„Triathlon" – Versionsunterschied

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Bedenkt man, dass in Deutschland ca. 30.000 Triathleten einen Wettkampfpass haben, aber 300.000 Menschen jährlich an Triathlons teilnehmen, so sieht man welche Diskrepanz zwischen trainierten und untrainierten Sportlern bestehen kann. Bevor man an einem Triathlon teilnimmt, sollte man wenigstens ein Minimum an Training absolviert haben
Bedenkt man, dass in Deutschland ca. 30.000 Triathleten einen Wettkampfpass haben, aber 300.000 Menschen jährlich an Triathlons teilnehmen, so sieht man welche Diskrepanz zwischen trainierten und untrainierten Sportlern bestehen kann. Bevor man an einem Triathlon teilnimmt, sollte man wenigstens ein Minimum an Training absolviert haben
<ref>http://www.triathlon.de/fit-fur-den-volkstriathlon-radfahren-20-kilometer-so-schnell-es-geht-9254.html Fit für den Volkstriathlon</ref>.
<ref>http://www.triathlon.de/fit-fur-den-volkstriathlon-radfahren-20-kilometer-so-schnell-es-geht-9254.html Fit für den Volkstriathlon</ref>.

== Begrifflichkeiten ==

* '''ÜBERZOCKEN''' –ist ein Ausdruck für DEN klassischen Fehler während des Radsplits. Man fährt aus verschiedensten Gründen über seinen Möglichkeiten bezogen auf das Leistungsvermögen über den gesamten Wettkampf. Häufige Auslöser sind die [[Euphorie]] nach dem Schwimmen oder man wird durch andere Athleten mitgerissen. ÜBERZOCKEN erkennt man daran, dass der letzte Teils des Radsplit deutlich langsamer gefahren werden muss. Wenn dies über eine nicht näher definiertes Verhältnis hinausgeht, spricht man von einem Einbruch, nicht zu verwechseln mit dem [[Einbruch]]. Der Begriff ÜBERZOCKEN kann auch für den Laufsplit verwendet werden, hier aber meist nur im Bereich von ambitionierten Altersklassen Athleten oder Profis.

* '''EINBRUCH''' –Eine Athletin oder Athlet erzielt eine Split- oder Endzeit, die über einem nicht näher definiertem Verhältnis zu a) erwarteten Split-Endzeit, b) Vorjahresleistung bei etwa vergleichbaren äußeren und körperlichen Bedingung steht.

* '''BORTEN''' -ist ein neuer Begriff, der den bisher verwendeten Begriff "Wandertag" ablöst. Die Wortherkunft bezieht sich hier auf einen Athleten, der in einem bekannten Triathlonforum den Nickname "BORT" trägt. Da dieser Athlet zum wiederholten Mal während einer Langdistanz den abschließenden Marathon entgegen vorheriger Ankündigungen mehr gehend als laufend aber äußert gut gelaunt zurückgelegt hat. Der positive Aspekt des borten ist also, dass das Rennen nicht aufgegeben wird, sondern gehend (wandernd) beendet, also gefinished wird.

* '''FINISHEN''' -ein eingedeutschtes Wort aus dem Englischen, welches das Beenden eines Wettkampfs nach den dortigen offiziellen Bedingungen bezeichnet. -Kann auch bei anderen Sportarten angewendet werden.



== Verbände ==
== Verbände ==

Version vom 9. Juli 2010, 12:14 Uhr

Der Triathlon ist eine Ausdauersportart, bestehend aus einem Mehrkampf der Disziplinen Schwimmen, Radfahren und Laufen mit ununterbrochener Zeitnahme.

Anforderungen und Training

Langdistanztriathlon in Roth (Schwimmen)

Merkmal des Triathlons ist das unmittelbare Aufeinanderfolgen der drei unterschiedlichen Disziplinen und der damit verbundenen Umstellung der Muskulatur auf die jeweilige Disziplin. Besonders der Lauf nach dem Radfahren ist dabei der vermeintlich schwierigste Teil, da beim Laufen auf die durch das Radfahren bereits ermüdete Beinmuskulatur zurückgegriffen werden muss. Gute Triathleten zeichnen sich dadurch aus, die Übergänge zwischen den einzelnen Disziplinen so kurz wie möglich zu halten und so schnell wie möglich den Körper auf die neue Belastung einzustellen. Dazu gibt es spezielle Trainingsformen wie zum Beispiel das Koppeltraining, also die wiederholte Abfolge aus meist Radfahren und Laufen, sowie dem Wechseltraining (Wechseln der Utensilien).

