„Wyandot" – Versionsunterschied

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[[Bild:Wyandot Nation.png|thumb|Flagge der Wyandot Nation]]
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Die '''Wyandot''' (Eigenbezeichnung), auch '''Huronen''' oder '''Wendat''' genannt, ursprünglich eine Konföderation von (削除) fünf (削除ここまで) nordamerikanischen [[Indianer Nordamerikas|indigenen Ethnien]] der [[Irokesensprachen|irokesischen Sprachfamilie]](削除) . Heute umfasst der in Oklahoma und am [[Sankt-Lorenz-Strom]] beheimatete Stamm noch etwa 8000 Mitglieder. Er zählt zu den ''[[First Nations]] of Kanada'', wie die Ureinwohner Kanadas genannt werden. Sie siedelten ursprünglich am [[Huronsee]] im Norden der heutigen [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]] beziehungsweise im Süden [[Kanada]]s. (削除ここまで)
Die '''Wyandot''' (Eigenbezeichnung), auch '''Huronen''' oder '''Wendat''' genannt, ursprünglich eine Konföderation von (追記) folgenden (追記ここまで) nordamerikanischen [[Indianer Nordamerikas|indigenen Ethnien]] der [[Irokesensprachen|irokesischen Sprachfamilie]](追記) : (追記ここまで)
*[[Arendahronon]] (Rock People)
*[[Attignawantan]] (Attignaouentan, Attignousntan) (Bear People)
*[[Attigneenongnahac]] (Attiguenongha) (Cord people)
*[[Tahontaenrat]] (Scanonaerat, Scahentoarrhonon) (Deer People).
*[[Ataronchronon]] (nach Aufnahme der Flüchtlinge der [[Wenro]] (1639) and [[Algonkin]] (1644) wurden die Ataronchronon als fünfter Stamm angesehen)

Gegen 1535 zählten die Wyandot zusammen mit ihren Nachbarn den [[Attiwandaron]] ([[Neutral]] Nation) und Wenro ca. 45.000 Menschen, von diesen waren ca. 30.000 Wyandot. 1650 nach den sog. Bieberkriegen waren die drei Stämme durch die Irokesen bis auf 10.000 dezimiert. Daraufhin nahmen sie versprengte Reste der ebenfalls von den Irokesen angegriffenen [[Tionontati]], Wenro, Algonkin und [[Erie]] auf und zogen als Wyandot gen Westen.
Heute umfasst der in Oklahoma und am [[Sankt-Lorenz-Strom]] beheimatete Stamm noch etwa 8000 Mitglieder. Er zählt zu den ''[[First Nations]] of Kanada'', wie die Ureinwohner Kanadas genannt werden. Sie siedelten ursprünglich am [[Huronsee]] im Norden der heutigen [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]] beziehungsweise im Süden [[Kanada]]s.


== Sprache==
== Sprache==

Version vom 8. Oktober 2009, 00:56 Uhr

Datei:Wyandot Nation.png
Flagge der Wyandot Nation

Die Wyandot (Eigenbezeichnung), auch Huronen oder Wendat genannt, ursprünglich eine Konföderation von folgenden nordamerikanischen indigenen Ethnien der irokesischen Sprachfamilie:

Gegen 1535 zählten die Wyandot zusammen mit ihren Nachbarn den Attiwandaron (Neutral Nation) und Wenro ca. 45.000 Menschen, von diesen waren ca. 30.000 Wyandot. 1650 nach den sog. Bieberkriegen waren die drei Stämme durch die Irokesen bis auf 10.000 dezimiert. Daraufhin nahmen sie versprengte Reste der ebenfalls von den Irokesen angegriffenen Tionontati, Wenro, Algonkin und Erie auf und zogen als Wyandot gen Westen. Heute umfasst der in Oklahoma und am Sankt-Lorenz-Strom beheimatete Stamm noch etwa 8000 Mitglieder. Er zählt zu den First Nations of Kanada, wie die Ureinwohner Kanadas genannt werden. Sie siedelten ursprünglich am Huronsee im Norden der heutigen Vereinigten Staaten beziehungsweise im Süden Kanadas.

Sprache

Melodie des Huron Carol i /?

Die Jesuiten bauten im 17. Jahrhundert Missionstationen, so Sainte-Marie-au-pays-des-Hurons und LaJeune Lorette im Huronengebiet auf. Die Sprache der Huronen wurde durch den Jesuiten Pierre Potier Mitte des 18. Jahrhunderts eingehend untersucht. In seiner „Elementa Grammaticæ Huronicæ" aus dem Jahre 1745 gibt er für die Namensbildung zwei Anhaltspunkte. Zum einen das Wort ahouénda, das sich auf ein Stück möglicherweise isoliertes Land bezieht, möglicherweise eine Insel, und zum anderen aouenda, das soviel bedeutet wie Stimme, Befehl, Sprache, Versprechen. Potier stellt fest, dass sich mit der Anfügung der Vorsilbe skaouendat eine Bedeutung im Sinne „die eine Stimme" und gleichzeitig „die eine Insel" ergibt. Er hält diese Doppelbedeutung als mögliche Erklärung für die Entstehung des Eigennamens für wahrscheinlich.

