„Kreuz.net" – Versionsunterschied

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Es bietet kirchliche Informationen und verbindet diese mit kirchenpolitischen Zielen. Die Seiten sind in der [[Römisch-katholische Kirche|römisch-katholischen Kirche]] und darüber hinaus [[Kreuz.net#Kontroversen|umstritten]]. Radio Vatikan sowie die deutsche und österreichische Bischofskonferenz haben sich von kreuz.net distanziert. Die im Aufbau einem [[Blog]] ähnelnde Internetplattform ist seit Oktober 2004 in Betrieb.
Es bietet kirchliche Informationen und verbindet diese mit kirchenpolitischen Zielen. Die Seiten sind in der [[Römisch-katholische Kirche|römisch-katholischen Kirche]] und darüber hinaus [[Kreuz.net#Kontroversen|umstritten]]. Radio Vatikan sowie die deutsche und österreichische Bischofskonferenz haben sich von kreuz.net distanziert. Die im Aufbau einem [[Blog]] ähnelnde (追記) [[ (追記ここまで)Internetplattform(追記) ]] (追記ここまで) ist seit Oktober 2004 in Betrieb.


== Inhalte und Angebote ==
== Inhalte und Angebote ==

Version vom 15. Oktober 2009, 11:10 Uhr

kreuz.net ist ein privates Onlinemagazin mit dem Untertitel „katholische Nachrichten". Es bietet kirchliche Informationen und verbindet diese mit kirchenpolitischen Zielen. Die Seiten sind in der römisch-katholischen Kirche und darüber hinaus umstritten. Radio Vatikan sowie die deutsche und österreichische Bischofskonferenz haben sich von kreuz.net distanziert. Die im Aufbau einem Blog ähnelnde Internetplattform ist seit Oktober 2004 in Betrieb.

Inhalte und Angebote

Thematik

kreuz.net behandelt verschiedene Themenkomplexe und vertritt im Bezug auf diese eindeutige Positionen.[1] So unter anderem: Ablehnung der Abtreibung und der Euthanasie, Ablehnung der Homosexualität, Befürwortung des katholischen Traditionalismus, Verbreitung von Antisemitismus und Holocaustleugnung (insbesondere unter Berufung auf Richard Williamson) sowie des Kreationismus. Die dabei verwendete Ausdrucksweise wird von Polemik beherrscht.

Konzept

Die Redaktion von kreuz.net veröffentlicht täglich mehrere Artikel, die anschließend von registrierten Benutzern kommentiert werden können, darunter zunächst für jeden Tag die so genannten kreuzmeldungen, in denen Meldungen aus aller Welt zusammengefasst werden, sowie Artikel in Kommentarform. Die Benutzer können auch eigene Beiträge in einem als Leserzeitung abgeteilten Bereich erstellen; weitere Bereiche mit den Bezeichnungen Termine, Gebete & Gedichte und Humorvolles stehen für Benutzerbeiträge zur Verfügung und sind ebenfalls mit Kommentarfunktionen versehen. Die einzelnen Bereiche sind durch Titelleisten unterschiedlicher Farbe gekennzeichnet.

Kontroversen

Umstrittene Inhalte und die oft aggressive Ausdrucksweise haben Kreuz.net vielfach Kritik auch aus katholischen Reihen, beispielsweise seitens des Theologen David Berger und der Diözese Linz, eingetragen.[2] [3] [4] Kreuz.net ist darüber hinaus aufgrund seiner mitunter auch gegen den Papst gerichteten Polemik und der einseitigen Fixierung auf bestimmte Inhalte umstritten.[5]

Eine Gegen-Webseite Kreuts.net (mit „ts") sieht ihren Hauptauftrag darin, Kritik gegen Kreuz.net vorzubringen[6] . Das Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (DÖW), eine Einrichtung mit Beteiligung der Republik Österreich, meint, kreuz.net strotze nur so von antisemitischen Beiträgen.[7]

Die Bewegung „Homosexualität und Kirche" (HuK) bezeichnet kreuz.net als konservativ katholischen Online-Nachrichtendienst[8] .

Wiederholt wurden Leserbeiträge, in denen der Holocaust geleugnet wurde, im Kommentarbereich belassen und fand auch keine Sperrung der betreffenden Verfasser statt.[9] Derartige Leseräußerungen, die in mehreren Ländern (nicht aber am Serverstandort USA) den Tatbestand der Volksverhetzung erfüllen, hatten den Internetdienst Die Jüdische zu deutlicher Kritik veranlasst.[10]

Anonymität

Ein großer Kritikpunkt ist die faktische Anonymität des Portals. Das Impressum verweist auf eine Adresse in den USA: „Sodalicium for ‘Religion and Information’, 1018 E. Mariposa Ave, El Segundo, CA 90245-3114 U.S.A." Die Betreiber von kreuz.net sind anonym und verstehen sich selber als „Initiative einer internationalen privaten Gruppe von Katholiken in Europa und Übersee, die hauptberuflich im kirchlichen Dienst tätig sind. ‘kreuz.net’ akzeptiert ohne Namen eingereichte Informationen und betrachtet es als Ehrensache, die strikte Anonymität seiner Informanten zu wahren."[11] Diese Anonymität wird von Befürwortern als Schutz vor einer nach ihrer Ansicht in Deutschland eingeschränkten Meinungsfreiheit begrüßt; Kritiker sehen darin den Versuch, sich juristischen Konsequenzen zu entziehen (siehe unter Rechtliche Aspekte).