Einen Triathlon zu absolvieren stellt für viele Breitensportler eine große Herausforderung dar und kann durchaus mit einer erfolgreichen Teilnahme an einem Marathon verglichen werden. Ohne ein kontinuierliches Training aller drei Disziplinen und ein zielgerichtetes Arbeiten an der persönlichen Ausdauer ist die Bewältigung eines Triathlons schwierig und eventuell auch gesundheitsgefährdend. Ähnlich dem Trainieren für einen Marathon stellt genau dieses Training auf einen Triathlon und das anschließende Ankommen im Ziel den Reiz für den Einsteigertriathleten und den Fortgeschrittenen dar.

Geschichte

Erfunden wurde der Triathlon um 1920 in Frankreich. „L’Auto" berichtet, dass seit 1920 jährlich ein Rennen, genannt „Les Trois Sports" stattfand. Das Event fand bei Joinville le Pont, in Meulan und Poissy statt und bestand aus einem 3-km-Lauf, 12-km-Radwettbewerb und der Überquerung des Flusses Marne. Es wurde auch unter den Namen „La Course des Débrouillards" und „La course des Touche à Tout" geführt. Als Hobby-Event verbleibt es aber in Anonymität, obwohl immer wieder Rennen bekannt werden, wie etwa Marseille (1927). Die drei Disziplinen wurden hintereinander ohne Pause absolviert. 1934 gab es in Rochelle eine Ausgabe von „Les Trois Sports", mit einer Kanalquerung (ca. 200 Meter), einem 10-km-Radwettbewerb im Hafen von Rochelle und im Park Laleu und einem abschließenden 1200-Meter-Lauf im Stadion André-Barbeau. Aus dieser Zeit stammt die Lizenz (Ausstellungsjahr 1927) für Monsieur Rene Taqué aus Perpignan. Dann wurde es wieder still um den modernen Multisport, bis er in Amerika erneut erwachte.[1]

Mitte der 70er Jahre wurde der Ausdauerdreikampf erneut „erfunden". Die beiden Amerikaner Jack Johnstone und Don Shanahan organisierten am 25. September 1974 in San Diego, Kalifornien, den ersten auch so genannten Triathlon. Das kleine Rennen mit 46 Teilnehmern ging über 6 Meilen Laufen (ca. 10 km), 5 Meilen Radfahren (ca. 8 km) und 500 Yards Schwimmen (ca. 0,5 km) und trug den Namen Mission Bay Triathlon. Namensgeber war die vor San Diego gelegene Lagune. Einer der Teilnehmer war der später auf Hawaii stationierte Marine-Offizier John Collins, später einer der Initiatoren des ersten Hawaii-Ironmans 1978. Dort findet heute noch der bekannteste und spektakulärste Wettkampf, der Ironman Hawaii statt. Für diesen Wettkampf muss man sich seit 1988 bei einem der weltweit stattfindenden, als Ironman lizenzierten Wettbewerbe durch eine schnelle Gesamtzeit in seiner Altersklasse qualifizieren. Die Altersklassensieger des Vorjahres und die Top-Ten des Elitefeldes sind automatisch qualifiziert, dazu gibt es ein Losverfahren, in dem 200 weitere Startplätze vergeben werden. Der Ironman auf Hawaii gilt als Weltmeisterschaft der Ironman-Serie. Parallel dazu schreibt die International Triathlon Union ihre eigenen Langdistanz-Weltmeisterschaften über eine meistens etwas kürzere Distanz aus.

Neben den Ironman-Veranstaltungen hat die Kurzdistanz in den letzten Jahren deutlich an Bedeutung gewonnen. Seit der Aufnahme ins olympische Programm im Jahr 1994 ist die Leistungsdichte im von der International Triathlon Union verantworteten Triathlon-Weltcup stetig gestiegen. Die ITU schreibt seit 1989 Weltmeisterschaften auf der Kurzdistanz aus, die seit Mitte der 90er-Jahre offiziell "olympische Distanz" heißt. Ab dem Jahr 2009 wird die Weltmeisterschaft ähnlich wie in der Formel 1 in einem Serienformat (Dextro Energy Triathlon ITU World Championship Series) ausgetragen.

