„Panzerschreck" – Versionsunterschied

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Die Raketenpanzerbüchse „Panzerschreck" wurde im Jahr 1943 anhand einer erbeuteten amerikanischen [[Bazooka]] mehr oder weniger nachgebaut, dann allerdings in eigener Regie weiterentwickelt und mittels Steigerung des [[Kaliber]]s wesentlich durchschlagskräftiger gemacht, um es mit einem Großteil der sowjetischen Panzermaschinerie der Roten Armee aufnehmen zu können. Im Vergleich zum Original wog das Geschoss des „Panzerschreck" mehr als das Doppelte, die effektive Reichweite lag in vergleichbarem Rahmen.
Die Raketenpanzerbüchse „Panzerschreck" wurde im Jahr 1943 anhand einer erbeuteten amerikanischen [[Bazooka]] mehr oder weniger nachgebaut, dann allerdings in eigener Regie weiterentwickelt und mittels Steigerung des [[Kaliber]]s wesentlich durchschlagskräftiger gemacht, um es mit einem Großteil der sowjetischen Panzermaschinerie der Roten Armee aufnehmen zu können. Im Vergleich zum Original wog das Geschoss des „Panzerschreck" mehr als das Doppelte, die effektive Reichweite lag in vergleichbarem Rahmen.

Zum Ende des Zweiten Weltkrieges hin wurde der „Panzerschreck" von dem Schuhfabrikanen Adolf und Rudolf Dassler in Herzogenaurach produziert, die nach dem Krieg die Firmen Adidas und Puma gründeten<ref>[http://einestages.spiegel.de/static/topicalbumbackground/3483/panzerschreck_statt_sportschuh.html Spiegel – Panzerschreck im Schuhimperium]</ref>.


== Technische Besonderheiten ==
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* [http://www.waffenhq.de/infanterie/panzerschreck.html Panzerschreck]
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== Quellen ==
<references/>



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Version vom 19. Februar 2009, 15:48 Uhr

Panzerfaust (oben) und Panzerschreck (unten)
Panzerfaust (oben) und Panzerschreck (unten)

Der Panzerschreck, auch Ofenrohr genannt, war eine mehrmals verwendbare Panzerabwehrwaffe der Kaliber 88 mm und 100 mm, die während des Zweiten Weltkriegs auf deutscher Seite zum Einsatz kam. Die offizielle Bezeichnung lautete: Raketen-Panzer-Büchse 54.

Die Raketenpanzerbüchse Panzerschreck wird irrtümlich von Laien oftmals mit der deutlich bekannteren Panzerfaust verwechselt.

Entwicklung

Die Raketenpanzerbüchse „Panzerschreck" wurde im Jahr 1943 anhand einer erbeuteten amerikanischen Bazooka mehr oder weniger nachgebaut, dann allerdings in eigener Regie weiterentwickelt und mittels Steigerung des Kalibers wesentlich durchschlagskräftiger gemacht, um es mit einem Großteil der sowjetischen Panzermaschinerie der Roten Armee aufnehmen zu können. Im Vergleich zum Original wog das Geschoss des „Panzerschreck" mehr als das Doppelte, die effektive Reichweite lag in vergleichbarem Rahmen.

Zum Ende des Zweiten Weltkrieges hin wurde der „Panzerschreck" von dem Schuhfabrikanen Adolf und Rudolf Dassler in Herzogenaurach produziert, die nach dem Krieg die Firmen Adidas und Puma gründeten[1] .

Technische Besonderheiten

Im Gegensatz zur Panzerfaust ist der Panzerschreck eine reine Raketenwaffe. Die Hohlladung besitzt lediglich das Laufkaliber, die Zündung erfolgt erstmals durch einen weit vorgelagerten Zünder.

Einsatzrahmen

Während die gewöhnliche Panzerfaust im Prinzip an jeden Soldaten, Hitlerjungen oder Volkssturmmann verteilt wurde, war die Raketenpanzerbüchse „Panzerschreck" als Waffe für Spezialisten entwickelt worden. Im Einsatz sollten immer zwei Mann eine Panzerschreck bedienen, wobei ein Soldat die Waffe führte, während der zweite Soldat die Waffe von hinten mit Munition bestückte.

Im Gegensatz zum amerikanischen Vorbild brannte der Treibsatz des Geschosses auch noch, nachdem er das Rohr der Raketenpanzerbüchse verlassen hatte. Die ersten Versionen der Panzerschreck erforderten daher für den Schützen einen feuerfesten Poncho und eine Gasmaske, um ihn vor Verbrennungen durch den Feuerstrahl der Raketen zu schützen. Dieser Umstand wurde bei späteren Modellen durch einen am vorderen Ende montierten Schutzschild gelöst.

Technische Daten

  • Gewicht: 9,5 kg, mit Schutzschild 11,25 kg
  • Länge: 1640 mm
  • Kaliber: 88 mm
  • Geschwindigkeit Vmax: 105 m/s
  • wirksame Schussweite: 100–200 m
  • Stückpreis: 70 Reichsmark
  • Durchschlagsleistung: 100 mm / 150 m / 90°

Kritik

Vorteile

Im Gegensatz zur gewöhnlichen Panzerfaust war die Reichweite der Raketenpanzerbüchse „Panzerschreck" größer, sodass man die Feindpanzer nicht mehr bis auf nächste Nähe herankommen lassen musste.

Nachteile

Nach dem Abschuss einer Rakete bildete sich eine gut sichtbare Rauchwolke, die dem Gegner oftmals die Position des Panzervernichtungstrupps verriet und der Waffe auch den sinnfälligen Beinamen „Ofenrohr" einbrachte. Die für die Rauchentwicklung verantwortlichen, heißen und toxischen Gase traten dabei auch nach hinten aus der Waffe aus und machten ihren Einsatz in Gebäuden, Unterständen oder Bunkern unmöglich.


Weiterentwicklung

Eine an Flugzeugen montierte Version des Panzerschrecks war das Panzer-Büchsenrohr 8,8 cm, das für den Einsatz als Außenlast unter die Flügelstation einer Focke-Wulf Fw 190 umkonstruiert wurde.

In der schweizerischen Armee wurde eine ähnliche Waffe, die auch über ein Schutzschild verfügte, in den 50er-Jahren als Raketenrohr, oder kurz Rakrohr, eingeführt. Das Rakrohr wurde mehrmals verbessert und die letzte Bezeichnung war Raketenrohr 80. Die Zahl 80 deutet darauf hin, das die verbesserte Variante ab 1980 eingeführt wurde. Das Kaliber betrug 8,3cm und das Gewicht ca.10kg. Das Rakrohr ersetzte man in den 90er-Jahren durch die Panzerfaust 3.

Produktionszahlen

Bezeichnung 1943 1944 1945 (bis März) Gesamt
Panzerschreck 54 50.835 238.316 25.744 314.895
Munition 173.000 1.805.400 240.000 2.218.400

Siehe auch

Commons: Category:Panzerschreck  – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen

  1. Spiegel – Panzerschreck im Schuhimperium
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