„Elbphilharmonie" – Versionsunterschied

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Der Entwurf des Basler Architekturbüros [[Herzog & de Meuron]] sieht vor, auf dem bestehenden Baukörper des backsteinernen Kaispeichers A einen gläsernen Aufbau mit geschwungener Dachform zu errichten. Das Gebäude wird nach Fertigstellung eine Gesamthöhe von rund 110 Metern haben und das [[Radisson Blu Hotel Hamburg]] als höchstes bewohntes Gebäude Hamburgs ablösen.
Der Entwurf des Basler Architekturbüros [[Herzog & de Meuron]] sieht vor, auf dem bestehenden Baukörper des backsteinernen Kaispeichers A einen gläsernen Aufbau mit geschwungener Dachform zu errichten. Das Gebäude wird nach Fertigstellung eine Gesamthöhe von rund 110 Metern haben und das [[Radisson Blu Hotel Hamburg]] als höchstes bewohntes Gebäude Hamburgs ablösen.


Die Glasfassade des Aufbaus wird sich aus insgesamt 1.089 einzelnen Glaselementen zusammensetzen, von denen zahlreiche individuell gewölbt und gebogen sind. Zu Zwecken des Sonnenschutzes und aus gestalterischen Gründen ist zudem jede Scheibe mit einem individuellen Raster bedruckt, das in der Gesamtansicht der Fassade (削除) des (削除ここまで) Bild einer sich kräuselnden Wasseroberfläche zeigt.
Die Glasfassade des Aufbaus wird sich aus insgesamt 1.089 einzelnen Glaselementen zusammensetzen, von denen zahlreiche individuell gewölbt und gebogen sind. Zu Zwecken des Sonnenschutzes und aus gestalterischen Gründen ist zudem jede Scheibe mit einem individuellen Raster bedruckt, das in der Gesamtansicht der Fassade (追記) das (追記ここまで) Bild einer sich kräuselnden Wasseroberfläche zeigt.


Entgegen ursprünglicher Planungen wurde der Kaispeicher für den Bau der Elbphilharmonie vollständig entkernt. Erhalten blieben lediglich die Außenmauern.
Entgegen ursprünglicher Planungen wurde der Kaispeicher für den Bau der Elbphilharmonie vollständig entkernt. Erhalten blieben lediglich die Außenmauern.

Version vom 20. März 2010, 23:06 Uhr

Baufortschritt, März 2010

Die Elbphilharmonie Hamburg ist ein im Bau befindliches Konzerthaus in der HafenCity in Hamburg. Die Grundsteinlegung erfolgte am 2. April 2007, das Richtfest ist für 2010 geplant. Die Eröffnung des Konzertbetriebs ist für Mai 2012 geplant. Generalintendant ist seit 2007 Christoph Lieben-Seutter.

Gebäude

Lage

Datei:ElbPhi kleines Modell frontal.jpg
Modell, Blickrichtung Osten
Entkernt bis auf die Grundmauern des ehem. Speichers
Montage eines Fassadenelementes
Fassadendetail

Die Elbphilharmonie liegt am westlichen Ende des Dalmannkais am westlichsten Punkt der HafenCity. Bereits vor dem Bau des Kaispeichers A, der als Sockelbau der Elbphilharmonie dient, bestand an selber Stelle ein Speichergebäude, das jedoch im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde. Der zwischen 1963 und 1966 nach Entwürfen von Werner Kallmorgen errichtete neue Kaispeicher war ein bedeutendes Beispiel der Architektur der Nachkriegsmoderne in Hamburg. Das Gebäude diente der Lagerung von Kakao, Tabak und Tee, fiel mit der Verlagerung des Schüttguthandels in andere Teile des Hafens jedoch aus seiner ursprünglichen Nutzung.

Aufgrund seiner Lage im öffentlich nicht zugänglichen Freihafen wurde der Kaispeicher erst mit dem Projekt HafenCity und der Aufhebung des Freihafenstatus' zum Gegenstand der öffentlichen Aufmerksamkeit.