Beginnend in den 80er Jahren entstand sowohl in der BRD als auch in der DDR (dort zunächst Ausdauerdreikampf bzw. A3K genannt) eine Triathlonkultur in Deutschland (siehe auch Deutsche Triathlon Union). Im Zuge des allgemeinen Fitnesstrends hat sich der Triathlon mittlerweile auch im Breitensport etabliert. Die Anzahl von professionell organisierten Rennen in ganz Deutschland steigt nach Angaben der DTU von Jahr zu Jahr. Es gibt eine von der Deutschen Triathlon Union organisierte Deutsche Triathlonliga mit der 1. Bundesliga und einer in zwei Unterligen aufgespalteten 2. Bundesliga (Nord und Süd). Darunter werden Regionalligen in sechs Regionen und weiteren Ligen auf Landesebene durchgeführt. Verschiedene Citytriathlons mit einem Einsteigerwettkampf über die Sprintdistanz, einer Kurzdistanz und manchmal auch in Verbindung mit einem Triathlonliga- oder ITU-Weltcup-Rennen in Großstädten wie in Hamburg, Kiel oder Leipzig haben Starterzahlen von über 1000. Außerdem gibt es viele auf regionaler Ebene organisierte Triathlonwettbewerbe. Aufgrund der Veranstaltungsordnung der DTU ergeben sich Teilnehmerzahlen von 50-250 und >250 Wettkämpfen.

Distanzen

Wie bei vielen anderen populären Sportarten gibt es auch beim Triathlon unterschiedliche Wettkampfdistanzen:

Wettkampfdistanzen
Bezeichnung Schwimmen Radfahren Laufen Beschreibung
Ironman bzw. Langdistanz 3,86 km (2,4 stat.mi) 180 km (112 stat.mi) 42,195 km Ursprüngliche Distanz, die auch in der Ironman-Serie bestritten wird
ITU-Langdistanz (O3) 4 km 120 km 30 km Langdistanz der ITU, sog. dreifache olympische Distanz [2]
Distanz der ITU-Langdistanz-Weltmeisterschaft 2008
ITU-Langdistanz (O2)
(alte ITU-Mitteldistanz)
3 km 80 km 20 km Langdistanz der ITU, doppelte olympische Distanz [2]
Half-Ironman (70.3) 1,9 km (1,2 stat.mi) 90 km (56 stat.mi) 21,1 km (13,1 stat.mi) Halbe Ironmandistanz (70,3  stat.mi = 113 km), ab 2006 als Ironman 70.3 Serie veranstaltet
Mitteldistanz 2 km 80 km 20 km Normale Mitteldistanz
Kurzdistanz /
olympische Distanz
1,5 km 40 km 10 km Bei nationalen Meisterschaften und internationalen Rennen ist das Windschattenfahren auf der Radstrecke in der Regel freigegeben.
Sprintdistanz, bzw. Volksdistanz („Jedermann-Triathlon") 0,5 / 0,75 km 20 km 5 km für Sportler mit, bzw. ohne DTU-Lizenz (sog. Startpass)

Die Wettkampfstrecken sind in der Regel nicht amtlich vermessen und weichen außer beim Ironman oft von den Standardstrecken ab. Auf allen Distanzen gibt es Staffelwettbewerbe für Männer-, Frauen- und Mixed-Teams, bei denen sich drei Personen die Disziplinen aufteilen.

