„Augustusburg" – Versionsunterschied
Version vom 10. September 2009, 00:46 Uhr
Wappen | Deutschlandkarte |
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Basisdaten | |
Koordinaten: | 50° 49′ N, 13° 6′ O 50.81444444444413.1516Koordinaten: 50° 49′ N, 13° 6′ O |
Bundesland: | Sachsen |
Landkreis: | Mittelsachsen |
Höhe: | 516 m ü. NHN |
Fläche: | 23,38 km2 |
Einwohner: | 4482 (31. Dez. 2023)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 192 Einwohner je km2 |
Postleitzahl: | 09573 |
Vorwahl: | 037291 |
Kfz-Kennzeichen: | FG, BED, DL, FLÖ, HC, MW, RL |
Gemeindeschlüssel: | 14 5 22 020 |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Marienberger Str. 24 09573 Augustusburg |
Website: | www.augustusburg.de |
Bürgermeisterin: | Evelyn Jugelt (CDU) |
Lage der Stadt Augustusburg im Landkreis Mittelsachsen | |
Augustusburg ist eine Stadt in der Mitte Sachsens in Deutschland. Benannt ist die Stadt nach dem weithin sichtbaren und landschaftsbeherrschenden Schloss Augustusburg, ein ehemaliges Jagdschloss der sächsischen Kurfürsten. Bekannt ist sie außerdem auch durch die Drahtseilbahn Erdmannsdorf-Augustusburg.
Geografie
Geografische Lage
Augustusburg liegt im Erzgebirge, etwa 15 km östlich von Chemnitz, 5 km südöstlich von Flöha, 20 km südwestlich von Freiberg und 9 km nördlich von Zschopau im Landkreis Mittelsachsen. Sie liegt auf einem Höhenrücken zwischen den Tälern der Zschopau und der Flöha. Die Stadt ist überwiegend von Wäldern umgeben. Höchster Punkt ist der dominierende Schellenberg, auf dem sich das Schloss befindet, mit 516 m. Der niedrigste Punkt ist das Zschopautal bei rund 300 m.
Stadtgliederung
Augustusburg umfasst die Ortsteile:
- Augustusburg
- Erdmannsdorf
- Grünberg
- Hennersdorf
- Kunnersdorf
Geschichte
1206 findet Schellenberg erstmals urkundliche Erwähnung. Die Burg Schellenberg war der Vorläufer der heutigen Augustusburg (Jagdschloss Augustusburg). 1528 und 1547 wurde die Burg Schellenberg Opfer von Bränden und war somit nur noch eine Ruine. 1568 wurde Hieronymus Lotter mit dem Bau der Augustusburg, die in nur vier Jahren Bauzeit entstand, beauftragt, deren Zweck vor allem in der Nutzung als Jagd- und Lustschloss bestand. Im Juli 1899 erfolgte die Umbenennung der Stadt Schellenberg in Augustusburg. 1911 wurde die Drahtseilbahn errichtet, damit gewann die Stadt immer mehr an touristischer Bedeutung. Diese positive Entwicklung setzte sich über alle Jahrzehnte hin fort. Eine attraktive Gestaltung des Ortes wurde mit der Sanierung des denkmalgeschützten Innenstadtbereiches erreicht.
Zu Beginn der Zeit des Nationalsozialismus wurden im Sommer 1933 etwa 120 NS-Gegner aus den umliegenden "Schutzhaftlagern" inhaftiert und mussten Zwangsarbeiten verrichten. Eine Gedenktafel erinnert an dieses Geschehen.
Seit 1999 sind Erdmannsdorf, Grünberg, Hennersdorf und Kunnersdorf als Ortsteile der Stadt Augustusburg eingemeindet.
