„Datensicherung" – Versionsunterschied
Version vom 25. Mai 2005, 07:30 Uhr
Unter einer Datensicherung versteht man sowohl den Vorgang des Kopierens der in einem Computersystem vorhandenen Daten auf ein Speichermedium (das im Allgemeinen transportabel ist), als auch das Ergebnis - die auf dem Speichermedium gesicherten Daten. Die Datensicherung wird auch als Backup /ˈbækʌp / oder Sicherungskopie bezeichnet. Deren Wiederherstellung wird auch als Restore bezeichnet.
Die Datensicherung dient dem Schutz vor Datenverlust durch Hardware-Schäden, Diebstahl, Feuer, Fluten, versehentliches oder absichtliches Löschen oder Überschreiben und dient auch der längerfristigen Archivierung. Die Aufbewahrung von Datensicherungen erfolgt örtlich entfernt von der EDV-Anlage in einer sicheren Umgebung. Für kleinere Unternehmen eignen sich z.B. Bankschließfächer.
Das einzig sichere Kriterium einer erfolgreichen Datensicherung ist der Nachweis, dass die gesicherten Daten auch vollständig und innerhalb eines angemessenen Zeitraums wiederhergestellt werden können.
Man unterscheidet zwischen differenzieller, inkrementeller und vollständiger Datensicherung. Bei einem differenziellen Backup werden die seit dem letzten vollständigen Backup geänderten Daten vollständig gespeichert. Bei der inkrementellen Datensicherung werden nur die Daten gesichert, die sich seit der letzten Datensicherung (meist dem letzten inkrementellen Backup) verändert haben. Eine vollständige Datensicherung bezeichnet die Sicherung aller Daten unabhängig vom Datum ihrer letzten Sicherung.
In Unternehmen wird die Datensicherung aufgrund einer Datensicherungsstrategie durchgeführt. In ihr ist festgelegt:
- Wie die Datensicherung zu erfolgen hat.
- Wer für die Datensicherung verantwortlich ist.
- Wann Datensicherungen durchgeführt werden.
- Welche Daten gesichert werden sollen.
- Welches Speichermedium zu verwenden ist.
- Wo die Datensicherung aufbewahrt wird.
- Wie lange Datensicherungen aufzubewahren sind.
- Wann und wie Datensicherungen auf ihre Wiederherstellbarkeit überprüft werden.
- Welche Backupstrategie (a) vollständiges Backup am Wochenende (b) inkrementelles oder differenzielles Backup werktags um Mitternacht
Allgemein essentiell für Datensicherungen ist deren:
- Regelmäßigkeit
- Datensicherungen sollen in regelmäßigen Abständen erfolgen. Diese Abstände variieren je nach Anwendung. Eine monatliche Sicherung der Daten auf einem privaten PC kann durchaus ausreichend sein, während in Produktionsumgebungen meistens tägliche Sicherungen notwendig sind.
- Aktualität
- Die Aktualität der Datensicherung wird durch die Regelmäßigkeit erreicht.
- Verwahrung
- Datensicherungen von Unternehmen beinhalten Firmengeheimnisse und müssen vor unbefugtem Zugriff geschützt werden.
- Datensicherungen müssen räumlich getrennt von der EDV-Anlage gelagert werden. Die räumliche Entfernung der Datensicherung vom gesicherten Datenbestand sollte so groß sein, dass eine Katastrophe (Brand, Erdbeben, Flut...), welche die EDV-Anlage heimsucht, den gesicherten Datenbestand nicht gefährdet.
- ständige Prüfung auf Vollständigkeit und Integrität
- Datensicherung und Datensicherungsstrategie müssen regelmäßig überprüft und angepasst werden. Wurden die Daten wirklich vollständig gesichert? Ist die eingesetzte Strategie konsistent? Erfolgte das Backup ohne Fehler?
- Regelmäßige Überprüfung auf Wiederherstellbarkeit
- Ein Restore muss innerhalb eines festgelegten Zeitraums durchgeführt werden können. Hierzu muss die Vorgehensweise einer Datenwiederherstellung ausreichend dokumentiert und die benötigten Ressourcen (Personal, Medien, Bandlaufwerke, Speicherplatz auf den Ziellaufwerken) verfügbar sein.
Siehe auch
- Technischer Datenschutz
- Information
- EDV
- [[Datenschutz (Sozialdaten)]
- Bandlaufwerk
- Datenrettung
- Generationenprinzip
Literatur
- Klaus-Rainer Müller: IT Sicherheit mit System, VIEWEG, ISBN 3-528-05838-2
- Egbert Wald: Backup & Disaster Recovery, ISBN 3-826-60585-3