Berühmte Triathleten

  • Der Bruchsaler Thomas Hellriegel ist einer der erfolgreichsten deutschen Triathleten auf der Langdistanz. Bei acht Starts auf Hawaii war er sechs Mal bester deutscher Starter und einmal davon Sieger 1997 und erster deutscher Weltmeister im Ironman Triathlon.
  • Der Mannheimer Normann Stadler gewann 2004 als zweiter Deutscher nach Thomas Hellriegel mit einer überragenden Radleistung den Ironman Hawaii. Diesen Sieg konnte er am 21. Oktober 2006 wiederholen und ist damit der erste Deutsche mit zwei Titeln beim Ironman Hawaii. 2005 gewann er den Ironman Germany in Frankfurt/Main, musste beim Ironman Hawaii jedoch nach zwei Pannen auf der Radstrecke aussteigen. Seit 2006 hält er den Streckenrekord der Radstrecke auf Hawaii.
  • Der Münchner Faris Al-Sultan wurde 2000 in Kulmbach als zweiundzwanzigjähriger erstmals Deutscher Meister über die Langdistanz. 2002 wurde al Sultan in Immenstadt Deutscher Meister über die Mitteldistanz, 2004 beim Challenge Roth erneut Deutscher Meister über die Ironman-Distanz sowie Dritter beim Ironman Hawaii. 2005 gewann Faris al Sultan in einer Zeit von 8:14:17 Stunden als dritter deutscher Triathlet den Ironman Hawaii, im Jahr darauf erreichte er einen dritten Platz.
  • Dirk Aschmoneit war Mitinitiator der Triathlonbegeisterung in Europa und ein sehr erfolgreicher Triathlet in den 80er Jahren und Anfang der 90er. Er gewann als erster Deutscher einen Ironman (Neuseeland). Bereits damals war es die Stärke auf dem Rad, die einem Deutschen diesen Sieg bescherte. Er ist mit der damals erfolgreichen Duathletin Liz Downing (USA) verheiratet.
  • Der Neusser Wolfgang Dittrich dominierte bis in die Mitte der 90er Jahre das Ironmangeschehen, bis zum Laufen. Dittrich stieg stets als Erster aus dem Wasser und fuhr meist auch die 180 km auf dem Rad allein, wie auch beim denkwürdigen Rennen von 1989. Ihm gelang nie ein ganz großer Sieg, weil die anderen Athleten in der Regel taktisch fuhren (siehe Mark Allen). Er kam zum Triathlon, als er die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Seoul 1988 im 1500-m-Schwimmen nicht schaffte. Seine beste Platzierung auf Hawaii war 1993 ein dritter Platz.
  • Der Darmstädter Lothar Leder war der erste Mensch, der die Ironman-Distanz in weniger als acht Stunden bewältigte (Ironman Europe in Roth: 1996 in 7:57:02 h). Er konnte diesen Wettkampf fünfmal gewinnen.
  • Der Vallendarer Jürgen Zäck gewann fünfmal den Ironman Europe, einmal den Ironman Australia (1996), sowie zweimal den Ironman Austria. Mit 7:51:42 Stunden ist er der zweitschnellste Ironman aller Zeiten. Seiner Qualität auf dem Rad bescherte ihm oft einen großen Vorsprung vor dem abschließenden Lauf, den er mit zunehmender Erfahrung öfter für sich entscheiden konnte.
  • Der Reutlinger Stephan Vuckovic gewann 2000 bei der olympischen Premiere des Triathlon in Sydney die Silbermedaille. Nach seinem Wechsel auf die Langdistanz belegte er 2005 bei seinem ersten Ironman überhaupt in Kanada den zweiten Platz, den Ironman Hawaii 2005 beendete er als zweitbester Deutscher auf dem zehnten Platz. Nach einem virusbedingten Ausstieg beim Ironman Hawaii 2007 gewann Vuckovic im November 2007 den Ironman Florida.
  • Daniel Unger wurde als erster Deutscher bei den Weltmeisterschaften 2007 in Hamburg Titelträger bei den Profis über die olympische Distanz. Mit seinem Sieg wurde deutlich, dass der deutsche Triathlon auf der Kurz- bzw. der olympischen Distanz die Lücke zum Spitzensport geschlossen hat.
  • Jan Frodeno gewann 2008 bei den Olympischen Sommerspielen in Peking die erste Goldmedaille für Deutschland in dieser Sportart.
  • Paula Newby-Fraser aus Simbabwe ist die erfolgreichste Frau im Langdistanztriathlon. Sie gewann das Rennen auf Hawaii insgesamt achtmal (1986, 1988, 1989, 1991-1994, 1996). Außerdem hielt sie mit 8:50:53, aufgestellt 1994 beim Ironman Europe in Roth, bis zum 12. Juli 2008 die Weltbestzeit für Frauen über die Langdistanz. Am 13. Juli jedoch stellte die Niederländerin Yvonne van Vlerken beim 7. Quelle Challenge Roth mit 8:45:48 Stunden eine neue Weltbestzeit auf und unterbot den langjährigen Rekord von Newby-Fraser um mehr als fünf Minuten.[3]