Einwohnerentwicklung
Folgende Einwohnerzahlen beziehen sich auf den 31. Dezember des voranstehenden Jahres mit Gebietsstand Januar 2007:
1982 bis 1988
- 1982 – 5.770
- 1983 – 5.704
- 1984 – 5.659
- 1985 – 5.648
- 1986 – 5.639
- 1987 – 5.618
- 1988 – 5.555
1989 bis 1995
- 1989 – 5.408
- 1990 – 5.297
- 1991 – 5.208
- 1992 – 5.186
- 1993 – 5.207
- 1994 – 5.139
- 1995 – 5.061
1996 bis 2002
- 1996 – 4.998
- 1997 – 5.121
- 1998 – 5.195
- 1999 – 5.283
- 2000 – 5.332
- 2001 – 5.345
- 2002 – 5.232
2003 bis 2007
- 2003 – 5.218
- 2004 – 5.225
- 2005 – 5.219
- 2006 – 5.152
- 2007 – 5.055
- Quelle: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen
Gedenkstätten
- Gedenktafel am Nordeingang des Schlosses (→s.o. Geschichte)
- Grabstätte auf dem Friedhof des Ortsteiles Erdmannsdorf für vier unbekannte KZ-Häftlinge, die bei einem Todesmarsch von einem Außenlager des KZ Flossenbürg im April 1945 von SS-Männern ermordet wurden
- Gedenkstätte an der Hauptstraße des Ortsteiles Erdmannsdorf für alle Opfer des Faschismus
- FIR-Denkmal an der Braunsdorfer Straße des Ortsteiles Erdmannsdorf für antifaschistische Widerstandskämpfer
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Neben dem Schloss dominiert die evangelische Stadtkirche St. Petri (1845/1896) mit der Innenausstattung von Schilling & Graebner das Stadtbild. Zwischen Erdmannsdorf und der Stadt Augustusburg verkehrt eine Standseilbahn. Sehenswert ist außerdem die hölzerne Brücke über die Zschopau in Hennersdorf.
Museen
Im Schloss Augustusburg befindet sich ein Motorradmuseum, ein Kutschenmuseum und ein Museum für Jagdtier- und Vogelkunde. Weitere Angebote im Schloss sind der Adler- und Jagdfalkenhof, Brunnenhaus, Turmgalerie und Schlossführung.
Freizeit/Sport
Sportliche Aktivitäten bieten das Augustusburger Freizeitzentrum und die Drahtseilbahn. Diese pflegen die seit etwa 1910 bestehende Tradition des Wintersports im Ort. Es bestehen Möglichkleiten für Ski, Snowboard und Rodel. Im Sommer gibt es eine Sommerrodelbahn, Minigolf Klein-Erzgebirge, und einen großen Kinderspielplatz. Im Ortsteil Erdmannsdorf gib es ein Freizeitbad.
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaftlich dominieren in Augustusburg der Tourismus und die Dienstleistungen.
Verkehr
- Straßenverkehr
Staatsstraßen führen nach Chemnitz, Flöha und Eppendorf, der Bahnhof Erdmannsdorf-Augustusburg befindet sich an der Strecke Flöha - Annaberg-Buchholz im Zschopautal.
- Schienenverkehr
Die Drahtseilbahn Erdmannsdorf-Augustusburg, eine überregional bekannte Standseilbahn, verbindet den Ortsteil Erdmanndorf mit Augustusburg.
Persönlichkeiten
- Hans Heinrich von Könneritz (1790–1863), deutscher Diplomat und Rittergutsbesitzer
- Richard von Könneritz (1828–1910), deutscher Politiker, Diplomat und Rittergutsbesitzer, Präsident der I. Kammer des Sächsischen Landtags
- Léonce Robert von Könneritz (1835–1890), deutscher Politiker und Rittergutsbesitzer, sächsischer Justizminister
Einzelnachweise
- ↑ Bevölkerung der Gemeinden Sachsens am 31. Dezember 2023 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011 (Gebietsstand 01.01.2023). Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, abgerufen am 21. Juni 2024. (Hilfe dazu).
Weblinks
- Commons: Augustusburg – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
- Johann Gottlieb Harnisch: Chronik über Schellenberg-Augustusburg. Verlag J. C. Reutzel, Schellenberg 1860