderen Ländern sind Reibkopfknaller in der Regel mit Blitzknallsatz befüllt und daher erheblich lauter als das, was in Deutschland verkauft wird. Im Zuge der EU - Harmonisierung ist jedoch eine Angleichung bzw. ein BKS - Verbot auch für andere EU-Länder vorgesehen.

Knallfrosch

Riesige Knallfrösche aus alten Zeiten

Ein „Knallfrosch" ist grün und sieht aus wie gefaltetes Papier. Er besteht aus einer einzigen Ladung, die durch mehrfaches Knicken und Falten während der Produktion in mehrere Ladungen aufgeteilt wird. Eine Zündschnur, die den Explosivkörper vom Anfang bis zum Ende durchläuft, zündet diese nacheinander. Konstruktionsbedingt springt der Knallfrosch dann unkontrolliert umher. Die Zeiten, in denen Knallfrösche noch in Deutschland hergestellt wurden, sind schon lange vorbei. Damals gab es sie in mitunter beeindruckender Größe, sie knallten laut und sprangen richtig. Im Laufe der Zeit wurden sie immer kleiner. Aktuelle Knallfrösche knallen kaum noch, sondern puffen eher, und so wirklich springen tun sie auch nicht mehr. Wieder einmal ein bedauerlicher Qualitätsverfall eines Traditionsartikels.

Knallziehschnur

Die „Knallziehschnur" (auch „Knall-Kids" oder „Firecracker" genannt) besteht aus einer ca. 40 cm langen Schnur, in deren Mitte sich ein ca. 4 cm langer Knallkörper befindet, dessen Durchmesser nur wenige Millimeter beträgt. Durch schnelles Auseinanderziehen der beiden Schnurenden wird eine Explosion ausgelöst, die aber wesentlich schwächer ist als bei den übrigen Knallkörperarten. Daher sind Knallziehschnüre in Klasse I eingestuft und dürfen von Personen ab 12 Jahren – mit Beaufsichtigung einer erwachsenen Person auch unter 12 Jahren – das ganze Jahr über verwendet werden. Da beim Knall mitunter feurige Stücke aufsteigen, sind sie vermutlich aus dem Sortiment genommen worden und inzwischen nur noch selten im Angebot.


Knallerbse

Ebenfalls zur Klasse I (Ganzjahresfeuerwerk) zählt die Knallerbse. Paradoxer weise, wird ausgerechnet bei diesem kleinen Scherzknaller ein heftig reagierender Blitzknallsatz verwendet. Allerdings derart geringe Mengen, dass keine Gefahr davon ausgeht. Durch die Reibung in Krepppapier eingewickelter Steinchen, detoniert der Blitzknallsatz. Dass es sich tatsächlich um BKS handelt, erkennt man an dem weißen Blitz bei der Explosion. Sie werden in Sägespan in 50er Schachteln abgepackt. Es gibt sie auch in groß, zu 10 Stück pro Dose. Den besten Effekt erzielen Knallerbsen in geschlossenen Räumen, jedoch sind schwarze Flecken und die herumrieselnden Steinchen zu beachten.


Zulässigkeit

Zu allgemeinen Informationen über die Rechtslage siehe Pyrotechnik . Die Zulässigkeit von Knallkörpern im Speziellen ist geregelt:

Deutschland
Im Sprengstoffgesetz
  • Feuerwerkskörper der Klasse I dürfen von minderjährigen Personen benutzt werden, wobei eine Abgabeempfehlung von 12 Jahren eingehalten werden sollte, oder die Verwendung unter Aufsicht einer erwachsenen Person stattfindet. Pyrotechnische Gegenstände der Klasse I dürfen nicht lauter als 120 dBA, gemessen aus 1 m Entfernung, sein. Knallkörper in Definition eines rein akustischen Effektes sind von einer möglichen Zulassung in Kl.I ausgenommen.
  • Knallkörper bzw. Feuerwerkskörper der Klasse II dürfen nur von Personen benutzt werden, die 18 Jahre oder älter sind. Sie dürfen ohne eine anders lautende Ausnahmegenehmigung nur Silvester und Neujahr (nach § 23 der 1. SprengV) genutzt werden. Sie dürfen nicht lauter als 120 dBA, gemessen in 8 m Entfernung, sein.
  • Feuerwerkskörper beider Klassen müssen von der BAM geprüft und zugelassen sein.
Österreich
Im Pyrotechnikgesetz
Bitte den Hinweis zu Rechtsthemen beachten!
  1. gemäß SprengÄndG vom September 1998 und der dazugehörenden 1. SprengV
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