  • Julie Moss (USA) hat wie keine zweite Person die Entwicklung des Triathlonsports beeinflusst. Beim IRONMAN HAWAII im Februar 1982 musste sie in Führung liegend auf Grund von Dehydration die letzten hundert Meter bis zum Ziel kriechend zurücklegen. Die Siegerin Kathleen McCartney zog im letzten Moment an Julie Moss vorbei und wurde Weltmeisterin. Dieses Drama wurde live von ABC USA-weit übertragen und motivierte auch Mark Allen, ihren späteren Ehemann, mit dem Triathlontraining zu beginnen.
  • Mark Allen (USA) gewann Hawaii 6-mal (1989, 1990, 1991, 1992, 1993, 1995). Er startete und siegte 10-mal beim Nizza-Triathlon und war der erste Weltmeister auf der olympischen Distanz (1989). Allen spielte bei seinen Siegen seine Laufstärke gemeinsam mit seiner mentalen Stärke aus, die ihn für Jahre unschlagbar machten. Auch große Abstände nach dem Radfahren kompensierte er durch seine Laufstärke. So holte er 1995 einen Vorsprung von 13 min auf Hellriegel (s.u.) auf, einen ähnlichen Abstand auf Yves Cordier (F) bei dem abschließenden 30-km-Lauf in Nizza.
  • Dave Scott (USA) gewann ebenfalls 6-mal Hawaii (1980, 1982, 1983, 1984, 1986, 1987). Zusammen mit Scott Molina und Scott Tinley (beide USA) waren sie die "Big Four", die quasi jeden Triathlon unter sich ausmachten. Allen, Scott und Tinley haben Trainingsliteratur bzw. -philosophien (Allen mit Maffetone) veröffentlicht, die bis heute Standardliteratur sind. Sie waren die ersten, die systematisch Triathlon-Training absolvierten.
  • Astrid Benöhr ist eine deutsche Ultra-Triathletin, die insbesondere durch ihre Rekorde bei verschiedenen Ironmans als „die Frau vor den Männern" bekannt ist. Sie beendete 1987 in Finnland ihren ersten Ironman, hält die Weltrekorde über die drei-, vier- und fünffache Ironman-Distanz und gehört weltweit zu den Menschen, die die meisten Ironman-Distanzen absolviert haben (Stand: Januar 2010).
  • Die Schweizerin Natascha Badmann konnte den Ironman Hawaii bislang sechsmal für sich entscheiden (1998, 2000, 2001, 2002, 2004, 2005).
  • Chrissie Wellington (Großbritannien) gewann 2007, 2008 und 2009 die Ironman Weltmeisterschaft auf Hawaii in Streckenrekordzeit (2009), sowie 2008 die Ironman Europameisterschaft in Frankfurt am Main. 2009 in Roth Weltbestzeit auf Langdistanz.
  • Luc Van Lierde (Belgien) war bei seinem ersten Auftritt auf Hawaii siegreich (1996) und gewann noch einmal 1999. 1997 siegte er beim schnellsten Rennen (Ironman Europe in Roth), das es je gab, in der noch heute bestehenden Weltbestzeit von 7:50:27 h. Dabei lief er den abschließenden Marathon in 2:36 h. Er hält außerdem auf Hawaii und in Malaysia die Streckenrekorde.
  • Der Australier Chris McCormack war 1997 Weltmeister auf der olympischen Distanz, wechselte 2002 auf die Ironman-Distanz und siegte 2007 beim Ironman Hawaii. Zuvor gewann er bereits 2002 bis 2006 fünf Mal in Folge den Fosters-Ironman Australien; ebenso gewann er vier Mal in Folge, von 2004 bis 2007, die Quelle-Challenge Roth in Deutschland.
  • Die Österreicherin Kate Allen gewann bei den Olympischen Sommerspielen in Athen Gold im Damenwettbewerb. Neben etlichen Top Platzierungen in der ITU Weltcup Serie, gewann die gebürtige Australierin dreimal EM Silber. Als einige der wenigen Athleten zählte Kate Allen zeitgleich sowohl in Ironman Rennen als auch auf der olympischen Kurzdistanz zu den Weltbesten. Ihre persönliche Bestleistung über die Ironman Distanz gilt mit 8:54:01 Stunden (Ironman Austria 2003) als die dritt-schnellste der Geschichte. Kate Allen wurde zweimal fünfte beim Ironman Hawaii (2005, 2006).
  • Der Kanadier Simon Whitfield gewann 2000 den ersten olympischen Triathlon in Sydney und hat den Doppeltriumph in Peking 2008 nur um 5 Sekunden verpasst. Whitfield zeichnet sich durch seine enorme Konstanz über all diese Jahre aus. Ein weiterer großer Erfolg war der zweite Rang im Gesamtweltcup 2007.
  • Joey Kelly war der erste Mensch, der alle Ironman-Wettbewerbe (damals acht) in einem Jahr beendete. Da inzwischen jährlich neue Ironman ausgetragen werden und einige der Veranstaltungen am gleichen Tag stattfinden, wird ihm dies bis auf Weiteres niemand mehr nachmachen. Er erhielt für Hawaii eine Wildcard, weil er nicht qualifiziert war.
  • Marcel Heinig Weltmeister im 10fachen Langtriathlon 2008, Gesamtweltcupsieger 2008 der Ultratriathleten sowie Weltrekordinhaber im 10 Tage-Triathlon mit insgesamt 75 km Schwimmen, 2.000 km Radfahren und 500 km Laufen.