Architektur

Der Entwurf des Basler Architekturbüros Herzog & de Meuron sieht vor, auf dem bestehenden Baukörper des backsteinernen Kaispeichers A einen gläsernen Aufbau mit geschwungener Dachform zu errichten. Das Gebäude wird nach Fertigstellung eine Gesamthöhe von rund 110 Metern haben und das Radisson Blu Hotel Hamburg als höchstes bewohntes Gebäude Hamburgs ablösen.

Die Glasfassade des Aufbaus wird sich aus insgesamt 1.089 einzelnen Glaselementen zusammensetzen, von denen zahlreiche individuell gewölbt und gebogen sind. Zu Zwecken des Sonnenschutzes und aus gestalterischen Gründen ist zudem jede Scheibe mit einem individuellen Raster bedruckt, das in der Gesamtansicht der Fassade das Bild einer sich kräuselnden Wasseroberfläche zeigt.

Entgegen ursprünglicher Planungen wurde der Kaispeicher für den Bau der Elbphilharmonie vollständig entkernt. Erhalten blieben lediglich die Außenmauern.

Nutzung

Vorgesehen sind ein großer Konzertsaal mit rund 2.150 Sitzplätzen, ein kleinerer Saal mit 550 Plätzen sowie ein dritter Saal, das so genannte Kaistudio, mit 170 Sitzplätzen. Der Große Saal folgt dem Prinzip der Weinberg-Architektur, bei dem sich die Ränge um eine zentral angeordnete Bühne herum gruppieren. Der Große Saal wird sowohl für klassische Musik als auch für Jazz und populäre Weltmusik genutzt werden. Der Kleine Saal wird vorwiegend zur Aufführung von Kammermusik dienen und darüber hinaus weiteren Nutzungen offen stehen. Das Akustikkonzept der Säle stammt von Yasuhisa Toyota, der bereits die Konzepte von mehr als 50 anderen Konzerthäusern und -hallen erstellt hat.

Neben dem öffentlichen Bereich der Konzertsäle werden als flankierende kommerzielle Nutzungen ein Fünf-Sterne-Hotel mit 247 Zimmern, zum Hotel gehörende Konferenz- und Wellnessbereiche, Gastronomie und 45 Wohneinheiten im Glasaufbau untergebracht. Im Sockelbau entstehen ein Parkhaus mit rund 510 Stellplätzen, das Kaistudio, Nebenräume für das Konzerthaus und Räumlichkeiten für einen musikpädagogischen Bereich. Zwischen Sockel und Aufbau wird sich in 37 Metern Höhe eine umlaufende, öffentlich zugängliche Aussichtsplattform (Plaza) befinden.

Flankierende städtebauliche Maßnahmen

Im Zusammenhang mit dem Bau der Elbphilharmonie werden weitere städtebauliche Maßnahmen im Umfeld des Gebäudes erfolgen. Zur Verbesserung und ästhetischen Aufwertung der fußläufigen Anbindung der Elbphilharmonie und der westlichen HafenCity wird eine neue Promenade von der U-Bahnstation Baumwall zur Elbphilharmonie angelegt. Die Haltestelle erhält hierzu einen neuen Ausgang westlich der Schalterhalle, der auf eine platzartige Anlage unterhalb des U-Bahnviadukts führt. Von dieser aus führt ein neu gestalteter Fußweg zur Elbphilharmonie. Der Entwurf hierfür stammt ebenfalls von Büro Herzog & de Meuron.

Die Kosten für das Vorhaben werden nach bisherigen Schätzungen rund 10,7 Millionen EUR betragen, die Realisierung ist für die Jahre 2010 und 2011 vorgesehen.[1]

Weiterhin zu erwähnen ist die Neugestaltung der Uferpromenade zwischen Baumwall und Landungsbrücken nach Entwürfen des Büros um Zaha Hadid. Die bestehende, rund 600 Meter lange Promenade soll zwischen 2011 und 2013 neu gestaltet werden, die Investitionskosten belaufen sich auf rund 30 Millionen EUR und werden vom Land Hamburg und dem Bund getragen.[2]

Erschließung

Die Elbphiharmonie wird zum Zeitpunkt ihrer Fertigstellung günstig über den ÖPNV und den Individualverkehr erreichbar sein. Die nächstgelegene Schnellbahnhaltestelle ist die Station Baumwall der Linie U3, die etwa 300 Meter nordwestlich der Elbphilharmonie liegt. Geplant sind ein Anleger für die Fähren der HADAG südöstlich des Gebäudes und die Einrichtung einer Bushaltestelle unmittelbar vor der Elbphilharmonie.[3] Für den motorisierten Individualverkehr stehen im Parkhaus des Gebäudes rund 510 Stellplätze zur Verfügung.

