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Der Begriff '''Überbiss''' beschreibt grundsätzlich das Lageverhältnis von [[Incisivus|Oberkieferfrontzähnen]] zu Unterkieferfrontzähnen. Hierbei muß unterschieden werden zwischen:
* '''Horizontalem Überbiss''' (engl. ''overjet'') - Lagebeziehung der Frontzähne in der Horizontalen. Gemessen wird der größte messbare Abstand zwischen den Schneidekanten der mittleren Schneidezähne oben und unten. Die Angabe erfolgt in [[Millimeter|Millimetern]]. Beissen die Schneidekanten direkt aufeinander ist der Wert Null. Liegen die Oberkieferfrontzähne vor den Unterkieferfrontzähnen, wird der Überbiss mit einer positiven, liegt die Unterkieferfront vorn mit einer negativen Millimeterzahl angegeben. Man spricht dann auch von einem '''Unterbiss''' oder '''Vorbiss'''.
* '''Vertikalem Überbiss''' (engl. ''overbite'') - Lagebeziehung der Frontzähne in der Vertikalen. Gemessen wird der Abstand Schneidekante zu Schneidekante. Beissen die Schneidekanten direkt aufeinander ist der Wert Null. Bekommen die Schneide kanten bei maximaler [[Okklusion]] keinen Kontakt, spricht man von einem '''frontal offenem Biss'''. Überdecken die Oberkieferfrontzähne die Unterkieferfrontzähne, spricht man von einem '''tiefen Biss''' . Sind die Unterkieferfrontzähne vollständig bedeckt, wird dies '''Deckbiss''' genannt.
Liegt der Überbiss sowohl in der Horizontalen wie in der Vertikalen bei Null, spricht man von einem '''Kopf-''' oder '''Tête-a-tête-Biss'''.
Ein [[Eugnathie|eugnathes]] (normales) [[Gebiss]] weist einen horizontalen Überbiss von 2-3mm und vertikalen Überbiss von 1-2mm auf. Die Oberkieferfrontzähne stehen also etwas vor den Unterkieferfrontzähnen und überdecken diese um 1-2mm.<ref>WR Proffit et al. ''Contemporary Orthodontics'', Mosby, 4th edition, S. 11, ISBN 0-323-04046-2</ref> Der Begriff Überbiss wird umgangssprachlich häufig mit einem vergrösserten horizontalen Überbiss gleichgesetzt. Genaugenommen ist dies nicht korrekt. Der Begriff Überbiss stellt keine [[Diagnose]] dar, sondern ledilich eine Masszahl die Teil einer Diagnose sein kann. Auch lässt sich von der Art und Grösse des Überbisses nicht immer auf die [[Angle-Klassen|Angle-Klasse]] des Gebisses schliessen. Allerdings besteht eine gewisse Korrelation zwischen der Klasse-II und einem vergrösserten horizontalen Überbiss, sowie Klasse-III und einem negativen horizontalen Überbiss.
Ob und ab wann ein vergrösserter Überbiss behandelt werden muss, hängt von einer Vielzahl anderer [[Faktor|Faktoren]] ab. Als [[Richtwert]] für den horizontalen Überbiss ergibt sich laut [[IOTN]] ein mässiger Behandlungsbedarf bei ≥ 6mm und ein deutlicher Behandlungsbedarf bei ≥ 9mm. <ref>http://www.dentalgain.org/orthodontics.html</ref>
[[Kategorie:Kieferorthopädie]]
Version vom 31. Juli 2009, 15:28 Uhr
Der Begriff Überbiss beschreibt grundsätzlich das Lageverhältnis von Oberkieferfrontzähnen zu Unterkieferfrontzähnen. Hierbei muß unterschieden werden zwischen:
- Horizontalem Überbiss (engl. overjet) - Lagebeziehung der Frontzähne in der Horizontalen. Gemessen wird der größte messbare Abstand zwischen den Schneidekanten der mittleren Schneidezähne oben und unten. Die Angabe erfolgt in Millimetern. Beissen die Schneidekanten direkt aufeinander ist der Wert Null. Liegen die Oberkieferfrontzähne vor den Unterkieferfrontzähnen, wird der Überbiss mit einer positiven, liegt die Unterkieferfront vorn mit einer negativen Millimeterzahl angegeben. Man spricht dann auch von einem Unterbiss oder Vorbiss.
- Vertikalem Überbiss (engl. overbite) - Lagebeziehung der Frontzähne in der Vertikalen. Gemessen wird der Abstand Schneidekante zu Schneidekante. Beissen die Schneidekanten direkt aufeinander ist der Wert Null. Bekommen die Schneide kanten bei maximaler Okklusion keinen Kontakt, spricht man von einem frontal offenem Biss. Überdecken die Oberkieferfrontzähne die Unterkieferfrontzähne, spricht man von einem tiefen Biss . Sind die Unterkieferfrontzähne vollständig bedeckt, wird dies Deckbiss genannt.
Liegt der Überbiss sowohl in der Horizontalen wie in der Vertikalen bei Null, spricht man von einem Kopf- oder Tête-a-tête-Biss.
Ein eugnathes (normales) Gebiss weist einen horizontalen Überbiss von 2-3mm und vertikalen Überbiss von 1-2mm auf. Die Oberkieferfrontzähne stehen also etwas vor den Unterkieferfrontzähnen und überdecken diese um 1-2mm.[1] Der Begriff Überbiss wird umgangssprachlich häufig mit einem vergrösserten horizontalen Überbiss gleichgesetzt. Genaugenommen ist dies nicht korrekt. Der Begriff Überbiss stellt keine Diagnose dar, sondern ledilich eine Masszahl die Teil einer Diagnose sein kann. Auch lässt sich von der Art und Grösse des Überbisses nicht immer auf die Angle-Klasse des Gebisses schliessen. Allerdings besteht eine gewisse Korrelation zwischen der Klasse-II und einem vergrösserten horizontalen Überbiss, sowie Klasse-III und einem negativen horizontalen Überbiss.
Ob und ab wann ein vergrösserter Überbiss behandelt werden muss, hängt von einer Vielzahl anderer Faktoren ab. Als Richtwert für den horizontalen Überbiss ergibt sich laut IOTN ein mässiger Behandlungsbedarf bei ≥ 6mm und ein deutlicher Behandlungsbedarf bei ≥ 9mm. [2]
Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema. Er dient weder der Selbstdiagnose noch wird dadurch eine Diagnose durch einen Arzt ersetzt. Bitte hierzu den
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Einzelnachweise
- ↑ WR Proffit et al. Contemporary Orthodontics, Mosby, 4th edition, S. 11, ISBN 0-323-04046-2
- ↑ http://www.dentalgain.org/orthodontics.html