Olympia

Siehe auch: Liste der Olympiasieger im Triathlon

Seit dem Jahr 2000 gehört der Triathlon zum Programm der Olympischen Spiele. Dabei wird die Kurzdistanz über 1,5 km Schwimmen, 40 km Radfahren und 10 km Laufen absolviert (olympische Distanz). Die hohe Leistungsdichte erforderte eine Freigabe des ansonsten gegebenen Windschattenfahrverbots. Erste Olympiasieger wurden der Kanadier Simon Whitfield und die Schweizerin Brigitte McMahon. Der Deutsche Stephan Vuckovic aus Reutlingen errang in Sydney 2000 überraschend die Silbermedaille. Bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen siegten Hamish Carter aus Neuseeland und die Österreicherin Kate Allen. Die Goldmedaillen bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking gewannen Emma Snowsill aus Australien und der Deutsche Jan Frodeno.

Regelungen

Datei:Normann Stadler Ironman Hawaii 2004.jpg
Normann Stadler, Hawaii 2004

Die drei Wettkampfstrecken werden in ununterbrochener Folge absolviert. Die Wechsel vom Schwimmen zum Radfahren und vom Radfahren zum Laufen gehören zum Wettkampf. Bei niedrigen Wassertemperaturen kann das Schwimmen in kälteschützenden Neoprenanzügen absolviert werden. Das regelkonforme Material zum Radfahren ist weniger streng reglementiert als im klassischen Radsport, weshalb in den 80er Jahren spezielle Triathlonfahrräder entwickelt wurden, u. a. mit kleineren, 26-zölligen Laufrädern und Lenkeraufsätzen, die zu einer aerodynamisch günstigen Sitzposition beitragen. Seit dem Ende der 90er ist dieser Trend jedoch rückläufig und es kommt zu einer Annäherung zwischen dem Radmaterial der Triathleten und den UCI-konformen Zeitfahrrädern.

Zu erwähnen ist weiterhin die strikte Helmpflicht sowie das Verbot des Windschattenfahrens beim Radfahren. Bei Meisterschaften und internationalen Rennen über die olympische Distanz wird das Windschattenverbot ausgesetzt. Die Aufhebung des Verbots ist im deutschen Raum in den späten 1990er Jahren und 2004 heftig diskutiert worden. In einer von Kai Baumgartner initiierten Online-Petition aus dem Jahre 2004 wurden durch den nationalen Verband vorgenommene Regeländerungen (Quasi-Aufhebung des Windschattenverbotes für den Breitensport durch Verkürzung der Windschattenbox auf 5x2 Meter) auf Druck der sportlichen Basis gekippt.[4]

Material

Durch den jungen und neuen Charakter der Sportart zeigte sich von Beginn an ein aufgeschlossener Umgang mit Neuerungen in der Materialentwicklung:

  • Schwimmen: Der ursprünglich aus Gründen des Kälteschutzes getragene Neoprenanzug entwickelte sich zunehmend zu einem die Leistung positiv beeinflussenden Sportgerät. Vor allem Elastizität, Auftrieb und Reduzierung des Wasserwiderstandes haben heute bei der Entwicklung oberste Priorität. Gerade etwas schwächere Schwimmer profitieren von der Unterstützung durch das Material.
  • Radfahren: Durch das Verbot des Windschattenfahrens stellt der Wettkampfteil auf dem Rad besondere Ansprüche an das Material. Die Fahrräder sind ähnlich den UCI konformen Zeitfahrrädern des Straßenradsport konzipiert. Aerodynamik zum einen und Ergonomie für Radstrecken bis 180 km zum anderen, spielen dabei die entscheidende Rolle. Heute heißt das: Carbon-Rahmen mit aerodynamischen Rohren und angepassten Geometrien, speichenreduzierte Hochprofilfelgen, z.T. auch mit Scheiben-Hinterrad kombiniert, Liegelenker, spezielle Trinkflaschenhalter und weitere Details. Kombiniert mit Zeitfahrhelmen wird so versucht am aerodynamischen Optimum zu arbeiten, wodurch Zeitgewinne gegenüber klassischem Material von mehreren Minuten, je nach Streckenlänge, möglich sind. Der erstmals von Greg LeMond bei einer Tour de France gefahrene Aero-Lenker entstammte der Triathlon-Szene.
  • Laufen: Um beim Laufen mit einer möglichst geringen Vorbelastung der Wadenmuskulatur zu starten, nutzen Triathleten wie z.B. Paula Newby-Fraser Radschuhe, deren Auflage an den Pedalen weiter hinten zum Knöchel liegt. Dadurch wird beim Radfahren der Unterschenkel stärker geschont, der Oberschenkel dagegen stärker belastet.