Finanzierung

Entwicklung der Kostenschätzungen für die Elbphilharmonie in Millionen EUR [4]

Im Laufe der Planung und Umsetzung des Vorhabens verdreifachten sich die Projektkosten von ursprünglich 150 Mio. EUR im Jahr 2003 auf aktuell 450 Mio. EUR. Dem steht allerdings eine Vergrößerung des Projektes von einer im Jahr 2003 geplanten Bruttogeschossfläche von 84.000 m2 um 43% auf aktuell 120.000 m2 gegenüber. Seit der Vertragsunterzeichnung zwischen dem Bauherren und dem Investor der Elbphilharmonie im Jahre 2006 sind die Baukosten um insgesamt 86% gestiegen.

Bereits 2006 beliefen sich die Gesamtbaukosten auf 241,3 Mio. EUR. Davon sollten 138 Mio. EUR auf den öffentlichen Bereich entfallen, 103 Mio. EUR auf den privaten Bereich, den das Investorenkonsortium IQ2, in dem sich die Hochtief AG und die Commerz Real AG zusammengeschlossen haben, trägt. Inklusive weiterer Projektkosten und abzüglich von Spendenmitteln hätten aus dem Haushalt der Freien und Hansestadt Hamburg 114,3 Mio. EUR finanziert werden müssen. Zusätzlich existierte ein Budget von 10 Mio. EUR für unvorhergesehene Baumaßnahmen. Dieses Budget wurde bereits mit 7 Mio. EUR durch Schwierigkeiten bei den Nachgründungsarbeiten und ein neues Kühlsystem belastet. Die unerwartet hohen Kosten weckten erneut Zweifel über die tatsächliche Finanzierbarkeit des Projektes. Eine weitere Kostenerhöhung um 20 Mio. EUR wurde im Frühjahr 2008 bekannt.

In einer Machbarkeitsstudie wurde erarbeitet, dass neben dem Anteil der Stadt und der Investoren eine Spendensumme von 30 Mio. EUR durch Private aufgebracht werden müsse, um die Umsetzung des Projektes zu gewährleisten. Die erhoffte Spendensumme konnte bereits in einem sehr frühen Stadium des Projekts durch eine Großspende in Höhe von 30 Mio. EUR vom Unternehmer-Ehepaar Hannelore und Helmut Greve aufgebracht werden. Weitere Großspenden in Höhe von 10 Mio. EUR von Michael Otto, dem Präsidenten des in Hamburg ansässigen Versandhauses Otto, und von der Reemtsma-Stiftung folgten. Als Anlaufstelle für finanzielle Unterstützung des Projektes wurde am 31. Oktober 2005 die „Stiftung Elbphilharmonie" gegründet, welche sich um die Einwerbung weiterer Spenden und Zustiftungen kümmern soll. Die Summe der eingegangenen Spenden betrug im August 2008 ca. 68 Mio. EUR.

Die Bürgerschaft stimmte der Realisierung der Elbphilharmonie und dem städtischen Finanzierungsbeitrag am 28. Februar 2007 einstimmig zu. Im Sommer 2008 wurden Mehrkosten von bis zu 243 Mio. EUR bekannt. Bei Nachtragsverhandlungen mit der Hochtief AG und den Architekten wurden im November 2008 ein Festpreis von 450 Mio. EUR ausgehandelt. Der Anteil der Stadt läge demnach bei 323 Mio. EUR. Als personelle Konsequenz der Kostenentwicklung wurde der Leiter der städteischen Realisierungsgesellschaft, Hartmut Wegener, von seinen Aufgaben entbunden.[5]

