„Schmalzhoftempel" – Versionsunterschied

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== Literatur ==
== Literatur ==
* Genée, Pierre: ''Wiener Synagogen 1826-1938''. Wien 1987
* Genée, Pierre: ''Wiener Synagogen 1826-1938''. Wien 1987
* [[Bob_Martens|Martens, Bob]] / Peter, Herbert: ''Die zerstörten Synagogen Wiens. Virtuelle Stadtspaziergänge'', Mandelbaum Verlag, Wien 2009, ISBN 978385476-313-0
* Niessner, Georg; Schilling, Peter: ''Virtuelle Rekonstruktion dreier Synagogen in Wien von Max Fleischer'' [Diplomarbeit TU-Wien] Wien 2004
* Niessner, Georg; Schilling, Peter: ''Virtuelle Rekonstruktion dreier Synagogen in Wien von Max Fleischer'' [Diplomarbeit TU-Wien] Wien 2004



Version vom 6. November 2009, 15:25 Uhr

Synagoge Schmalzhofgasse nach Plänen des Architekten Fleischers
Inneres der Synagoge VI., Schmalzhofgasse
Gedenktafel am ehemaligen Standort, heute ein Wohnhaus

Der Schmalzhoftempel, auch bekannt als Synagoge Schmalzhofgasse, war eine Vereinssynagoge im 6. Wiener Gemeindebezirk Mariahilf (Schmalzhofgasse 3). Die Synagoge wurde 1883/84 nach Plänen von Max Fleischer im neogotischen Stil errichtet und wurde während der Novemberpogrome 1938 vernichtet.

Geschichte

Die Synagoge Schmalzhofgasse war eine Vereinssynagoge des "Tempelverein für die Bezirke Mariahilf und Neubau". Sie wurde in den Jahren 1883 bis 1884 erbaut. Die Synagoge war die erste von drei Synagogen, die in Wien nach Plänen von Max Fleischer errichtet wurde. Fleischer sah seinen Synagogenbau in der Tradition der christlichen Kirchen, die eine Monumentalität im Innen- und Außenleben auszeichnen sollte. Die Gotik und den Ziegelrohbau wählte Fleischer, da ihm nur bescheidene Mittel zur Verfügung standen und er so Bildhauerarbeiten vermeiden konnte. Im ideologische Sinne strebte Fleischer eine Umgestaltung des Ritus in protestantische Richtung an. So wurde der Toraschrein und das Vorbeterpult (Bima) zusammengelegt und eine Orgelbühne sowie eine Kanzel eingebaut.

1938 wurde die Synagoge während der Novemberpogrome in Brand gesteckt und völlig zerstört.

Gebäude

Die Synagoge im neogotischen Stil wurde im großen Hof des ehemaligen Schmalzhofes errichtet und war auf drei Seiten freistehend. Nur die Nordseite grenzte an ein Nachbargebäude. Die Synagoge war im Rohziegelbau ausgeführt worden und wirkte durch mehrere Türmchen, Dächer in unterschiedlicher Höhe, Fensterreihen sowie eine schön proportionierte Apsis an der Ostseite stark aufgegliedert. Die Fenster waren in einer bunten Bleiverglasung gehalten. Das Innere der Synagogen war durch drei Schiffe unterteilt, wobei in den Seitenschiffen je eine Empore für die 236 Sitzplätze der Frauen angebracht waren. Vom breiten Mittelschiff mit den 322 Männersitzen waren die Seitenschiffe durch Säulen in verschiedener Höhe verbunden, die man mit spitz zulaufenden Gurten verband. Die Dekoration des Innenraums war durch Bemalungen mit Ölfarben ausgeführt worden.

Eine Gedenktafel wurde am heutigen Wohnneubau angebracht, mit einer Inschrift in deutscher und hebräischer Sprache. Die Inschrift lautet:

"Hier stand der nach Plänen von Architekt Max Fleischer 1884 errichtete Tempel.

Er wurde am 10. November 1938 von den Nationalsozialisten [...] in der Reichskristallnacht zerstört.

Israelitische Kultusgemeine Wien

Kulturforum Mariahilf"

Siehe auch

Literatur

  • Genée, Pierre: Wiener Synagogen 1826-1938. Wien 1987
  • Martens, Bob / Peter, Herbert: Die zerstörten Synagogen Wiens. Virtuelle Stadtspaziergänge, Mandelbaum Verlag, Wien 2009, ISBN 978385476-313-0
  • Niessner, Georg; Schilling, Peter: Virtuelle Rekonstruktion dreier Synagogen in Wien von Max Fleischer [Diplomarbeit TU-Wien] Wien 2004
Commons: Schmalzhoftempel  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

48.19555555555616.3475Koordinaten: 48° 11′ 44′′ N, 16° 20′ 51′′ O

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