Verwandte Sportarten, Extrem-Varianten

Datei:Faris al sultan ironman hawaii 2005.jpg
Faris Al-Sultan, Hawaii 2005

Eine Variante ohne die Disziplin Schwimmen ist der Duathlon ausgetragen über Lang-, Mittel- und Kurzdistanzen in der Abfolge Laufen, Radfahren und abschließendem Laufen. Es gibt auch die Variation des Crossduathlon wo das Schwimmen durch Crosslaufen und das Radfahren durch fahren auf dem Mountainbike im Gelände ersetzt wird. Im Wintertriathlon wird das Schwimmen durch Skilanglauf ersetzt. Es werden auch Wettbewerbe mit den klassischen Disziplinen ausgetragen, in denen das Radfahren ganz oder teilweise mit dem Mountainbike bestritten wird. Wettbewerbe, in denen sich das Laufen direkt der Schwimmdistanz anschließt, heißen Ambathlon, Swim & Run oder Aquathlon. Wird eine vierte Disziplin (etwa Kajakfahren oder Inlineskaten) hinzugefügt, werden diese Wettbewerbe als Quadrathlon bezeichnet.
Beim aus fünf Disziplinen bestehenden Schweizer Gigathlon müssen über mehrere Tage tägliche Distanzen von im Mittel 4 km Schwimmen, 100 km Rennrad, 50 km Mountainbike, 25 km Inlineskaten und 20 km Laufen zurückgelegt werden. Die Dauer variierte in den vergangenen Jahren zwischen zwei und sieben Tagen.[5]

Die Suche nach Grenzen ist es wohl, die zu immer drastischeren Varianten des Triathlon führt. Die Distanzen des Ironman zu verdoppeln oder zu verdreifachen (sogenannten Ultratriathlons) war nur der Anfang dieser Ausuferung. Der längste Triathlon bislang war ein in Mexiko ausgetragener, sogenannter Double-Deca - also ein Wettkampf über die zwanzigfache Hawaii-Distanz: 76 km Schwimmen, 3600 km Radfahren, 840 km Laufen.

Die Distanzen werden in der ursprünglichen Reihenfolge fortlaufend absolviert- eventuell unterbrochen durch kurze Pausen - wobei aber die Zeitnahme nicht angehalten wird. Außergewöhnliche Erfolge sowie Weltrekorde in diesem Extrembereich verbuchte die Bergisch-Gladbacherin Astrid Benöhr, die über die 3-, 4-, 5-und 10-fache Ironmandistanz Weltmeisterin ist.[6]

Der Zehn-Tage-Triathlon mit 10 Triathlons in 10 Tagen hatte seine Premiere 2006. Ziel ist es täglich innerhalb von 24 Stunden die gleiche Triathlondistanz zu absolvieren. Im Premierenjahr absolvierten die Teilnehmer täglich die Ironmandistanz mit 3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren und 42,2 km Laufen. Marcel Heinig, auch Teilnehmer von 2006, verbesserte 2009 den bestehenden Weltrekord von 2006, indem er im Alleingang täglich 7,5 km schwamm, 200 km Rad fuhr und 50 km lief bzw. insgesamt 50 olympische Triathlondistanzen absolvierte.

Risiken

Wie eine Studie von 2009 zeigt, ist das Risiko eines Herzstillstandes für Anfänger beim Triathlon doppelt so hoch wie beim Marathon. Es wurden die Daten von 922.810 Personen in der Zeit von 2006 bis 2008 untersucht.[7] Hauptgründe liegen in der ungewohnten Belastung und Körperlage beim Schwimmen. Vornehmlich kalte Wassertemperaturen und der Wettkampfstress können bei untrainierten Wettkampfteilnehmern für Umstände sorgen, die kardiale Zwischenfälle fördern. Auf ein Akklimatisieren vor dem Start im Wasser sollte daher schon nicht nur seitens der Veranstalter im Vorfeld hingewiesen werden. Bedenkt man, dass in Deutschland ca. 30.000 Triathleten einen Wettkampfpass haben, aber 300.000 Menschen jährlich an Triathlons teilnehmen, so sieht man welche Diskrepanz zwischen trainierten und untrainierten Sportlern bestehen kann. Bevor man an einem Triathlon teilnimmt, sollte man wenigstens ein Minimum an Training absolviert haben [8] .