Nach Medienberichten von Anfang 2010 stellt die Hochtief AG Nachforderungen von ca. 22,4 Mio. EUR. Aufgrund der aus Sicht einzelner Bürgerschaftsfraktionen intransparenten Kosten- und Vertragsstruktur sowie der aus ihrer Sicht mangelhaften Unterrichtung der Bürgerschaft über die Verhandlungen zwischen Senat und Hochtief wird die Einrichtung eines parlamentarischen Untersuchungsausschusses erwogen.[6]

Geschichte

Das Projekt ist auf die private Initiative des Architekten und Projektentwicklers Alexander Gérard und der Kunsthistorikerin Jana Marko zurückzuführen. Gérard und Marko entwickelten die Idee und Nutzungskonzeption und gewannen die Schweizer Architekten Herzog & de Meuron für eine Zusammenarbeit und entwickelten mit ihnen den ersten Entwurf, der im Juni 2003 in der Laeiszhalle der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Im November 2004 übernahm die Stadt Hamburg das Vorhaben, unter deren Verantwortung das Vorhaben seitdem entwickelt wird.

Funktion als Landmarke

Kaispeicher A mit Plakat Elbphilharmonie, Juli 2006

Die Elbphilharmonie wird von der für die Entwicklung und Vermarktung der HafenCity zuständigen HafenCity Hamburg GmbH neben dem 2008 eröffneten Internationalen Maritimen Museum Hamburg und dem geplanten Science Center Hamburg als eine der zentralen kulturellen Einrichtungen der HafenCity identifiziert.[7] Über die Nutzung als Konzerthaus hinaus erwartet der Senat von der Elbphilharmonie die Schaffung eines Wahrzeichens für Hamburg und die HafenCity, insbesondere im Hinblick auf die internationale Repräsentation Hamburgs. Das Motiv der Schaffung eines Wahrzeichens wurde frühzeitig für offizielle Werbe- und Imagekampagnen aufgegriffen.

Die Elbphilharmonie ist aufgrund ihrer von Seiten des Senats erhofften Öffentlichkeitswirkung vergleichbar mit dem Opernhaus von Sydney, das ebenfalls maßgeblich das öffentliche bzw. medial vermittelte Bild seines Standortes prägt. Zudem lässt sich die Elbphilharmonie vergleichen mit den wenige Jahre zuvor fertig gestellten Opernhäusern von Kopenhagen (2005) und Oslo (2008), die eine vergleichbare Nutzung in vergleichbaren Hafen- bzw. Wasserlagen einführten.

Galerie

Quellen

  1. Senat beschließt westliche Anbindung der HafenCity. In: Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt. 2. Februar 2009, abgerufen am 5. Januar 2010. 
  2. Hamburg plant neue Elb-Promenade. In: Hamburger Abendblatt. 30. Dezember 2009, abgerufen am 30. Dezember 2009. 
  3. HafenCity Hamburg GmbH (Hrsg.): „Infrastruktur – Grundlage für die neue Stadtentwicklung". In: Projekte. Einblicke in die aktuellen Entwicklungen Nr. 12, S. 35. Selbstverlag, Hamburg 2009.
  4. Glasmonster frisst 500 Millionen. In: die tageszeitung. 27. November 2008, abgerufen am 27. November 2008. 
  5. Preis des Prestigeobjekts steigt weiter. In: Hamburger Abendblatt. 27. November 2008, abgerufen am 27. November 2008. 
  6. Kostenexplosion: SPD will Untersuchungsausschuss. In: Hamburger Abendblatt. 1. Februar 2010, abgerufen am 9. Februar 2010. 
  7. HafenCity Hamburg GmbH (Hrsg.): „Vorhang auf: die HafenCity als Bühne für die Kultur". In: Projekte. Einblicke in die aktuellen Entwicklungen Nr. 12, S. 32ff. Selbstverlag, Hamburg 2009.

Literatur

  • Till Briegleb: Eine Vision wird Wirklichkeit. Auf historischem Grund: Die Elbphilharmonie entsteht. 2007, ISBN 978-3-938017-91-3

53.5414166666679.9841944444444Koordinaten: 53° 32′ 29,1′′ N, 9° 59′ 3,1′′ O

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