Bis Dezember 2004 wurde im Impressum noch „Prof. P. G. Ferocior" als Verantwortlicher genannt; ob es sich dabei um ein Pseudonym handelte, ist unbekannt. In jüngeren Aufzeichnungen der Seite (seit Februar 2005) war dieser Name nicht mehr enthalten.[12]

Distanzierungen

Im Februar 2009 distanzierten sich Radio Vatikan sowie die deutsche und österreichische Bischofskonferenz ausdrücklich von kreuz.net. Die deutsche katholische Bischofskonferenz warf kreuz.net antisemitische und homophobe Äußerungen vor, die österreichische kritisierte „sektiererische Hetzpropaganda".[13] [14] [15]

Bekannte Autoren

Einige bei kreuz.net veröffentlichte Autoren sind bekannt. So erschienen in der Vergangenheit Beiträge des als „Pornojäger" bekannten Aktivisten Martin Humer, der rechtsnationalen Kölner Stadträtin Regina Wilden (Pro Köln), des Politikers Ewald Stadler, des Bundesobmanns der österreichischen Partei Die Christen, Alfons Adam sowie des wegen Volksverhetzung verurteilten Erlanger Holocaustleugners Johannes Lerle auf den Seiten des Dienstes.[16] [17] [18] [19] Auch Reden des iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad oder der Psychotherapeutin Christa Meves wurden als Beitrag veröffentlicht.[20] [21] Die meisten Artikel sind nicht namentlich gekennzeichnet. kreuz.net publiziert auch Beiträge von Autoren, die dafür keine Erlaubnis gegeben haben, während Beiträge aus dem redaktionellen Umfeld der Betreiber oft anonym bleiben.

Rechtliche Aspekte

Wegen Verwendung des Hitlergrußes in einem kreuz.net-Artikel von Martin Humer zum Film Popetown hat Google Deutschland diesen Einzelartikel am 10. Januar 2007 aus den Suchergebnissen entfernt.[22]

Im Januar 2008 musste ein Ermittlungsverfahren wegen Volksverhetzung gegen kreuz.net eingestellt werden. Wegen des Hostings in Arizona und des damit verbundenen abschlägig beschiedenen Rechtshilfeersuchens äußerte die Staatsanwaltschaft Berlin: „Im Zuge der Ermittlungen ist es nicht gelungen, einen Tatverdächtigen namhaft zu machen".[23]

Trivia

Der sowohl auf kreuz.net selbst als auch im diesbezüglichen Diskurs auf anderen Seiten häufig verwendete Begriff Kreuznattern wird je nach Zusammenhang als Spitzname für Autoren, Redaktionsmitglieder, Anhänger oder User von kreuz.net gebraucht.[24]

Die Seite kreuz.net wird in der deutschsprachigen Wikipedia aus Rechtsgründen nicht verlinkt.

Einzelnachweise

  1. Michael Sontheimer, Peter Wensierski: Zur Rechten Gottes. Spiegel Online, 16. Februar 2009
  2. Lustvolles Entsetzen, Glosse von David Berger über den „Vulgärtraditionalismus"
  3. Fromme Texte, raue Sitten und beste Kontakte nach Rom, KirchenZeitung Linz, 18. März 2009
  4. Josef Bossart: Kreuzderbe Dreckschleuder, Katholische Internationale Presseagentur, 30. März 2007
  5. Gernot Facius: Katholische Gotteskämpfer im Internet, Die Welt, 6. Mai 2009
  6. Selbstauskunft über den Auftrag von Kreuts.net.
  7. DÖW im Rahmen der Aktion gegen den Antisemitismus in Österreich
  8. Beitrag bei HuK mit Zitierung von Kreuz.net.
  9. z.B. kreuz.net/reader.2846.html
  10. kreuz.net/article.4399.html, siehe Schluss des Artikels
  11. Selbstaussage im Impressum von Kreuz.net: www.kreuz.net/imprint.html .
  12. Impressum von kreuz.net bei archive.org, Stand vom 4. Dezember 2004; zum Vergleich Stand vom 19. Februar 2005
  13. In eigener Sache: kreuz.net und wir, Radio Vatikan, 24. Februar 2009
  14. „Unsäglich und unerträglich", Deutsche Bischofskonferenz, 6. Februar 2009
  15. „Sektiererische Hetzpropaganda", stephanscom.at, 9. Februar 2009
  16. kreuz.net/article.5860.html
  17. kreuz.net/article.3968.html
  18. Urteil des Landgerichts Nürnberg-Fürth, Aktenzeichen 11 Ns 404 Js 45504/2006 in Verbindung mit kreuz.net/article.7724.html
  19. kreuz.net - rechtsextreme Katholiken im Internet, Brandenburgische Landeszentrale für politische Bildung, 25. März 2009
  20. kreuz.net/article.9050.html
  21. kreuz.net/article.6469.html
  22. Google-Suchlauf und Erläuterung hierzu bei Chilling Effects
  23. Staatsanwaltschaft Berlin: Kein Verfahren gegen kreuz.net rainbow.at 28. Januar 2008
  24. etwa dort oder auf kreuz.net/article.4586-page.html
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