Begrifflichkeiten

  • ÜBERZOCKEN –ist ein Ausdruck für DEN klassischen Fehler während des Radsplits. Man fährt aus verschiedensten Gründen über seinen Möglichkeiten bezogen auf das Leistungsvermögen über den gesamten Wettkampf. Häufige Auslöser sind die Euphorie nach dem Schwimmen oder man wird durch andere Athleten mitgerissen. ÜBERZOCKEN erkennt man daran, dass der letzte Teils des Radsplit deutlich langsamer gefahren werden muss. Wenn dies über eine nicht näher definiertes Verhältnis hinausgeht, spricht man von einem Einbruch, nicht zu verwechseln mit dem Einbruch. Der Begriff ÜBERZOCKEN kann auch für den Laufsplit verwendet werden, hier aber meist nur im Bereich von ambitionierten Altersklassen Athleten oder Profis.
  • EINBRUCH –Eine Athletin oder Athlet erzielt eine Split- oder Endzeit, die über einem nicht näher definiertem Verhältnis zu a) erwarteten Split-Endzeit, b) Vorjahresleistung bei etwa vergleichbaren äußeren und körperlichen Bedingung steht.
  • BORTEN -ist ein neuer Begriff, der den bisher verwendeten Begriff "Wandertag" ablöst. Die Wortherkunft bezieht sich hier auf einen Athleten, der in einem bekannten Triathlonforum den Nickname "BORT" trägt. Da dieser Athlet zum wiederholten Mal während einer Langdistanz den abschließenden Marathon entgegen vorheriger Ankündigungen mehr gehend als laufend aber äußert gut gelaunt zurückgelegt hat. Der positive Aspekt des borten ist also, dass das Rennen nicht aufgegeben wird, sondern gehend (wandernd) beendet, also gefinished wird.
  • FINISHEN -ein eingedeutschtes Wort aus dem Englischen, welches das Beenden eines Wettkampfs nach den dortigen offiziellen Bedingungen bezeichnet. -Kann auch bei anderen Sportarten angewendet werden.


Verbände

Wichtige Rennserien

Vereine & Portale

Triathlonvereine gibt es in vielen Städten und Gemeinden. Dort wird in Schwimm-, Rad- und Laufgruppen trainiert. Oft wird auch sogenanntes Wechseltraining durchgeführt. Hierbei wird die "vierte Disziplin", also der Wechsel im Wettkampf vom Schwimmen auf das Rad oder der Wechsel vom Rad zum Laufen trainiert. Vereinsmannschaften können in verschiedenen Ligen gegeneinander antreten. Da Triathlon ein sehr trainingsintensiver Sport ist, der zudem von Individualisten geprägt ist, kommt der individuellen Trainingsverabredung eine deutlich größere Rolle zu. Die großen Portale Triathlon.de [9] (übernahm im Frühjahr 2010 das Portal 3athlon.de), tri-mag.de[10] , triathlon-szene.de[11] , tri2b.com[12] oder trinews.at[13] mit ihren Foren spielen dabei eine bedeutende Rolle.

Literatur

Einzelnachweise

  1. http://www.fftri.com/spip.php?article4&var_recherche=Les%20Trois%20Sports
  2. a b ITU Regelwerk 2008, S. 52 (englisch)
  3. ZDF.de Sport: Van Vlerken siegt in Weltrekordzeit (aufgerufen am 15. Juli 2008)
  4. Online-Petition auf Draftathlon.com, einer Webseite von Kai Baumgartner
  5. Swiss Olympic Gigathlon
  6. World records auf der IUTA-Seite
  7. http://www.physorg.com/news157482153.html Study: Triathlons can pose deadly heart risks (englisch)
  8. http://www.triathlon.de/fit-fur-den-volkstriathlon-radfahren-20-kilometer-so-schnell-es-geht-9254.html Fit für den Volkstriathlon
  9. http://www.triathlon.de Triathlon.de
  10. http://www.tri-mag.de tri-mag.de
  11. http://www.triathlon-szene.de triathlon-szene.de
  12. http://www.tri2b.com tri2b.com
  13. http://www.trinews.at trinews.at

Verbände

Resultate

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