Weitere Beschreibungen gehen auf den Jesuiten Jean de Brébeuf zurück, so der erste Beleg für die bis heute stereotyp für Indianersprache verwendete Interjektion Howgh. Brébeuf verfasste das älteste und bis heute verwendete kanadische Weihnachtslied, Jesous Ahatonhia (Jesus, he is born) in huronischer Sprache, wobei Gott mit dem Ausdruck Gitchi Manitou bezeichnet wird, der aus der Algonquinsprache stammt. Das Jesuskind liegt dabei in einem Stück Birkenrinde und in Windeln aus Hasenfell, statt Schäfer sind Jäger auf dem Felde und die Heiligen aus dem Morgenland sind durch Häuptlinge von Nachbargebieten ersetzt, die ihm als Geschenke Fuchs- und Biberpelze darbringen.[1] Die Fremdbezeichnung „Huronen" geht auf die französische Bezeichnung „La Hure" für den Mittelkamm des Wildschweins zurück, an den der Irokesenschnitt der Wyandot die französischen Neuankömmlinge erinnerte.[2]

Geschichte

Ursprünglich waren sie Teil des irokesischen Volkes, trennten sich aber von diesem und verbündeten sich mit Algonkin-Völkern. Wie die Irokesen lebten sie in Langhäusern und betrieben Landwirtschaft. Bei Ankunft der Franzosen erlangten sie eine beherrschende Stellung im Fellhandel[3] , was angesichts schwindender Ressourcen zum Konflikt mit den Irokesen führte, die mit England verbündet waren. Mitte des 17. Jahrhunderts (1648 bis 1649) wurden sie durch Kämpfe mit den westlichen Irokesen, vor allem dem Stamm der Mohawk, sowie durch von den Kolonialisten aus Europa eingeschleppte Seuchen stark dezimiert.[4] Eine Gruppe siedelte sich um 1650 bei Québec an, wo sie noch heute die autonome Nation Wendake bildet. Ein Wyandot-Reservat besteht in Oklahoma, andere Gruppen von Überlebenden wurden von dem Volk der Seneca aufgenommen und gingen in deren Stamm auf.

Literarische Bedeutung

Die Wyandot sind durch die Lederstrumpf-Erzählungen von James Fenimore Cooper in die Literatur eingegangen. Dort werden sie als Furcht verbreitende, talentierte Krieger geschildert. Jedoch spielen diese Erzählungen im 18. Jahrhundert, während die Bedeutung der Wyandot schon im 17. Jahrhundert endete. Maßgeblich für Cooper war wohl, dass die Wyandot als Fidele de France, also als den Franzosen gegenüber freundlich gesinnt galten. Johann Gottfried Seume beschreibt romantisierend in seinem Gedicht: „Die Gastfreundschaft des Huronen" die um den Huronsee lebenden Wyandot und ihre Lebensweise.[5]

Tourismus

Bekannt wurde der huronische Friedhof in Kansas City, heute als Denkmal eingetragen. Dessen Erhaltung trotz eines innerindianischen Konflikts um Verkauf und Neubebauung geht auf die indianischstämmige Juristin Lyda Conley und ihre Schwestern zurück, die den Erhalt des Friedhofs unter landesweitem Aufsehen 1909 durchsetzten.

In Kanada wird zu touristischen Zwecken der Begriff „Huronia" für das ehemalige Siedlungsgebiet der Wyandot verwendet. Neben der wiederaufgebauten jesuitischen Missionsstation Sainte Marie aux pays des Hurons die von 1639 bis 1649 existierte, kann im Reservat Wendake bei Québec ist eine nachgebaute historische Siedlung besichtigt werden.[6]

Siehe auch

Liste nordamerikanischer Indianerstämme

Commons: Huronen  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Pierre Potier: Elementa Grammaticæ Huronicæ. 1745. 
  2. Huron. In: Merriam-Webster's Online Dictionary. Merriam-Webster, abgerufen am 18. August 2008 (englisch). 
  3. Karl Schormann: Der Untergang der Huronen. Books on Demand GmbH, 2002, ISBN 3-8311-4287-4, S. 55 f. Fehler in Vorlage:Literatur – *** Pflichtparameter fehlt: Originaltitel fehlt
  4. Karl Schormann: Der Untergang der Huronen. Books on Demand GmbH, 2002, ISBN 3-8311-4287-4, S. 64 f. Fehler in Vorlage:Literatur – *** Pflichtparameter fehlt: Originaltitel fehlt
  5. Johann Gottfried Seume: Die Gastfreundschaft des Huronen. (spiegel.de [abgerufen am 18. August 2008] Verfügbar bei Projekt Gutenberg). Fehler in Vorlage:Literatur – *** Pflichtparameter fehlt: Originaltitel fehlt *** Parameterformat: 'Zugriff'=18. August 2008 soll sein: 2008年08月18日
  6. Historic Huron Village. In: Huron-Wendat, Quebec. Abgerufen am 18. August 2008 (englisch). 
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