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'''Nemački Elemir''' ([[Kyrillisches Alphabet|kyrill.]] Немачки Елемир, [[Ungarische Sprache|ungarisch]] ''Nemetelemér'', [[Deutsche Sprache|deutsch]] ''Deutsch-Elemer'') ist ein Ort im [[Serbien|serbischen]] [[Banat]], etwa 16 km nord-westlich von [[Zrenjanin]]. 90 km nördlich von [[Beograd]]. Elemir ist ein typisches Dorf deutscher Kolonisten.
'''Nemački Elemir''' ([[Kyrillisches Alphabet|kyrill.]] Немачки Елемир, [[Ungarische Sprache|ungarisch]] ''Nemetelemér'', [[Deutsche Sprache|deutsch]] ''Deutsch-Elemer'') ist ein Ort im [[Serbien|serbischen]] [[Banat]], etwa 16 km nord-westlich von [[Zrenjanin]]. 90 km nördlich von [[Beograd]]. Elemir ist ein typisches Dorf deutscher Kolonisten.
Das Wort ''Elemir'' soll einer Sage nach, ohne zeitliche Fixierung, aber angelehnt an die kirchenslawische Schreibweise Elemirje in den Matrikeln der [[griechisch-orthodoxe Kirche|griechisch-orthodoxen]] Kirche des Ortes, berichtet von einer Schar versprengter Flüchtlinge. Diese, nach der vermeintlich sicheren Niederlassung am Hochufer des alten Theißbettes, sprachen: ''ele mir je'' (etwa: nun/hier Friede ist). Die Worte blieben in Anwendung und die griffigeren Silben ergaben schließlich Elemir.
Anfang der 1780er Jahre veräußerte die Wiener Hofkammer im [[Banat]] Ländereien an Privatpersonen. So kam es, dass [[Isaak Kiss]] im Sommer 1781 in [[Wien]] ein beträchtliches Anwesen bei Elemir ersteigerte, außerdem das über zweifach größere bei Ittebey. Mit dem Erwerb großer staatlicher Flächen ging die Erhebung in den niederen erblichen Adelsstand einher; für die Familie Kiss: de Ellemer et Ittebey. Mitte September soll Isaak Kiss das erste Mal im Ort geweilt und sein Eigentum in Augenschein genommen haben.
Die ersten deutschen Neusiedler kamen im Jahre 1800 nach Elemir, höchstwahrscheinlich im Frühjahr, spätestens anfangs Sommer. Der Zeitrahmen der Besiedlung läßt sich nicht eingrenzen, zumal die Zuwanderung, aber auch Abwanderung, nie aufgehört hat, und zog sich mindestens über Monate, wenn nicht Jahre hin.
Im Oktober 1945 übernahmen serbischstämmige Neusiedler aus dem Nordwesten [[Bosnien|Bosniens]] die verlassenen Häuser in Elemir.
In Elemir gab und gibt es eine [[griechisch-orthodoxe Kirche|griechisch-orthodoxe]] sowie eine [[katholisch|katholische]] Pfarrkirche. Die katholische Pfarrkirche St. Augustinus war bis zum Jahr 1805 Filialkirche von St. Joannes Nepomucus in [[Zrenjanin]]. In den Jahren vor der Ansiedlung [[Donauschwaben|donauschwäbischer]] Kolonisten gab es nur vereinzelt Katholiken, zumeist [[Ungarische Sprache|ungarischer]] Herkunft. Erst mit der Ansiedlung kamen mehr und mehr Katholiken in den Ort, so dass im Jahr 1805 75 Taufen, 8 Trauungen sowie 34 Sterbefälle in den katholischen Kirchenbüchern verzeichnet wurden.
Erster kath. Pfarrei war von 1805 bis 1828 ein Franziskaner-Mönch, Pater Bernardus Szalkay. Heute wird die Pfarrei wieder von Zrenjanin aus betreut, derzeit leben noch ca. 4 Katholiken in Elemir.
* Mathias Franzen: ''Ortschronik. Geschichte, Ansiedlung und Vertreibung der Gemeinde Deutsch-Elemer'', Selbstverlag des Autors, o. J., München
* Marco Leitl u. Rudolf Müller: ''Familienbuch der katholischen Pfarrgemeinde Deutsch-Elemer im Banat 1790-1944'', 2007, Books on Demand GmbH, ISBN 978-3-8370-1286-6.
[[Kategorie:Ort im Banat (Serbien)]]
[[Kategorie:Ort im Banat (Serbien)]]
Version vom 6. November 2007, 16:27 Uhr
Немачки Елемир Nemački Elemir
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Basisdaten
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Staat:
|
Serbien Serbien
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Provinz: |
Vojvodina
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Okrug:
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Srednji Banat
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Koordinaten:
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45° 27′ N, 20° 18′ O 45.44277777777820.29805555555678Koordinaten: 45° 26′ 34′′ N, 20° 17′ 53′′ O
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Höhe: |
78 m. i. J.
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Telefonvorwahl: |
(+381) 023
|
Postleitzahl: |
23208
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Kfz-Kennzeichen: |
ZR
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Nemački Elemir (kyrill. Немачки Елемир, ungarisch Nemetelemér, deutsch Deutsch-Elemer) ist ein Ort im serbischen Banat, etwa 16 km nord-westlich von Zrenjanin. 90 km nördlich von Beograd. Elemir ist ein typisches Dorf deutscher Kolonisten.
Geschichte
Das Wort Elemir soll einer Sage nach, ohne zeitliche Fixierung, aber angelehnt an die kirchenslawische Schreibweise Elemirje in den Matrikeln der griechisch-orthodoxen Kirche des Ortes, berichtet von einer Schar versprengter Flüchtlinge. Diese, nach der vermeintlich sicheren Niederlassung am Hochufer des alten Theißbettes, sprachen: ele mir je (etwa: nun/hier Friede ist). Die Worte blieben in Anwendung und die griffigeren Silben ergaben schließlich Elemir.
Anfang der 1780er Jahre veräußerte die Wiener Hofkammer im Banat Ländereien an Privatpersonen. So kam es, dass Isaak Kiss im Sommer 1781 in Wien ein beträchtliches Anwesen bei Elemir ersteigerte, außerdem das über zweifach größere bei Ittebey. Mit dem Erwerb großer staatlicher Flächen ging die Erhebung in den niederen erblichen Adelsstand einher; für die Familie Kiss: de Ellemer et Ittebey. Mitte September soll Isaak Kiss das erste Mal im Ort geweilt und sein Eigentum in Augenschein genommen haben.
Die ersten deutschen Neusiedler kamen im Jahre 1800 nach Elemir, höchstwahrscheinlich im Frühjahr, spätestens anfangs Sommer. Der Zeitrahmen der Besiedlung läßt sich nicht eingrenzen, zumal die Zuwanderung, aber auch Abwanderung, nie aufgehört hat, und zog sich mindestens über Monate, wenn nicht Jahre hin.
Im Oktober 1945 übernahmen serbischstämmige Neusiedler aus dem Nordwesten Bosniens die verlassenen Häuser in Elemir.
Einwohner
1931: 904 Deutsche
1941: 970 Deutsche
Kirchen
In Elemir gab und gibt es eine griechisch-orthodoxe sowie eine katholische Pfarrkirche. Die katholische Pfarrkirche St. Augustinus war bis zum Jahr 1805 Filialkirche von St. Joannes Nepomucus in Zrenjanin. In den Jahren vor der Ansiedlung donauschwäbischer Kolonisten gab es nur vereinzelt Katholiken, zumeist ungarischer Herkunft. Erst mit der Ansiedlung kamen mehr und mehr Katholiken in den Ort, so dass im Jahr 1805 75 Taufen, 8 Trauungen sowie 34 Sterbefälle in den katholischen Kirchenbüchern verzeichnet wurden.
Erster kath. Pfarrei war von 1805 bis 1828 ein Franziskaner-Mönch, Pater Bernardus Szalkay. Heute wird die Pfarrei wieder von Zrenjanin aus betreut, derzeit leben noch ca. 4 Katholiken in Elemir.
Literatur
- Mathias Franzen: Ortschronik. Geschichte, Ansiedlung und Vertreibung der Gemeinde Deutsch-Elemer, Selbstverlag des Autors, o. J., München
- Marco Leitl u. Rudolf Müller: Familienbuch der katholischen Pfarrgemeinde Deutsch-Elemer im Banat 1790-1944, 2007, Books on Demand GmbH, ISBN 978-3-8370-1286-6.